dreizehn.

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Seokjin.

Einige Tage später befand ich mich im Café. Es war gerade mal das zweite Mal, dass ich nach meinem Anfall wieder arbeitete, aber es fühlte sich schon so an, als wäre das alles nie passiert, und Taehyung und Hoseok, die sich so benahmen, wie vor diesem Ereignis, halfen mir dabei, mich wieder ganz der Normalität und Beständigkeit fügen zu können.

Natürlich hatten sie mich in der letzten Zeit mit Nachrichten bombardiert und fragten mich auch zwischendurch immer wieder, wie ich mich fühlte und ob ich eine Pause bräuchte, aber sonst hatte sich nichts verändert und darüber war ich wirklich erleichtert.

Ich lebte einfach mein Leben. Der einzige Unterschied war, dass Taehyung nun von allem Bescheid wusste und ich jemanden bei mir hatte, dem ich mit jeder Sekunde mehr zu verfallen schien.

Tatsächlich hatten wir den Tag, den ich bei Namjoon gewesen war, lediglich damit verbracht, uns durch Netflix zu klicken und dabei miteinander zu kuscheln, ehe wir zeitig eingeschlafen waren. Am nächsten Morgen hatte ich mich früh losgemacht. Ich hätte zwar gerne noch mehr Zeit mit Namjoon verbracht, allerdings hatte ich mich ein wenig unwohl dabei gefühlt, ihm so eine Last zu sein, obwohl er beteuert hatte, dass ich dies keineswegs wäre.

Seitdem hatten wir uns nicht mehr gesehen, nur miteinander geschrieben, und so war es auch kein Wunder, dass ich ihn mittlerweile vermisste. Ziemlich vermisste.

Gedankenverloren wischte ich den Tresen. Da wir es bereits Abend hatten und das Café nur noch etwa eine Stunde geöffnet hätte, waren hier auch nicht mehr so viele Leute, was wirklich angenehm war, und so war es auch kein Problem, dass ich mir mit meiner momentanen Arbeit ein wenig Zeit nahm.

"Hey, Seokjin, alles gut?", fragte mich Taehyung jetzt, während er mit Hoseok, der heute auch hier war, aus der Küche kam. Beide lehnten sich gegenüber von mir an die Theke und lächelten sanft.

"Alles bestens, was sollte denn sein?", entgegnete ich abwesend.

"Du bist schon seit Beginn der Schicht so schweigend", meinte Hoseok. "Sag bloß, du sehnst dich nach einem gewissen Namjoon?"

Überrascht hob ich den Kopf und sah die beiden mit großen Augen an. Ich hatte ihnen nicht davon erzählt, dass der Dunkelblonde und ich uns, als ich bei ihm gewesen war, etwas näher gekommen waren, aber ich war mir sicher, dass das auch nicht nötig war, da sich die beiden wohl ihren Teil dazu dachten.

Ihr Grinsen wuchs mit den Sekunden, woraufhin ich peinlich berührt die Lippen aufeinanderpresste und nervös schluckte.

Sie hatten total ins Schwarze getroffen.

"Ich sehne mich nicht nach ihm", murmelte ich anschließend verlegen. Sie grinsten noch breiter, weshalb ich schon fragen wollte, was denn los wäre, da schlangen sich auf einmal zwei Arme um meinen Körper und jemand presste sich fest an mich.

Erschrocken zuckte ich zusammen, da konnte ich bereits seinen unverkenntlichen Duft wahrnehmen.

"Tust du nicht?", hakte Namjoon nach. Ich blickte zu ihm, was ihn dazu brachte, gespielt enttäuscht zu schmollen. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brauchte aber ein paar Herzschläge, bis mir etwas über die Lippen kam.

"Ich, ähm- Was machst du hier?", erwiderte ich bloß hastig, um davon abzulenken, dass ich mich natürlich nach ihm gesehnt hatte. Namjoon lächelte mit weicher Miene und fuhr mir zärtlich durch die Haare.

"Ich habe dich vermisst", sprach er dann geradeheraus. "Haben uns ja lange genug nicht gesehen, Süßer."

Süßer?!

Er konnte mich doch nicht ... Süßer nennen, während Taehyung und Hoseok nur wenige Meter von uns entfernt standen?!

Mein Gesicht glühte vor Aufregung und ich starrte Namjoon bloß überfordert an, bevor ich mich zu meinen zwei Freunden wandte, die das Ganze fasziniert beobachteten.

𝐑𝐄𝐌𝐈𝐍𝐈𝐒𝐂𝐄𝐍𝐂𝐄 | NAMJINWhere stories live. Discover now