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Da es langsam in Richtung Nachmittag geht, beschließe ich, dass es Zeit für uns ist, etwas zu Essen, auch wenn ich die Nutella-Brötchen noch immer in meinem Magen spüren kann. Die Dinger sind einfach fantastisch gewesen. Wir haben jeweils bestimmt vier oder vielleicht sogar mehr gegessen.

Shadow hat sich danach hingelegt, weil er noch von gestern ziemlich müde gewesen ist und ich habe daher angefangen, das Essay zu schreiben. Meine Finger sind dabei regelrecht über die Tastatur gefolgen, da ich durch den Spaß mit Shadow richtig glücklich gewesen bin und dadurch alles ein wenig leichter geworden ist. Dabei habe ich mir natürlich auch einmal einmal eine Pause gegönnt, um ihm beim Schlafen zuzusehen, weil er dabei so unfassbar hinreißend aussieht, aber auch nicht zu lange, da man angeblich davon wach werden kann, wenn man beim Schlafen beobachtet wird. Und das habe ich ja nicht gewollt.

Aber ich habe mir trotzdem ein Foto davon gemacht und jetzt kann ich es immer ansehen, egal wo, wie und wann. Denn die Kopie davon habe ich mir sogleich auf meinem Laptop gespeichert. Sowas hätte ich mir nämlich nie entgehen lassen.

Ich rüttle sanft an Shadows Schultern, der nur irgendetwas unverständliches brummt, und meine Hand sanft von seiner Schulter wegbewegt, ohne seine Augen dabei zu öffnen. Ich seufze. Er sieht so süß und friedlich aus. Es tut mir fast schon leid, ihn aus seiner Traumwelt zu wecken.

»Shadow. Komm schon«, meine ich sanft und lege meine Hände auf sein Gesicht und drehe es zu mir, damit er seine Augen aufmacht und mich ansieht.

»Wir müssen was essen«, meine ich und diesmal öffnen sich seine Augen sogar flatternd, auch wenn er sie wegen des Lichts sofort wieder zusammenkneift.

»Ich will schlafen«, gähnt er und leckt sich dabei über die Lippen, ehe er seine Augen wieder vollkommen schliesst und sich ein wenig umdreht, um wieder in einer bequemen Position dazuliegen.

»Du kannst von mir aus nachher noch eine Runde schlafen. Aber Mom hat uns« - eigentlich ja eher mir - »extra etwas zum Essen da gelassen. Soll das etwa verfallen?«

Okay, das ist kein faires Mittel, ich weiß, aber momentan fällt mir nichts Besseres ein. Außerdem tut es mir irgendwie leid, dass ich Shadow von seinem Schlaf löse, denn er offenbar braucht. Keine Ahnung, wieso er eigentlich so müde ist.

»Nein. Darf ich noch ein paar Minuten liegen bleiben?«, will der Prinz trotzdem wissen und ich sehe mein Herz förmlich dahinschmelzen. Er ist in diesem Zustand so unglaublich putzig, dass ich einfach nicht anders kann, als zu nicken, auch wenn er das mit seinen geschlossenen Augen gar nicht sieht.

»Meinetwegen. Ich mache mal das Essen warm und hole dich dann. Okay?«

»Okay«, entgegnet er so leise, dass ich es beinahe überhört hätte. Er schläft wahrscheinlich noch immer halbwegs.

Ich lächle leicht, einfach weil die ganze Situation so friedlich und irgendwie auch innig ist. Dann drehe ich mich um und gehe zur Küche, um das Essen vorzubereiten. Mom hat sich wirklich um alles gekümmert, wofür ich ihr unendlich dankbar bin. Ich schneide mir und Shadow jeweils zwei große Stücke der Pizza ab, die Mom gemacht hat. Sie ist so gut belegt, dass das bestimmt reichen wird. Vor allem, wenn ich noch einen Salat oder so dazu mache. Und ja, ich mache einen, nur damit Shadow seine paar Minuten Schlaf mehr kriegt.

Ich schiebe die kleine Backformen mit unseren Pizzen in den Ofen und stelle die Ofenuhr auf die fünf Minuten ein. Das passt schon. Vor allem, seit der Ofen nicht aufgeheizt ist und ich ihn sowieso nicht so unglaublich heiss eingestellt habe. Sobald das erledigt ist, stelle ich einen Untersetzer auf die Kücheninsel, damit ich die Pizza draufstellen kann, sobald sie heiss ist.

Dann hole ich mir eine Gurke aus dem Kühlschrank und beginne einen klassischen Gurkensalat zu machen. Das ist einfach und geht schnell, vor allem, weil man da keine Blätter hat, die man einzeln absuchen könnte. Und dazu passt sowieso praktisch jede Salatsauce, also muss ich in meinem Kopf nicht die verschiedenen Möglichkeiten durchgehen.

ShadowWhere stories live. Discover now