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Was bitte war das gewesen?
War Draco, der Draco Malfoy etwa eifersüchtig auf Harry Potter gewesen?
Seine Augen spiegelten dies zumindest wieder- Die pure Eifersucht, unterstrichen von einer ganzen Menge an bitterlichen Hass.
Mein Kopf brummte, während ich durch die Gänge zu unserem Gemeinschaftsraum lief. So viele Fragen waren in meinem Kopf- Über ihn. Noch immer in meinen Gedanken verloren lief ich in mein Badezimmer, um mich vor der Zeremonie noch einmal abzuduschen. Mit der Hoffnung, auch meine Gedanken abduschen zu können, doch es half alles nichts; Mein Shampoo roch nach saftigen, grünen Äpfeln- Nach Malfoy, was meine Gedanken um die Situation, die bloß wenige Minuten vergangen war, nur noch mehr durcheinander brachte.
Das Wasser perlte über meine Haut. Wasserdampf stieg in die Höhe und tauchte das gesamte Zimmer in eine wohlige Wärme.

Als ich fertig war schlang ich mir das Handtuch um meinen Körper, trocknete meine Haare notdürftig ab, sodass sie nicht mehr tropften, dafür aber ganz schön zerzaust aussahen und ging zurück in mein dagegen ziemlich kühles Zimmer. Ohne mich weiter darin umzusehen lief ich zu meinem Kleiderschrank, der gleich neben der Tür stand, und kramte ein paar Outfits heraus, die als mögliche Option galten.
„Ich würde vorschlagen, dass dein Rock zur Zeremonie etwas länger sein sollte, als der von Heute Mittag." Kam es aus der Richtung meines Bettes.
Ein Zucken durchzog meinen Körper und ich verharrte in meiner Bewegung. Doch ich drehte mich nicht um- Wagte es mich nicht. Draco's Stimme würde ich überall erkennen.
„Denn dein Rock war Heute etwas zu provokant." Fuhr er unbeeindruckt mit seiner Rede fort.
Ich biss mir auf die Lippe um mir ein Lächeln zu verkneifen- Mein Plan war also aufgegangen.
„Ich wüsste nicht was dich das angeht, Malfoy." Zischte ich und drehte mich langsam zu ihm um.
Er saß einige Meter entfernt auf meinem Bett und doch war es so, als würde er mir erneut direkt in die Seele schauen. Auch, aus all der Entfernung, die zwischen uns gelegen hatteY Ein Kribbeln zog durch meinen Bauch, es war dasselbe wie den Tag zuvor gewesen.
Sein Blick glitt an meinem Körper hinunter und wieder hinauf „Mehr als du vermutlich denkst."
Genervt verdrehte ich die Augen.
Wie konnte er es wagen, nach allem was geschehen war, hier aufzutauchen um mir etwas vorzuschreiben?
Wie konnte er-
Doch meine Gedanken verstummten, als er aufstand und langsam auf mich zu kam.
„Was sollte das mit Harry vorhin?" Fragte ich ihn und meine Stimme zitterte „Wieso-"
„Pscht." Machte er und legte einen Finger auf meinen Mund, als er schließlich vor mir stand. Dann hob er mein Kinn an, wie er es so oft tat und fuhr mit seinem Daumen über meine Lippen, während er sie ganz genau betrachtete. Tatsächlich blieb ich still. Doch mein Herz schlug so dolle, dass ich es selbst in meinen Ohren hören könnte- Klar und deutlich. Nach ein paar Sekunden der Stille antwortete er mir endlich; „Potter versucht sich Sachen zu nehmen, die mir gehören- Und ausschließlich mir. Ich dagegen teile nicht sonderlich gerne, wie du sicher weißt."
Sollte ich nun lächeln, weil ich es süß fand oder ihn anmotzen, da er sich nicht so verhielt, wie er sagte? Ich entschied mich dazu, nichts von beiden Optionen zu tun. Stattdessen blieb ich genau so wie ich war, still und mit stumpfen, nicht deutbaren Blicken.
„Potter sollte vorsichtiger sein." Kam es weiter von ihm und er grinste spöttisch- Sein berühmtes Grinsen. Dann, ganz plötzlich, wanderte seine Hand an meinen Hals und er drückte mich gegen meinen Kleiderschrank; Demonstrierend darüber, wie stark er gewesen war. Meine Hand dagegen klammerte sich um den oberen Teil meines Handtuches, damit es nicht runterrutschen und mich völlig entblößen würde.
