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Als Shadow und ich zeitgleich den Laden betreten, begrüsst uns der Duft von würzigem Fett und gebratenem Hühnchen. Die Raumtemperatur ist warm, was schön angenehm ist, nachdem wir zehn Minuten in der Kälte hierher gelaufen sind.

Es ist etwas lauter im Raum, da viele Leute miteinander reden und einfach Spaß haben. Also ist von Gelächter, normalem Gerede und Geplapper alles dabei. Dann gibt es noch die Arbeiter, die hin- und herrennen und sich dabei Dinge wie Bestellungen zurufen, während andere laut die Nummern durch den Laden rufen, damit die Gäste ihre Bestellung abholen kommen.

Alles in allem ist es beeindruckend, da es von außen ziemlich klein aussieht, aber von innen hat es ungefähr vierzig Tische, die meisten davon haben Platz für vier Gäste, während es in den Ecken Tische gibt, die für acht Gäste gedacht sind. Alle Tische sind aus reckteckigem Holz und an den langen Seiten gibt es Sitzbänke, die mit künstlichem, rotem Leder überzogen sind.

Der Boden besteht aus einem rot und weiß kariertem Steinplattenmuster, welches hervorragend zu den Tischen passt. Auch die Angestellten haben rot-weisse Kleidung. Farblich passt alles perfekt, allerdings ist das auch preislich so, was in Queenston nicht oft zu finden ist, weshalb es vor allem von Schülern und Jugendlichen so gut besucht ist.

Ich erkenne viele Leute von den Schulgängen und da man immer wieder Gesprächsfetzen über das Spiel und gewisse Techniken aufnehmen kann, bin ich mir beinahe sicher, dass sich das Diner erst nach dem Schlusspfiff langsam gefüllt hat. Es wundert mich nicht. In dieser Stadt gibt es nicht unbedingt besonders viele Dinge, die man an einem Freitagabend machen kann und wenn es dann Events gibt, die noch irgendeine Art von Sport enthalten, kommen wirklich alle.

»Da sind sie«, sagt Shadow und deutet mit einem Kopfnicken auf einen Tisch. Dort sitzen natürlich Wes, Ash, Ed, Cami und Ruby. Sie haben schon alle Getränke auf dem Tisch, allerdings ist das Essen noch nicht dort. Gut. Denn so haben sie nicht auf uns warten müssen, was mir vielleicht ein schlechtes Gewissen bereitet hätte.

Wir setzen uns in Bewegung, ohne ein weiteres Wort zu wechseln. Der Lärmpegel ist angenehm und es hat sogar leise Musik im Hintergrund, wenn man darauf achtet. Es ist toll hier und an dem Leuchten in Shadows Augen kann ich erkennen, dass es ihm bei dieser Ansicht wohl ähnlich ergehen mag.

»Da kommen die beiden letzten Gäste ja noch«, jubelt Ed und rutscht auf der Bank nach rechts um Platz für Shadow und mich zu machen. Ich verdrehe meine Augen spielerisch.

»Wer hätte gedacht, dass Shadow solch eine Diva ist und Ewigkeiten braucht, um sich wieder in einen alltäglichen Zustand zu bringen«, schmunzle ich und trinke sofort einen Schluck meiner Cola. Sie ist vielleicht viel zu gross und ich habe fast einen halben Liter gekriegt, aber es ist so kühl und mit so vielen Eiswürfeln darin, dass ich trotz dem Sprudeln in meinem Hals und dem leichten Kältekopfweh, welches von meinem schnellen Schlucken kommt, meine Augen genüsslich schliesse. Cola definiert mein Leben.

»Wer hätte gedacht, dass du trotzdem auf mich gewartet hast«, kontert Shadow genauso spielerisch, bevor er mit einem unschludigen Blick ebenfalls an seiner Cola nippt.

»Nachdem alle anderen gegangen sind, hatte ich kaum eine andere Wahl. Ausserdem hättest du den Weg alleine nicht gefunden«, erinnere ich Shadow daran, dass er mehrere Male falsch abgebogen ist und ich ihn habe zurückziehen müssen, damit wir überhaupt noch ankommen haben können.

Er stösst etwas aus, was wie ein unterdrücktes Lachen klingt. Da haben wir es. Er stimmt mir sowas von zu.

»Nächste Woche erwarten wir euch übrigens alle wieder beim Spiel«, infomiert uns Ash. »Die meisten sehen sich nämlich einfach das erste Spiel an und danach kommen sie je nach Lust und Laune wieder.«

ShadowOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz