sieben.

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Seokjin.

Nachdem Namjoon mich binnen eines Herzschlags überzeugt hatte, mit ihm zu der Party seiner Freunde zu gehen, hatten wir noch etwas auf dem Dach gesessen und mit Eistee und Wein den Sonnenuntergang betrachtet und dabei über dieses und jenes geredet, bevor wir uns wieder nach unten begeben und uns fertig gemacht hatten.

Der Dunkelblonde hatte mir eine rosa Bluse gegeben - anscheinend hatte er sich schon denken können, dass dies meine Lieblingsfarbe war -, die mir ein wenig zu groß war, mich aber, nachdem ich sie in meine Hose gesteckt und meine Frisur ein wenig gerichtet hatte, wirklich attraktiv wirken ließ. Er selbst hatte sich zu seiner schwarzen Hose mit Rissen ein oversized T-Shirt angezogen, dazu eine silberne Kette um seinen Hals gelegt und seine Haare ein wenig nach hinten gestylt, weshalb er jetzt nicht nur party-bereit, sondern auch verdammt heiß aussah, dass es mir schwerfiel, ihn nicht durchgehend anzustarren.

Mein Herz raste vor Aufregung, während wir im Taxi zum Haus seiner Freunde fuhren, und hörte auch nicht damit auf, als wir nach etwa dreißig Minuten Fahrt vor einem wirklich großen Anwesen hielten, aus dem mir bereits auf den Weg zur Haustür hin schallende Musik und der scharfe Geruch nach Alkohol und Zigaretten entgegenschlug. Da es schon seit einiger Zeit dunkel war, war das Einzige, was uns Licht spendete, die imposanten Laternen am Rande des Steinpfads, den wir nach kurzer Zeit verließen, um durch den Garten zur Terrasse hinter das Haus zu gelangen, von der wir aus in das brechend volle Wohnzimmer gingen.

Es war laut und eng hier, überall sah man Menschen, die tanzten, sangen, miteinander rummachten, rauchten, tranken oder irgendwelche Spiele spielten. Wir hatten es noch nicht einmal sonderlich spät, dennoch hatte ich das Gefühl, als wäre mittlerweile der Großteil vollkommen zugedröhnt.

Ich fand es beeindruckend. So viele Menschen, die sich wahrscheinlich nicht einmal kannten, auf einem Raum, das Einzige, was sie verband, das Bedürfnis nach Schwerelosigkeit und Freiheit. Das war doch der Grund, aus dem Leute Alkohol tranken und Gras rauchten und sich Pillen einschmissen, oder? Um für einen Moment der Realität entfliehen zu können und Spaß zu haben.

Namjoon wich zu keiner Sekunde von meiner Seite, hatte sogar, seit wir das Haus betreten hatten und uns zwischen den Personen hindurch schlängelten, seine Hand auf meinen Rücken gelegt, und führte mich zielsicher durch die Menge in Richtung Küche, in dem die Drinks gemischt und sich aufgrund der Musik lautstark miteinander unterhalten wurde.

Nachdem wir sie erreicht hatten, steuerten wir sogleich zwei Jungs in unserem Alter an, der Eine mit silbernen, der Andere mit mintfarbenen Haaren, die in den Armen des jeweils anderen standen und sich verliebte Blicke zuwarfen. Das mussten wohl die Freunde von Namjoon sein, die die Party veranstalteten. Er hatte mir erzählt, dass er sie letztes Jahr zufällig in einem Club in Seoul getroffen hatte und dann, warum auch immer, bei ihnen Zuhause gelandet war. Seitdem waren sie befreundet, auch wenn er mal hier, mal dort unterwegs war und sie sich selten trafen. Das Haus gehörte den Eltern von Einem der Zwei, der wohl des Öfteren Partys veranstaltete, welche im ganzen Umkreis bekannt und deshalb auch immer gut besucht waren.

"Hey, Yoongi, hey, Jimin!", begrüßte Namjoon sie gut gelaunt, während ich etwas entfernt stehen blieb. Ich war wieder einmal wirklich fasziniert von seiner Extrovertiertheit und Lockerheit, denn er kannte die beiden nicht einmal ein Jahr und sah sie zudem nicht sonderlich oft, dennoch wirkten sie wie beste Freunde.

Wobei ich wohl nichts sagen durfte, immerhin kannten sich Namjoon und ich auch kaum und trotzdem ... war ich jetzt hier mit ihm.

Ah, ich kann es immer noch nicht glauben! Meine erste Party ... das ist so ... aufregend!

"Namjoon!", erwiderte der Silberhaarige euphorisch und drückte sich an diesen. "Wir sind so froh, dass du noch so spontan Zeit gefunden hast!"

"Zu einer Party sage ich nie Nein, Jimin, das weißt du doch. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr getrunken!"

𝐑𝐄𝐌𝐈𝐍𝐈𝐒𝐂𝐄𝐍𝐂𝐄 | NAMJINWhere stories live. Discover now