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ℌ 𝔢 𝔫 𝔡 𝔯 𝔦 𝔠 𝔨

Ich blickte durch das dicke Glas hinter der sich ein Mörder befand.

Der Einwegspiegel gab uns die Sicht auf den gegenüberliegenden Vernehmungsraum frei, während der Kerl nur sein eigenes Spiegelbild sah.

Auf der anderen Seite befand sich ein grauer Raum mit einem Tisch und zwei Stühlen. Am Tisch wurde eine kleine Lampe platziert, die den Raum nur spärlich beleuchtete.

Unwillkürlich musste ich an mein erstes Mal in so einem Raum denken. Damals als Benjamin mich befragt hatte.

Die Hände des Mannes, der Maddie und mich lebendig gegrillt hatte, befanden sich in Handschellen während er vor sich hin fluchte.

Benjamin's Einheit hatte ihn problemlos aufspüren können. Der Kerl war überhaupt nicht ausgebildet. Er benahm sich als würde er nicht einmal wissen was er tat.

Außerdem war er jünger als erwartet.

Plötzlich ertönte ein zischendes Geräusch und der FBI Direktor, aka Dermot Dundas, betrat den Raum.

Der Kerl blickte erschrocken auf.

Unser Boss war ein großer stämmiger Mann. Trotz seines Alters konnte er verdammt gut kämpfen und seine alten Knochen schienen ihn nie im Stich zu lassen. Er war älter als Benjamin doch seine Haltung ließ ihn um einiges jünger wirken.

Seine Obsidian schwarzen Augen konnten einen regelrecht verschlingen.

Bei einer Befragung verloren sich die Verdächtigen darin und spuckte jede Wahrheit aus die sie versuchten zu verbergen.

Dundas setzte sich auf den gegenüberliegenden Stuhl und sah den Kerl für eine Weile schweigend an.

Als die Befragung startete, konnte ich nicht anders als zu gähnen.

Viktor, mein bester Freund, boxte mir gegen den Arm. Ratlos blickte ich dem weißhaarigen Russen in die Augen.

Seit ich ihn kannte, färbte er sein Haar weiß. Die Farbe passte perfekt zu seinen silber-grauen Augen und erinnerte mich manchmal an den Lauf meiner Pistole.

Viktor war etwa so groß wie ich, doch um einiges breiter. Seine Arme waren regelrechte Maschinen.

Seine markanten Gesichtszüge ließen ihn manchmal arrogant wirken.

Die grässlichen Tattoos auf seinem Hals bedeckten größtenteils seiner Haut und als er mir die Zunge herausstreckte, blitzte das Metall seines Piercings auf.

„Was los?" hörte ich ihn fragen.

Ich rieb mir die schmerzende Schläfe während ich ein Gähnen unterdrückte.

„Bin nur müde. War gestern Nacht bei Madeleine." Brummte ich.

Viktor riss vor Staunen die Augen auf und einige weiße Strähnen fiele ihm auf die Stirn.

„Was habt du und dein Mädchen so getrieben." er bewegte seine Augenbrauen wie zwei kleine Wellen und ich ignorierte den perversen Blick, den er mir zuwarf.

„Sie ist nicht mein Mädchen. Und wir waren nur spazieren." Gab ich kleinlaut zu.

Viktor's graue Augen formten sich zu schlitzen „Du hattest noch nie eine Freundin. Mehr als Sex hat dich nie interessiert. Aber seit du die kleine Rothaarige kennst, kannst du an nichts anderes mehr denken."

„Danke, Vik. Wie wär's wenn du für mich Tagebuch führst?" meinte ich sarkastisch.

Bevor er den Mund aufmachen konnte, brachte ich ihn mit einem zornigen Blick zum Schweigen.

Vodka LipsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt