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Cedric und ich gingen zur selben Brücke, an der Draco und ich uns vor einigen Stunden getrennt hatten. Ein komisches Gefühl überkam mich, doch versuchte ich es gekonnt zu ignorieren.
„Also, was gibt es?" Konfrontierte ich Diggory, da er nur vor sich hin schwieg und kein Wort sagte.
Meine Frage schien ihn aus seinen Gedanken gerissen zu haben, denn er blickte verträumt auf und sah mich durcheinander an.
„Was? Wie? Ach. Ja-" stammelte er „Ich wollte dich etwas fragen, D/N."
„Wenn es um Malfoy gehen sollte, dann-"
Doch er unterbrach mich; „Entschuldige bitte, dass ich dir ins Wort falle, aber es geht mir hierbei nicht um Malfoy."
Erwartungsvoll sah ich an und blieb auf der Stelle stehen; „Was gibt es denn dann?"
Cedric trat einen kleinen Schritt auf mich zu, was die Situation angespannter werden ließ. Das Ganze fühlte sich komisch an und ich fühlte mich zudem ziemlich beobachtet.
Doch weshalb?
„Also. D/N.." Seine Stimme zitterte hörbar.
Das Gefühl, beobachtet zu werden, wuchs weiter. Und so wandte ich meinen Blick, kaum merkbar, nach links und rechts, doch konnte niemanden erkennen. Erneut widmete ich mich Cedric, der etwas verloren und hilflos vor mir stand.
„Ich wollte dich fragen." Er atmete tief ein „Also." Stammelte er weiter „Möchtest du vielleicht mit mir auf den Ball gehen?" Fasste er schließlich all seinen Mut zusammen.
Schockiert sah ich ihn an.
Das konnte nicht sein ernst gewesen sein.
„Ist irgendwas?" Fragte er und lächelte nervös.
„Nein. Nein gar nicht-" haspelte ich schnell „Es ist nur so, Cedric. Ich weiß nicht so recht, was das Ganze für dich an Bedeutung und auch an Wert hat, wenn du mich so etwas fragst."
Er lächelte noch immer und nahm dann meine Hand: „Weißt du, D/N. Ich mag dich wirklich ziemlich gerne, auch wenn du eine Slytherin bist." Er zwinkerte mir zu „Oder vielleicht mag ich dich auch gerade deswegen so sehr."
„Du magst mich, so freundschaftlich?" Fragte ich vorsichtig.
Ich wollte wissen wo sein Ansatz herkam, mich wegen des Balls zu fragen, auch wenn ich ihm wegen Draco so oder so absagen musste.
„Naja-" sein Lächeln verschwand und es machte den Anschein, als würde er noch nervöser werden „Nicht ganz. Ich meine ja, natürlich mag ich dich auch als gute Freundin total gerne, aber irgendwie ist da so ein Kribbeln in meinem Bauch, wenn ich dich sehe. Wie Schmetterlinge, verstehst du, was ich meine und worauf ich hinaus will?"
Einen Augenblick lang hielt ich die Luft an.
Wollte er mir tatsächlich sagen, dass er mehr von mir wollte als nur eine gute Freundschaft?
Eine Art Beziehung?
„Cedric-" stammelte ich verlegen „Ich mag dich echt gerne. Jedoch nur als sehr guten Freund und mich hat schon jemand gefragt, wegen des Balls."
„Oh. Nein, alles gut." Entgegnete er mir schnell. 
„Bist du dir sicher?"
„Ja, na klar." Strahlte er und nahm mich vorsichtig in den Arm.
Jedoch nahm ich ihm seine Antwort nur so halb ab, ließ es jedoch vorerst so stehen. Vermutlich musste er die vergangene Situation selbst erst einmal richtig verarbeiten und reflektieren.
„Komm, lass uns zurück gehen." Vorsichtig löste ich mich von ihm.
Diggory nickte, legte seinen Arm um meine Schultern und so gingen wir gemeinsam zurück.
