110

7.2K 281 14
                                    

„Denkst du, sie akzeptieren mich bei euch am Tisch?" Pansy wirkte ziemlich nervös, als wir am nächsten Morgen durch die steinernen Gänge in die große Halle liefen. Einige Schüler starrten uns an, zeigten auf uns und tuschelten aufgeregt dabei.
„Was? Gibt es irgendein Problem?" Fuhr ich sie genervt an und schob ein paar Erstklässler beiseite, die mal wieder im Weg standen als könnten sie den ganzen Tag nichts anderes tun. Sofort sahen alle von uns weg und verstummten dabei, was keines Falls anders zu erwarten gewesen war. Somit fuhr ich fort; „Wieso sollten sie das denn nicht tun? Du hast ihnen doch nichts getan. Also- Hör auf dich solche Gedanken darüber zu machen" antwortete ich ihr schließlich „Das hast du mir gestern Abend auch gesagt." Dann nahm ich ihren Arm und zog sie weiter an unseren Tisch an dem Hermine, Ron, Harry und Ginny bereits saßen und sich angeregt unterhielten. Auch George saß bei ihnen- Er sah ziemlich fertig aus, hatte tiefe Augenringe und war kreidebleich. So hatte ich ihn das letzte mal an Fred's Beerdigung gesehen, nur noch kaputter.
Als sie uns erblickten flüsterte Ron den anderen etwas zu und wenig später sahen alle zu uns auf.
„D/N, wen bringst du uns denn da mit?" Lächelte George schwach und es freute mich ihn so zu sehen, auch wenn es vermutlich nur gespielt und aus reiner Höflichkeit gewesen war. Aber immer hin.
„Ah, der verbleibende Weasley Zwilling" kicherte Parkinson- Offen wie es eben ihre Art war.
„Und der besser aussehende" antworte er ihr und nahm seine Tasche von der hölzernen Bank „Magst du dich vielleicht zu mir setzten?"
„Klar!" Sie zog ihren Arm aus meinem und ließ sich neben ihm nieder- Da hatten sich anscheinend zwei gefunden. Doch es freute mich für sie und ihn.
Schwungvoll setzte ich mich neben Granger die sofort etwas näher an mich heran rutschte;
„Pansy? Wo kommt die denn so plötzlich her?"
„Das ist eine lange, lange Geschichte" flüsterte ich und griff nach einem Toast „Vielleicht solltet ihr selbst mit ihr reden um alles genauestens zu erfahren. Das wäre vermutlich auch für sie besser, denn sie macht sich ziemlich große Sorgen darüber, dass ihr sie nicht bei uns akzeptieren würdet."
„Wieso das denn?" Nuschelte auch Ron, kaum hörbar, der neben Hermine gesessen hatte.
Als Antwort zuckte ich bloß mit den Schultern und murmelte; „Tut mir bitte den Gefallen und kümmert euch ein wenig um sie. Sie hatte eike ziemlich schwere Zeit und braucht ein paar gute Freunde."
„Ich denke, dass bekommt George auch ganz gut alleine hin" kicherte Ginny und deutete mit ihrem Kopf zu den beiden, die sich lachend und freudestrahlend unterhielten als würde es nur sie zwei geben und niemand anderen um sie herum.
Ja, vermutlich hatte sie recht gehabt- Zumindest sah es ganz danach aus. So, als würde die beiden ein tragisches Schicksal verbinden, welches sie am Ende nur noch mehr stärkte. Jemand setzte sich neben mich und riss mich somit aus meinen Gedanken. Eine kalte Hand legte sich auf meine Wange und mein Gesicht wurde herum gedreht, sodass ich Draco direkt in seine hellgrauen Augen sah.
„Guten Morgen, Prinzessin" seine Lippen pressten sich auf meine und sofort liefen tausend Stromstöße durch meinen Körper. Dieser Junge..
„Guten Morgen" lächelte ich glücklich und rückte noch näher an ihn heran. Er legte seinen Arm und meine Taille und flüsterte in mein Ohr;
„Ich habe dich heute Nacht vermisst. Ich dachte, wir beide verbringen keine getrennten Nächte mehr."
Mein Lächeln wurde nur noch breiter; „Tut mir leid Liebling, aber ich hatte einiges worüber ich mich mit Pansy unterhalten musste."
Es war ein Morgen in Hogwarts gewesen, in dem alles so einfach und schwerelos schien. Als wären wir die einzigen Menschen auf der Welt und als könnte niemand uns jemals etwas davon zerstören- Weder unsere Liebe, die wir für einander empfanden, noch unser Vertrauen oder unseren herrschenden Frieden. Als wäre alles perfekt und als würde alles, unser gesamtes Leben lang, perfekt bleiben.
„Alle hergehört!" Ertönte plötzlich die Stimme von Mcgonagall, die mit ihrem schwarzen Gewand und ihrem spitz zulaufenden Hut vorne stand und durch die Reihen sah „Ich habe heute Morgen einige unerwartete Ankündigungen zu treffen!"
Und somit war der ruhige und entspannte Morgen vorbei gewesen..- Klasse.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt