dreiundzwanzig.

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Seokjin.

Es war schon hell, als ich am nächsten Morgen meine Lider aufschlug. Das strahlende Licht der Sonne schien auf mich hinab und im ersten Moment verstand ich gar nicht, wo ich mich befand, als ich Namjoons warmen Körper neben mir und die flauschigen Kuscheldecken um mich herum wahrnehmen konnte.

Wie von selbst schlich sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen und ich machte es mir in den kräftigen Armen des Dunkelblonden, mit denen er mich schon die ganze Nacht gehalten hatte, bequem. Sein lieblicher Duft kroch mir in die Nase und sein warmer Atem berührte mein zu ihm gewandtes Gesicht, weshalb ich es mir nicht nahm, ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

Namjoon und ich waren nach dem heißen Geschlechtsverkehr und unserem etwas tiefsinnigeren Gespräch tatsächlich hier draußen auf dem Dach eingeschlafen, doch auch wenn der Boden auf Dauer nicht sonderlich angenehm war, waren die einzigen Schmerzen, die ich spürte, die in meinem Hintern.

Die nehme ich gerne in Kauf, wenn wir das von gestern wiederholen ...

Würde ich jemals vollkommen realisieren können, dass Namjoon und ich miteinander geschlafen hatten? Es fühlte sich trotz der derzeitigen Umstände absolut surreal an. Aber es war geschehen und es war so wunderschön und einzigartig gewesen, dass mein Herz auch jetzt noch vor Aufregung wild klopfte.

"Danke", flüsterte ich Namjoon leise entgegen, "dass du mir meinen ersten Kuss und mein erstes Mal geschenkt hast."

Ich wusste, dass es niemanden auf dieser großen, weiten Welt gab, der mir diese Dinge hätte schöner gestalten können.

Auch wenn ich am liebsten ewig in seinen Armen liegen bleiben und wie er noch bis in den Mittag hineinschlafen würde, hatte ich keine andere Wahl, als, nach einem kurzen Blick auf seine Handyuhr, aufzustehen. Heute hätte ich im Quatervois nämlich die erste Schicht des Tages und die würde, wie ich enttäuscht feststellen musste, in gut einer Stunde bereits beginnen.

Ich seufzte. Ich hatte zwar wirklich gut und sogar relativ lange geschlafen, aber ich war dennoch ziemlich erschöpft. Da ich allerdings nicht umhin kam, gab ich Namjoon nach einigen Sekunden der seelischen Vorbereitung einen Kuss auf die Wange. Anschließend stand ich auf, hielt dabei jedoch eine Kuscheldecke fest um meinen Körper gewickelt, da ich immer noch nackt war. Zwar sollte uns hier oben keiner sehen können, aber sicher war sicher.

Gelassen begab ich mich mit meinen Kleidungsstücken nach unten, duschte mich schnell und putzte mir die Zähne, ehe ich mich anzog, mein T-Shirt aber gegen eines von Namjoon tauschte. Ich fühlte mich in seinen Sachen einfach viel wohler.

Nachdem ich damit fertig war, huschte ich wieder nach oben, packte Namjoon, der wohl noch eine Weile hier schlafen würde, ordentlich in die ganzen Kuscheldecken ein, ehe ich unsere Gläser und die Schüsseln in die Küche brachte und in die Spülmaschine einräumte und noch eine Schmerztablette gegen das Ziehen in meinem Hintern herunterschluckte.

Anschließend griff ich mein Handy, das ich gestern hier unten liegen gelassen hatte, und tippte eilig eine Nachricht für Namjoon ein, bevor ich mich schon aufmachte, da ich bereits ein wenig spät dran war und auf dem Weg noch etwas frühstücken wollte.

Knapp eine halbe Stunde später und mit einem vollen Magen betrat ich das Café. Hoseok stand hinter dem Tresen, er musste vor wenigen Minuten das Quatervois geöffnet haben, da fielen seine Augen auf mich und weiteten sich sogleich.

"Tut mir Leid, dass ich etwas zu spät bin", entschuldigte ich mich direkt und verbeugte mich leicht. Es war noch nie vorgekommen, dass ich auch nur eine Minute nach Beginn meiner Schicht im Café aufgekreuzt war, aber ... es hatte auch noch nie solche Umstände gegeben, wie die, in denen ich mich zurzeit befand.

𝐑𝐄𝐌𝐈𝐍𝐈𝐒𝐂𝐄𝐍𝐂𝐄 | NAMJINحيث تعيش القصص. اكتشف الآن