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𝔐 𝔞 𝔡 𝔢 𝔩 𝔢 𝔦 𝔫 𝔢

Ich lag eingerollt in meinem Bett, zugedeckt mit meiner riesigen Decke. Am Handy spielte ein Video von Bob Ross. Ich konnte nach dem heutigen Abend nicht einschlafen und versuchte mich durch einige YouTube Videos zu beruhigen.

An demselben Abend besuchte mich mein Hausarzt, um sicherzustellen, dass alles okay war. Dad hatte angeboten, Filme mit mir zu schauen, doch ich lehnte ab und war seit Stunden nicht mehr aus dem Zimmer gekommen. Ich würde morgen bestimmt nicht den Unterricht und das Training ausfallen lassen. Wovor ich jedoch Angst hatte, waren die Geschehnisse der heutigen Nacht, die bestimmt morgen früh in den Zeitungen stehen würden.

Plötzlich klopfte es an meiner Schlafzimmertür und ich warf die Decke über meinen Kopf und stoppte das Video auf meinem Handy.

„Ich weiß Sie schlafen nicht, Miss. Jemand möchte sie umgehend sehen." Ohne ein weiteres Wort schloss, Sophia die Tür hinter sich und ließ mich im Dunkeln zurück.

Es war nach Mitternacht, wer zum Teufel will mich jetzt sehen?

Ich schlüpfte in meine weichen Pantoffeln und Bademantel und machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. An den Stufen hörte ich die Stimme meines Vaters und die zwei Männer. Ich verlangsamte meine Schritte und schlich hinunter als mir plötzlich jemand eine Hand auf die Schulter legte. Ich jauchzte auf und wirbelte herum zu Sophia.

„Entschuldigung, Miss, ich wollte Sie nicht erschrecken."

„Verdammt, Sophie." Zischte ich und hörte die Gespräche im Wohnzimmer verstummen.

Sophie zuckte mit den Schultern und ich warf ihr einen giftigen Blick zu.

„Liebes? Bist du das?" hörte ich Dad fragend rufen.

Ich holte tief Luft und betrat das Wohnzimmer. Dort stand Dad neben einem älteren Herrn.

Der Mann war groß und muskulös gebaut, trotz seines Alters. Sein kurz geschorenes Haar färbte sich bereits grau. Doch seine eisblauen Augen schienen mich regelrecht zu durchbohren.

Plötzlich bemerkte ich die Narbe an der Seite seines Schädels und ein fehlendes Ohr. Ich schluckte schwer. Der Kerl machte mir Angst.

Ein Stein fiel mir vom Herzen als Dad das erste Wort ergriff.

„Das ist meine Tochter Madeleine Bay Patterson." Stellte er mich vor.

Der Mann trat einen Schritt nach vorne und ergriff meine Hand. Schockiert von der Zärtlichkeit und Wärme seiner Hand, schüttelte ich diese.

„Mein Name ist Benjamin Langdon. Mein Partner und ich sind vom FBI und wir hätten da ein paar Fragen an Sie, bezüglich des Vorfalls, der einige Stunden zurück liegt."

Ich riss die Augen auf „FBI?"

Dann drehte ich mich zu Dad und formte „Oh mein Gott" mit meinen Lippen.

Dad legte, peinlich berührt, seinen Zeige- und Mittelfinger an die Schläfe.

„Einen Moment-" fing ich an und drehte mich zurück zu Benjamin.

„Ihr Partner?" verwirrt hob ich die Augenbrauen und bevor Langdon antworten konnte ertönte eine tiefe Stimme direkt hinter mir.

„Guten Abend."

Ich wirbelte mit einem Aufschrei herum und mein Blick fand einen sehr attraktiven jungen Mann. Viel zu attraktiv, um ein FBI Agent zu sein.

Er war ebenfalls groß und muskulös gebaut. Sein Körperbau jedoch hatte es mir nicht so sehr angetan wie seine Augen. Das linke war von einem warmen Haselnuss-Braun erfüllt während das Andere, der Farbe Grün alle Ehre machte.

Vodka LipsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt