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„Und das alles hast du innerhalb weniger Monate erlebt?" Pansy sah mich entsetzt an als wir uns gegenüber auf ihrem Bett saßen.
Stumm nickte ich. Sie hatte recht, nachdem ich ihr alles erzählt hatte war mir erst aufgefallen wieviel in den letzten Wochen eigentlich passiert gewesen war. Und tatsächlich war es eine ganze Menge gewesen- Wo war bloß die Zeit hin verschwunden?
„Und jetzt bekommt ihr ein Baby? Ein echtes-"
„Reales Baby" vollendete ich ihren angefangenen Satz „Ja. Du kannst dir gar nicht vorstellen was ich eine riesengroße Angst ich habe, Pansy."
„Wovor denn? Ihr gründet eine eigene, kleine Familie nach vier Jahren Beziehung. Das hört sich doch mehr als nur perfekt an. Andere träumen ihr gesamtes Leben lang von so etwas."
„Du weißt schon, dass wir noch nicht einmal wissen wo wir wohnen sollen, wie es weitergehen soll nach unserem letzten Schuljahr und sollen dann nebenbei auch noch ein Kind erziehen? Was wenn etwas falsch läuft? Was wenn wir dem Baby nicht alles bieten können? Was wenn-"
„Hör auf damit!" Sie legte einen Arm um meine Schultern „Ich bin mir mehr als nur sicher, dass ihr beide das zusammen meistern werdet! Ich meine ihr habt schon so vieles geschafft; Euch gegen Leute durchgesetzt die niemals gedacht hätten, dass das mit euch hält. Zusammen das pure böse überlistet in dem ihr euch auf dessen Seite geschlagen habt und das um eure engsten Freunde zu retten. Soll ich wirklich fortfahren. D/N?"
„Nein" lachte ich „Vermutlich hast du recht und ich mache mir einfach zu viele Sorgen."
„Das tust du. Und das hast du gar nicht nötig."
Sie hatte recht und ich wusste, dass sie recht hatte. Doch bevor ich dies zugeben würde, würde ich eher vom Thema ablenken; „Aber genug von Draco und mir. Was ist mit dir? Du bist mir einige Antworten schuldig, junge Dame!"
Sie atmete laut auf; „Wo fange ich bloß an.."
„Wie wäre es damit, am Anfang anzufangen?"
„Danke für den Tipp" sie warf mir einen spöttischen Blick zu „Gut. Pass auf. Meine Eltern haben sich auch dieses Mal auf die Seite des bösen, auf die Seite von Lucius, gestellt und haben mich quasi dazu gezwungen es ihnen gleich zu tun indem sie mich einfach aus Hogwarts geholt haben mit den Worten-"
Dass es nicht mehr der richtige Ort für dich sei. Ja, dass haben wir mitbekommen" fiel ich ihr ins Wort. „Richtig. Zuerst wusste ich nicht einmal was sie von mir wollten aber als dann das erste Treffen stattgefunden hat war es mir sofort klar und als sie dann angefangen haben über die 3 3/4 Teile zu reden da habe ich dir sofort geschrieben, nachdem ich wieder in meinem Zimmer gewesen war. Es war schrecklich. Unvorstellbar schreckliche. All die Pläne die sie hatten, all das was sie durchsetzen wollten- Und an jedem Tag wuchs Lucius Durst nach Rache. Rache für den sozusagenem Mord an Voldemort. Aber in meinen Augen war das nicht sein wahres Ziel, denn er hatte sich vermutlich sein gesamtes Leben vor ihm gefürchtet gehabt und war wohl er froh darüber, dass es ihn nun nicht mehr gab. Sein einziges, wahres Ziel war es gewesen an der Macht zu wachsen- Die Macht, dass alle auf ihn hörten und seinen Befehlen Diensten leisteten. Er hat es ausgenutzt. Er wollte seinen Sohn zurück und auch dich. Dazu verfolgte er den selben Plan wie Voldemort es einst tat- Macht bekommen, den Tod überlisten und Muggle sowieso Mugglegeborene auszulöschen.."
„Dieser.." ich verkniff mir ein Kommentar.
Lucius Malfoy war nicht eine Sekunde meiner Zeit wehrt in der ich mich über ihn aufregte „Und dann?"
Ein wehmütiges Lächeln überkam ihre rosaroten Lippen; „Und dann habt ihr es geschafft sie nach Azkaban zu verbannen. Einschließlich meiner eigenen Eltern.."
„Oh.. verdammt. Das- Das tut mir leid."
„Nein, nein! Das war gut. Ich kann nun endlich mein eigenes Leben leben und alle Entscheidungen selbst treffen ohne dabei unter ständiger Beobachtung zu stehen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr sie mich jedes mal aufs Neue mit etwas bedrängt haben, was ich gar nicht erst wollte. Es war wirklich nervig."
Gut- Damit hatte ich nicht gerechnet gehabt, doch ich freute mich für sie, wenn man das überhaupt konnte.
„Fehlen sie dir denn gar nicht?"
„Natürlich tun sie das. Aber ich denke, es ist einfach besser so. Verstehst du was ich meine?"
Stumm nickte ich. Auch wenn ich ihre Situation nicht kannte, da ich so etwas nie erlebt hatte, so konnte ich mich doch ansatzweise in die hinein versetzen. So wie ich es bei Draco gesehen hatte- Unter den ständigen Anweisungen seines eignen Vaters zu stehen, dass fiel ihm immer schwer. Es fühlte sich für ihn immer so an, als konnte er nicht eine Sekunde seines Lebens alleine entscheiden.
„Genug der trüben Stimmung" lächelte sie erneut „Wir sollten eine Babyparty feiern. Genau jetzt."
Mit irritierten Blick sah ich sie an; „Was?"
Sie stand auf und reichte mir ihre Hände. Wenig später hüpften wir in unserem Zimmer auf und ab, lachten und genoßen diesen Moment. Sie hatte mir gefehlt, etwas womit ich nie gerechnet hatte..

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Where stories live. Discover now