Vor der Halle blieben wir noch einmal stehen.  „Möchtest du dich trotzdem zu mir setzen?"
„Ich habe schon gegessen, zusammen mit Hermine, Harry und Ron. Außerdem bin ich ziemlich müde und sollte langsam schlafen gehen. Wir sehen uns dann Morgen." Rasch gab ich ihm einen Kuss auf die Wange.
„Bis morgen." Stammelte er verlegen und wurde rot. Dann drehte ich mich um.

Leise schlüpfte ich in den Gemeinschaftsraum. Alles war still gewesen. Die meisten waren vermutlich noch beim essen, einige schliefen vermutlich breites. Langsam schlich ich Richtung Sofa, welches vor dem knisternden Kamin stand. Vor dem zu Bett gehen wollte mir noch ein paar ruhige Minuten nehmen, um meine Gedanken zu sortieren, da sie ziemlich durcheinander gewesen waren.
Doch wen wunderte das, nach solch einem Tag?
„Spaß gehabt mit Diggory?" Ertönte eine Stimme von links und ich zuckte merklich zusammen.
Draco kam aus einer dunklen Ecke des Raumes in meine Richtung und setzte sich, wie selbstverständlich, neben mich.
„Du warst das." Stammelte ich und wusste plötzlich, weshalb ich mich so beobacht gefühlt hatte, als ich mit Cedric auf der Brücke stand. „Hast du nichts besseres zu tun als mich zu verfolgen und zu beobachten?"
Er grinste; „Ich muss doch ein Auge auf meine Kleine haben, oder etwa nicht?"
Mir stockte der Atem.
Hatte er das tatsächlich gesagt?
Hatte er mich wirklich seine Kleine genannt?
Mein Blick versank in dem lodernden Feuer des Kamins. Draco legte seine Hand auf mein Bein; „Was wollte Cedric?" Fragte er.
Was sollte ich ihm sagen? Alles? Bruchteile?Nichts von all dem?
„Er hat mich nur gefragt, ob ich mit ihm zum Ball gehen wollen würde." Dass er mir seine Gefühle indirekt gestand, verschwieg ich ihm bewusst, Diggory zu Liebe. Denn ich wusste genau, dass Draco vermutlich ausgerastet wäre.
Malfoy schwieg eine kleine Weile, doch aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie seine Miene zunehmen ernster wurde; „Ach, tatsächlich?"
„Ja, tatsächlich. Aber ich habe ihm gesagt, dass mich schon jemand gefragt hat. Also mach dir keine Sorgen und vor allem; Mach bitte keinen Stress."
„Von dir habe ich auch nichts anderes erwartet." Sagte er und ging nicht weiter darauf ein. Super.
Die Situation wurde immer angespannter und so entschloss ich mich dazu noch einmal raus zu gehen, um dem Ganzen zu entfliehen.
„Ich werde dann mal schlafen gehen." Flunkerte ich und stand schwungvoll auf.
Er stand ebenfalls auf.
„Ich komme mit."
Fassungslos sah ich ihn an; „Was?"
„Du machst dich fertig und ich werde bei dir bleiben, bis du eingeschlafen bist."
„Nein, nicht nötig, wirklich. Ich-"
„Oh doch, komm jetzt." Fiel er mir ins Wort und zog mich hinauf in mein Zimmer, ehe ich die Möglichkeit zum reagieren gehabt hatte.
Wenig später stand ich tatsächlich in meinem Bad, um mich fertig zu machen. Eilig band ich mir einen Zopf, putzte meine Zähne und zog mich um. Dann kuschelte ich mich unter meine Decke. Draco setzte sich auf einen Stuhl, der gegenüber von meinem Bett stand. Und ich brauchte einige Zeit, um einzuschlafen, denn die Vorstellung, dass er mich beobachtete, fühlte sich ziemlich komisch und unangenehm an. Doch irgendwann schlief ich tatsächlich ein.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Where stories live. Discover now