XVII. nachtsicht

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Verängstigt blickte ich in zwei weit aufgerissene Augen. In ihnen blitzte reine Wut und ein kleiner bläulicher Funke an Erleichterung.

Sam stand vor mir, ihre Hand krampfte noch immer an meiner Schulter.

»Idiotin«, zischte sie aufgebracht. Dann nahm sie sich wütend ihre Kappe von meinem Kopf und setze sich diese selbst auf. Dies vervollständigte ihren Look aus einer Jogginghose und einem engen Top. Eine Jacke trug sie nicht, und anscheinend ebenso wenig einen BH. Meine Augen wurden größer, als ich dies feststellen durfte.

Mit schiefem Grinsen lächelte ich sie an, während sie ihr Top zurecht zupfte, nachdem sie meinen Blick auf ihre Oberweite bemerkt hatte. Ich lallte ein wenig, als ich ihr mitteilte, dass ich sehr froh über ihre Kleiderauswahl war.

Nach dieser Aussage meinerseits kassierte ich einen zynischen Blick, gefolgt von kurzem Abchecken meiner Wenigkeit. Als sie mein figurbetontes Kleid nun vollends wahrnahm, konnte ich ein kleines lustvolles Schmunzeln in ihren Augen ausmachen.

Doch ihr Mund blieb professionell unbewegt, obwohl ich es viel mehr schätzte, wenn sie diesen zum Einsatz brachte. Ihr Talent der Befriedigung durfte man nicht außer Acht lassen, wenn man über diese prallen Lippen sprach. Meine Gedanken drifteten schon wieder ab, weshalb ich kurzzeitig sehr überrascht davon war, als Sam mich am Handgelenk packte und hinter sich durch die tanzenden Menschen zog.

»Wir gehen!«, schimpfte Sam knapp und es wirkte, als wäre jegliches Hoffen auf eine Umstimmung aussichtslos.

Eilig stolperte ich ihr hinterher und verdrängte nun vollends die eben erlebte Wahrnehmung in Form von deutlicher Bedrohung der dunklen Schatten. Wahrscheinlich hatte mein Geist mir lediglich einen Streich gespielt.

Als wir in Nähen der Bar vorbei gingen stoppte ich Sam mit Einsatz meines Körpergewichtes und taumelte aufgrund dieses abrupten Halts in ihre Richtung. Eigentlich wollte ich lediglich dem Barkeeper auf Wiedersehen sagen, welcher ein guter Freund meinerseits war. Ich hatte mich im Laufe des Abends mit ihm in ein Gespräch begeben und tatsächlich suchte der Club Nachwuchsbarkeeper hinter dem Tresen. Mit breitem Grinsen hatte ich ihn gebeten, für mich ein gutes Wort einzulegen. Ob dies etwas gebracht hatte, werden wir die Tage sehen.

Wie in Zeitlupe taumelte ich voran und verlor nun vollends das Gleichgewicht. Mein Kopf war weit nach oben gestreckt gewesen, da ich nach dem erwähnten Barkeeper Ausschau gehalten hatte. Keinesfalls war meinem Sinn für die Umgebung gleichzeitig die Aufmerksamkeit gewidmet worden. Dies hatte jenes Missgeschick zur Folge.

Mit erröteten Wangen und überraschtem Blick fiel ich Sam direkt in die Arme. Diese hatte keine Mühe, mich aufzufangen. Glückwunsch Allie, du hast dich soeben, wie so oft bereits, auf deine tollpatschige Art und Weise selbst entehrt.

Mein Gewissen lachte mich spottend aus. Doch ich hatte soeben andere Probleme, denn so gern ich dies auch wollte oder nicht, nun spürte ich ihren heißen Körper dicht an dem meinigen.

Langsam richtete ich mich auf, sodass wir uns auf Augenhöhe begegnen konnten und ich meinen sicheren Stand zurück erlangte. Mein Lächeln konnte ich nun nicht mehr verstecken. Und auch Sam fand es anscheinend sehr amüsant, mich vollkommen betrunken an ihren Körper gedrückt vorzufinden.

Nachdenklich trafen sich unsere Augen, welche momentan schimmernd um die Wette strahlten. Der Club war düster und nur mager beleuchtet, was die Situation perfekt erscheinen ließ. Ich liebte die vorherrschende Stimmung, welche aus Lust und reizvollem Begehren bestand, und dies bestätigte mir ebenfalls mein Unterleib, welcher sich bei Sam's Atem auf meiner Haut lustvoll rührte.

Anscheinend hatte Sam vergessen, dass sie eben noch gehen wollte, und auch die Wut schien allmählich verblasst. Stillschweigend stand sie dicht bei mir und atmete schwach. Keinesfalls konnte ich es mir in dieser Situation entgehen lassen, mit Sam zu spielen. Herausfordernd blickte ich auf ihre Lippen, um folgend die Reaktion ihrerseits abzuwarten. Auch sie neckte mich nun mit kleinen Zeichen sowie ihrer Hand, welche an meinem Rücken hinunter glitt.

Mein Geist war vernebelt und die Situation schien perfekt. Bereits ein paar Tage hatte ich Sam nicht mehr nah an mir gespürt. Ich wollte unbedingt wissen, wie sie in diesem Moment schmeckte. Vor allem, nachdem sie nun befreit war von jeglichem Herrenparfüm, welches stetig anhaltend ihre Kleidung umgeben hatte. Zwar hatte ich das Spiel mit ihr sehr genossen, in Zeiten, in welchen es eigentlich verboten schien, sie zu küssen, doch nun war das Blatt gewendet worden. Sie war frei, und ich war das ebenso. Es gab eigentlich nichts weiter, was noch zwischen uns stand.

Ohne zu zögern legte ich meine Hand an Sam's Wange um folgend unsere Lippen verlangend zu vereinen und ihrem Geschmack einen Weg in meinen Geist zu gewähren.

Leidenschaftlich erwiderte sie den Kuss und das Kribbeln in meinem Bauch entwich rauschend um farbig meinem Geist zu entfliehen und die Luft in ein Spiegelmeer zu tauchen. Einige längst versiegelt scheinenden Gefühle wurden frei und zeigten sich nun an meiner hautfarbenen Oberfläche. Sam's Hand legte sich frech an meinen Hintern um diesen zu umfassen und begehrend zu erkunden. Ich schmunzelte in den Kuss hinein, als ich ihre Freude an der Situation bemerkte. Auch sie schien zu explodieren und jegliche aufgestauten Gefühle in diesen Kuss zu legen. Unsere Körper harmonierten perfekt zueinander.

»Du schmeckst nach Alkohol und Zigaretten, Babe.«, formte Sam als Tadel geltend zwischen unseren Küssen.

»Und das macht dich an?«, erwiderte ich schmunzelnd, einfach ihren beleidigten Unterton ignorierend.

»Nein, aber dein Körper mich dafür umso mehr.«, kam es von ihren Lippen.

Anstatt mich zu bestrafen, da ich den Formalien des Gerichtes nicht Folge geleistet hatte, und stattdessen Rauschmittel konsumiert hatte, intensivierte sie den Kuss und ließ ihre Hände weiterhin meinen Körper erkunden.

»Oh shit, ich wurde soeben zu einem simplen Objekt deiner Begierde degradiert, hrm? Darf ich mich jetzt geehrt fühlen?«

Mit hungrigem Blick zog ich sanft an Sam's weichem Haar und biss ihr in die volle Unterlippe. Als ich meinen Griff an ihrem Kopf verstärkte, um diesen ein wenig nach hinten zu leiten und somit freien Blick auf ihren Hals sowie das Dekolleté zu erlangen, entwich ihr ein leiser Seufzer. Mein inneres Hungergefühl nach ihrer Befriedigung durch meine Fähigkeiten stieg enorm an, und auch das Verlangen, sie endlich nackt unter mir zu spüren.

Kaum hatte ich diesen Gedanken meiner Dominanz über ihr geformt, schien es, als erhörte sie meinen Wunsch und ging gezielt dagegen vor.

Mit einer geschickten Handbewegung fasste sie mich kräftig am Kragen und zog mich weg von ihrem Hals hinauf zu ihren Lippen. Sie schloss die Augen und genoss den geforderten Kuss, doch dann beendete sie ihn plötzlich und wendete sich ab.

Mit langsamen Bewegungen ließ sie ihren Arsch an meiner Hüfte zu der Musik kreisen und versetzte mich somit in noch unruhigere Welten meiner Gedanken. Heiß sog ich die Luft ein und betrachtete ihre Bewegungen an meinem Körper. Neckisch schenkte sie mir einen kurzen Blick und zwinkerte mir frech zu, dann lief sie in die Menge und entfernte sich von mir. Mich ließ sie verlassen dort stehen, mit verwirrten Gedanken, großen Augen und einem sabbernden Mund.

★? Danke!

roses are slowly dyingDove le storie prendono vita. Scoprilo ora