achtzehn.

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Seokjin.

"Okay, ihr beiden, habt viel Spaß, ja?", verabschiedete sich Hoseok von Namjoon und mir, nachdem wir uns bereits umarmt hatten. Er würde noch zusammen mit Taehyung und Jungkook bis zum Ladenschluss im Quatervois bleiben. Ich hingegen hatte meine heutige Schicht erfolgreich hinter mich gebracht, sodass der Dunkelblonde und ich den Rest des Tages - und vielleicht noch die Nacht - zusammen verbringen könnten.

"Werden wir haben", grinste dieser. Dann winkte er meinen drei Freunden, ehe er nach meiner Hand griff und wir das Café verließen.

Draußen erhaschte mich die warme Luft des Frühsommers. Die Sonne ging bereits unter, tauchte alles um uns herum durch die riesigen Hochhäuser in tiefe Schatten. Obwohl es in der Gegend meist ziemlich ruhig war, war hier in diesen Minuten aufgrund des Feierabendverkehrs relativ viel los, sodass ein Auto hinter dem nächsten fuhr und die Bürgersteige gefüllt waren mit Fußgängern und Radfahrern.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Vielleicht gehörte dieser Stadtteil Seouls zu den uninteressantesten, die es zu bieten hatte, doch ich war sehr froh darüber, hier zu leben. Es gab nicht viel, aber es reichte, um mich glücklich zu machen.

Mein Blick fiel auf Namjoon, der mich einen Moment stumm gemustert hatte.

"Also", erhob ich die Stimme und wackelte aufgeregt mit den Augenbrauen, "wohin willst du mich heute entführen?"

Er grinste verschwörerisch, antwortete jedoch nicht, sondern ging einfach los und dadurch, dass unsere Finger immer noch fest miteinander verbunden waren, hatte ich gar keine andere Wahl, als ihm zu folgen.

Ich hakte nicht weiter nach, ich genoss es einfach, an diesem warmen Abend bei klarem Himmel durch unseren Wohnort zu streifen, unserem Ziel immer näher kommend, auch wenn ich nicht wusste, was unser Ziel eigentlich war. Es war mir aber auch egal, denn ich vertraute Namjoon. Wo wir auch hingehen würden, wir würden viel Spaß zusammen haben. Das hatte er mir in den letzten Wochen mehr als deutlich gezeigt.

Wir waren ganz ruhig, während wir von einem Weg in den nächsten huschten, bis ich irgendwann erkannte, wohin uns der Größere führte.

In die Füßgängerzone des Stadtteils ...

Was er hier wohl vorhatte?

Kurz darauf bogen wir schon in die breite Straße, die auf beiden Seiten umgeben war mit allerlei Geschäften, Restaurants und Bars. Letztere füllten sich um diese Uhrzeit mit immer mehr Menschen, obwohl wir es werktags hatten, und da die übrigen Läden ebenfalls noch nicht geschlossen hatten, war hier relativ viel los.

Die Leute huschten von einem Gebäude ins nächste, als würden diese morgen nicht wieder offen sein, die Restaurants waren sowohl innerhalb als auch außerhalb mehr als gut gefüllt, die Bänke, die in regelmäßigen Abständen voneinander entfernt standen, waren alle besetzt mit Schülern oder Studenten, die sich von ihren Einkäufen erholten oder zusammen ein Bier tranken.

Kaum zu glauben, dass hier in gut einer Stunde Stille einkehren würde, zumindest, was die Modegeschäfte und Boutiquen anging.

Wir begaben uns allerdings in keinen dieser Läden, Namjoon steuerte nämlich geradewegs auf den nächsten Supermarkt zu. Verwirrt sah ich ihn an.

"Was wollen wir hier?", fragte ich dann, nachdem wir den Laden betreten hatten. Es war auch hier ziemlich voll, manche holten sich noch schnell ein Sixpack für den Abend oder Fertigessen, um nach dem harten Arbeitstag nicht kochen zu müssen.

Sogleich drehte sich Namjoon zu mir um, ließ meine Hand allerdings nicht los, was mich tatsächlich ein wenig nervös machte. Es war nicht so, dass ich mich dafür schämte, egal, wie viele abwertende Blicke uns auch zugeworfen werden mochten, aber da mich Zärtlichkeiten allein schon, wenn wir uns bei ihm oder mir Zuhause befanden, verlegen machten, war es kein Wunder, dass ich das in der Öffentlichkeit noch einmal stärker empfand.

𝐑𝐄𝐌𝐈𝐍𝐈𝐒𝐂𝐄𝐍𝐂𝐄 | NAMJINOnde histórias criam vida. Descubra agora