Langsam wanderte sein Mund zu meinem Ohr; „Und du solltest damit aufhören, mich zu provozieren. Denkst du wirklich, dass ich deinen kleinen Plan nicht durchschauen würde? Oh bitte." Seine Lippen berührten energisch meine Jawline „Denk daran, was mit bösen Mädchen passiert, D/N."
„Ist das so, Malfoy?" Entgegnete ich kalt. Zu kalt;
Er löste sich von mir und trat einige Schritte zurück, während er mir wieder sein freches Grinsen offenbarte- Und ich liebte es. Draco musterte meinen Körper noch einmal von oben bis unten, drehte sich um und ging in Richtung Tür.
Oh nein, nicht so.
Dieses mal nicht.
Keine verdammten Spiele mehr.
Eilig ging ich ihm hinterher und kurz vor der Tür packte ich ihn am Arm, drehte ihn zu mir um und zog ihn leicht an mich. Malfoy sah leicht überfordert aus und zur gleichen Zeit schaute er mich frech an. Auch damit hatte er wohl nicht gerechnet gehabt- Wie auch?
„Ich habe deine Spiele satt, Malfoy." Wisperte ich und guckte ihm dabei tief in seine Augen.
Er bekam keinen Ton heraus und stand einfach vor mir. Seine Hand, die eben noch neben seinem Körper hing, glitt nun zu meiner Taille und er zog mich noch näher an sich heran, als ich es sowieso schon gewesen war.
„Dann spiel du auch keins mit mir."
Was sollte ich auf diese Worte antworten? Ich spielte nicht mit ihm, provozierte ihn lediglich für mein Leben gerne. Doch das behielt ich wohl besser für mich- Keine Spiele mehr.
Auf einmal geschah es; Draco nahm seine andere Hand und führte sie wieder einmal zu meinem Kinn, erneut hob er es an und fuhr mit den Daumen über meine Lippen. Dann küsste er mich. Es war ein sehnsuchtsvoller, leidenschaftlicher Kuss gewesen. Mein ganzer Körper kribbelte, als seine Lippen auf meine trafen. So intensiv und so aggressiv. Als hätte er sich nichts anders gewünscht gehabt. Und ich- Ich erwiderte den Kuss, denn dies war auch mein innigster Wunsch gewesen, seit Wochen. Meine eine Hand, die noch immer verkrampft am oberen Teil meines Handtuches lag, lockerte sich ein wenig. Doch es war mir egal gewesen. Draco drückte mich behutsam, mit seinem Körper, weiter in Richtung Bett und ich ließ es zu. Kurz bevor wir vor dem Bett standen löste ich für einen Augenblick meine Lippen von seinen und zog ihm sein T-shirt aus, sodass sein Oberkörper zum Vorschein kam. Und es kam mir so vor, als hätte er über die Ferien hinweg einen noch definierteren Körper bekommen; Definierte Muskeln. Hervorstechende Adern. Perfektion.
„Starren wir etwa, D/N/N?" Er biss sich auf seine Lippe, wohlwissend was er damit bei mir auslöste.
Meine Antwort- Ich küsste ihn erneut. Sofort drückte er mich auf meine Matratze- Verlangend nach mehr. Seine Hand wanderte zu seiner Hose und ich hörte, wie er seinen Gürtel geräuschvoll öffnete, um ihn aus seiner Hose zuziehen. Dieses Geräusch kannte ich noch gut genug von dem Jahr zuvor, darauffolgenden das dumpfe Geräusch, als auch seine Jeans den Boden traf. Draco's Hand fuhr weiter; Von unten nach oben zu meinem Hals, hinunter zu meiner Hand, die immer noch am Rand meines Handtuches lag. Er nahm sie und legte sie nach oben, zaghaft, während seine andere in meine fuhr, als er mein Handtuch öffnete. Malfoy küsste meinen Körper entlang und ich griff in seine hellblonden Harre hinein- Ebenso wohlwissend, wie sehr er es liebte. Mein Atem wurde immer schwerer und heftiger so, wie auch seiner. Das Tuch fiel ebenfalls zu Boden und so lagen wir da; Draco Malfoy auf mir und sah mich an;
„Das hier ist kein Spiel mehr D/N. Es ist eine verdammte Sucht. Meine Sucht nach dir."

„Wo warst du denn bloß so lange?" Flüsterte Hermine mir zu, als ich neben ihr Platz nahm „Die Zeremonie ist schon seit ganzen zehn Minuten im Gange. Sei froh, dass Dumbledore bis jetzt nur sein übliches Gerede von sich gegeben hat." Sie lächelte.
„War mit..- Malfoy." Antworte ich ihr knapp und sah sie, ebenfalls lächelnd, an.
Doch ihres erlosch blitzschnell.
„Was?" Kam es entsetzt von ihr, diesmal etwas lauter.
„Pscht!" Unsanft rammte ich ihr meinen Ellenbogen in die Seite, woraufhin sie bloß lachte.
„Naja. Es scheint ihm nicht viel gebracht zu haben, wenn dein Rock noch fast genau so kurz und gewagt ist, wie er es vorher bereits war. Oder möchtest du mir erzählen , dass das nicht deine Absicht war?"
„Es ist vieles passiert. Aber trotz allem sollte ich ihn weiter provozieren. Ich meine- Wir sind kein Paar und ich kann tragen, was ich will. Doch umso mehr es ihn in den Wahnsinn treibt-" vielsagend zwinkerte ich ihr zu.
Sie nickte nur und deutete dann mit ihrem Kopf auf den Kelch: „Es geht los."

Viktor Krum und Fleur Delacour wurden aufgerufen und traten mit lauten Applaus nach vorne. Als Cedric's Name fiel war ich leicht durcheinander gewesen. Ein ungutes Gefühl überkam mich, auch wenn ich wusste, dass es etwas gewesen war, was er unbedingt wollte- Egal wie brutal es werde würde; Um jeden Preis. Als er nach vorne trat suchte er mit seinen Augen den Raum ab und lächelte, als er mich sah. Zögerlich lächelte zurück. Das schien jedoch nicht allen zu gefallen. Draco, der gegenüber auf der anderen Seite stand, löste seinen Blick nicht von Cedric ab, bis dieser schließlich am Kelch stand. Dabei sah er ziemlich genervt aus, jedoch zugleich auch total süß; Seine Haare waren noch zerzaust gewesen, seine Krawatte hing krumm und schief, so wie auch sein Hemd. Als er mich anschließend musterte blieb sein Blick an meinem Rock hängen und er zog eine Augenbraue hoch- Fragend. Doch meine Aufmerksamkeit wanderte wieder zu Cedric und so beachtete ich Malfoy den Rest der Zeremonie nicht weiter. Das was geschehen war, war schön gewesen. Jedoch war ich keine Puppe, mit der er spielen konnte, wann er wollte. Für mich war klar gewesen; Entweder ganz oder gar nicht- So lange würde ich genau so weiter machen, wie ich es bisher getan hatte.

Die Champions liefen hinunter in die Halle, in der sie von allen Professoren empfangen werden sollten. Und gerade, als die Zeremonie von Dumbledore beendet werden sollte, flog aus dem Kelch ein weiterer Zettel.
Ein Raunen lief durch die Reihen.
Alle Teilnehmer waren auserwählt, oder etwa nicht?
„Harry Potter." Murmelte der Dumbledore kaum hörbar und rief daraufhin lauthals; „Harry Potter!"
Stille, unangenehme Stille kehrte ein.
Hermine und ich sahen uns schockiert an und auch ohne etwas zu sagen wussten wir, was wir dachten; Wie konnte das möglich sein?
Ein weiteres Raunen ging durch die Reihen. Harry stand vor uns, regungslos und überfordert mit dem, was geschehen war. Er sah uns an, hilflos. Schließlich schupste ich ihn unsanft nach vorne; „Geh schon, Harry."
Ein letztes mal sah er noch in meine Richtung, doch ich zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. Auch ich wusste nicht, was geschehen war. Konnte ihm keine Antwort auf seine unzähligen Fragen geben.
„Der ist doch noch nicht einmal siebzehn!" Kam es von irgendwo aus der Halle.
Alle Blicke lagen auf ihm, als er verängstigt nach vorne stapfte.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Where stories live. Discover now