siebzehn.

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Seokjin.

Die Tage darauf hatten sich Namjoon und ich sehr oft getroffen. Die meiste Zeit hatten wir damit verbracht, in seinem Bett zu liegen oder auf dem Dach zu sitzen, über Gott und die Welt zu reden und die gemeinsamen Minuten zu genießen, während wir zwischendrin immer mal wieder nach seiner Polaroid-Kamera gegriffen und Fotos gemacht hatten, was dazu führte, dass wir die Wand, an der das Bett stand, in eine Bildergalerie verwandelten, zu der mit jedem Treffen mehr Fotos hinzukamen. Zudem hatten wir viele Stunden darauf verwendet, zusammen zu kochen, damit Namjoon sich nicht nur von bestelltem Fertigessen ernähren würde, wobei ich zumeist der Einzige gewesen war, der am Herd gestanden hatte.

Am letzten Wochenende waren dann sogar Jimin und Yoongi vorbeigekommen und hatten sich mit uns einen entspannten Tag gemacht, was wirklich schön gewesen war. Die beiden waren einfach so gutherzig und sympathisch, dass ich mich zu keiner Sekunde unwohl gefühlt hatte, ganz im Gegenteil.

Mittlerweile hatten sich Namjoon und ich seit einigen Tagen nicht mehr gesehen und, verdammt, es machte mich verrückt, aber ich vermisste ihn wirklich sehr. Ich war es kaum noch gewohnt, allein in meinem Bett zu schlafen, viel lieber lag ich in den Armen des Größeren und ließ mich von seinen Streicheleinheiten und Umarmungen verwöhnen.

Aber dass ich nicht jeden einzelnen Tag mit ihm verbringen könnte, war mir klar. Auch wenn ich nichts dagegen einzuwenden hätte.

Da wir es werktags hatten und für heute die Stunden des gemütlichen Beisammenseins bei Kaffee und Kuchen nach dem Mittagessen vorbei waren, war es inzwischen relativ ruhig und gemütlich im Café, sodass wir in diesem Moment nicht allzu viel zu tun hatten. So stand ich auch nun mit Hoseok, Taehyung und Jungkook, den ich das erste Mal seit Ewigkeiten wieder sah, hinter der Theke. Während sich die Drei freudig miteinander unterhielten, kümmerte ich mich gerade darum, die Spülmaschine in Gang zu bekommen.

Jungkook hatte mich, als er vorhin mit Taehyung in das Quatervois gekommen war, sehr ausdrücklich danach gefragt, wie es mir denn ginge und wie ich mich fühlen würde und so, was mir, auch wenn er es nicht laut ausgesprochen hatte, gezeigt hatte, dass ihm sein Freund von meinem Herzfehler erzählt hatte. Ich fand es nicht schlimm, keineswegs, immerhin war mir von Anfang an bewusst gewesen: Was Taehyung wusste, wusste Jungkook ebenfalls. Umso dankbarer war ich, dass er nicht weiter nachhakte, sondern es einfach so bei dem Ganzen beließ.

Das war für alle Beteiligten angenehmer. Schließlich ging es mir in den letzten paar Tagen so gut, wie noch nie. Da war es auch gar nicht nötig, dieses Thema wieder aufzurollen.

"Sag mal, Hyung", sprach Jungkook nun, nachdem ich mein Vorhaben erfolgreich hinter mich gebracht hatte, an mich gewandt. "Wie ist Namjoon eigentlich so? Wie kann ich ihn mir vorstellen? Ich habe keine Ahnung, wer die Typ sein könnte, der dein Herz gewonnen hat."

Entgeistert öffnete ich den Mund.

Der Typ, der mein Herz gewonnen hat?!

Ich wollte erst widersprechen, da wurde mir allerdings bewusst, dass der Dunkelhaarige recht damit hatte. Ich seufzte leise.

"Seokjin hat ein Bild mit ihm in seiner Handyhülle", meinte Taehyung nun, woraufhin ich verwundert die Stirn runzelte. Dies brachte den Jüngeren bloß zum Schmunzeln. "Ach", entfuhr es ihm, "denkst du, uns wäre das etwa nicht aufgefallen? Seit ich dich kenne, hast du immer nur die gleichen, transparenten und echt langweiligen Handyhüllen und auf einmal befindet sich etwas in dieser, als ob wir das nicht sehen würden! Tja, und letztens habe ich das Ganze eben genauer unter die Lupe genommen, als du dein Handy in der Umkleide liegen gelassen hast."

"Du bist unmöglich", beschwerte ich mich in einer jämmerlichen Lautstärke. 

"Jungkook", äußerte Hoseok daraufhin an Taehyungs Freund gerichtet, "bei deinem Glück kommt Namjoon hier gleich selbst vorbei, er überrascht Seokjin ganz gerne im Café."

𝐑𝐄𝐌𝐈𝐍𝐈𝐒𝐂𝐄𝐍𝐂𝐄 | NAMJINWhere stories live. Discover now