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Wir lagen schließlich auf dem Sofa. Ich kuschelte mich an ihn, nachdem ich uns eine Decke vom Bett geholt hatte, damit uns nicht all zu kalt wurde.
„D/N?" Nuschelte er wenig später in meine Haare. „Ja?"
„Meintest du das vorhin eigentlich ernst?"
„Was genau meinst du?" Fragte ich unsicher.
„Das mit uns beiden. Dass du dir sicher bist, nie jemanden mehr zu lieben oder zu wollen als mich und das es für die Ewigkeit halten kann?"
„Fängst du schon wieder damit an?" Langsam strich ich mit meinen Fingernägeln über seinen Arm und er bekam eine leichte Gänsehaut deshalb.
„Ich will nur, dass du dir da einfach zu hundert Prozent sicher bist." Lautete seine Erklärung.
„Das bin ich, Draco. Ich bin mir mehr als nur zu hundert Prozent sicher darüber."
„Dann ist ja alles gut."
Wieso fragte er mich das Heute so oft? Hatte es einen Grund oder wollte er sich einfach sicher sein? War er vielleicht so eifersüchtig auf George? Doch ich sprach meine Fragen nicht laut aus und schloss stattdessen meine Augen. Sein Herzschlag war wieder einmal zu hören. Und wieder einmal fühlte ich mich unfassbar wohl und geborgen. Diese Ruhe und diese Stille waren immer noch ungewohnt für uns alle. Frieden lag, nach harten und dunklen Zeiten, endlich wieder in der Luft. Ebenso Freude und das Gefühl von Glück. Doch irgendwie konnte noch niemand damit richtig umgehen. Niemand traute dem Frieden vollendest über den Weg. Voldemort mochte zwar tot gewesen sein, doch niemand wusste, was mit den anderen geschehen war. Sie waren einfach verschwunden. Auch von Draco's Eltern hatten wir lange nichts mehr gehört. Gesehen hatten wir sie das letzte mal an dem finalen Tag des Kampfes. Seit da an herrschte Stille. Komische Stille. Ihm schien das Ganze nichts aus zu machen und auch mir war es eigentlich relativ egal gewesen. Es fühlte sich so an als hätten wir den Kampf gewonnen, auch wenn das Böse noch nicht zu hundert Prozent besiegt war. Es war ein ziemlich verwirrendes Gefühl. Als hätte man vor, ein Zahlenschloss zu öffnen, doch die letzte Zahl fehlte. Bei diesem Gedanken überkam mich eine seltsame Kälte. Somit schob ich diese Gedanken schnell wieder beiseite und dachte an das bevorstehende Ereignis. Unseren Jahrestag. Unglaubliche vier Jahre, mit den reinsten Höhen und Tiefen. Vier Jahre voller Streit, Liebe, Eifersucht. Vier Jahre, mit denen vermutlich niemand gerechnet hatte- Auch ich nicht. Doch es war schön, wie es war. Es war perfekt. Und es war einzigartig gewesen.

Der nächste Tag war angebrochen. Ich hatte mich, möglichst geräuschlos und unter großen Mühen, fertig gemacht. Als ich unser Zimmer verließ schlief Draco noch tief und fest, denn ich musste um einiges früher als er raus, da ich schon zu früher Stunde Unterricht hatte. Nicht unbedingt der ideale Start in den Jahrestag, doch die Schule machte keine Ausnahmen. Auf meinen Weg ins Klassenzimmer schwebten meine Gedanken die ganze Zeit um unser Gespräch von Gestern. Ich fragte mich, wieso er mir immer wieder die selbe Frage gestellt hatte. Und nicht nur er; Auch Hermine war irgendwie komisch gewesen- Anders als sonst. Was war bloß mit den beiden los gewesen? Und nicht nur mit ihnen- Auch Ron und Harry waren anders gewesen. Doch so sehr ich auch darüber grübelte; Ich kam ich zu keiner plausiblen Antwort, die mir etwas erklären könnte.

Nach einigen qualvollen Stunden, die ich wohl oder übel im Unterricht verbringen musste, war es endlich geschafft. Und so lief ich aufgeregt zur großen Halle. Ich wollte ihn endlich sehen und küssen. Ihm endlich in die Arme fallen und ihm sagen, wie sehr ich ihn liebte. Draco wartete dort schon auf mich, am Slytherintisch, wie ich einige Minuten später feststellte. Strahlend ging ich auf ihn zu und ließ mich neben ihm nieder.
„Endlich habe ich meine Prinzessin für mich, nachdem ich sie Heute noch nicht einmal gesehen habe." Er legte eine Hand an mein Kinn, hob es an und küsste mich voller Leidenschaft.
„Ja, endlich" stammelte ich verlegen. Einen kleinen Moment lang sah er mir tief in die Augen.
„Vier Jahre?" Unterbrach Blaise, der uns gegenüber saß, den Moment „Hätte nicht gedacht, dass das mit euch beiden solange hält."
„Blaise!" Zischte Pansy und warf ihm einen genervten Blick zu, dann wandte sie das Wort an uns; „Ich freue mich so sehr für euch!"
„Danke, lieb von dir" lächelte ich sie an.
„Und? Schon irgendwelche Zukunftspläne?" Kam es wieder von Zabini, mit einem eigenartigen Unterton während er in seinem Essen stocherte.
Mein Blick wanderte zu Malfoy. Seine galt jedoch nur Zabini und er sah ihn warnend an.
„Alles gut?" Fragte ich ihn vorsichtig.
Er nickte; „Natürlich, Prinzessin."
Wir unterhielten uns über dies und jenes, nahmen nebenbei unsere Mahlzeit ein und verglichen dieses mit anderen Schuljahren. Bis Hermine auf einmal hinter mir stand; „Ich darf sie dir doch bestimmt kurz entführen oder, Draco?" Sie zwinkerte ihm zu. „Eigent-" fing ich an zu reden.
„Aber natürlich, amüsierte euch" fiel er mir ins Wort und grinste breit. Was war los mit den beiden? Die Sache wurde immer und immer komischer.
„Komm!" Sie zog mich an meinem Arm hoch und wir verließen gemeinsam die Halle, bevor ich überhaupt etwas sagen oder machen konnte.
„H-Hermine.. - Ich wollte eigentlich bei ihm bleiben, wegen unserem -"
„Jahrestag? Ich weiß, aber ihr habt euch ganz bald wieder. Keine Sorge. Ich wollte einfach einne kleinen Moment lang mit dir reden.. - Über Ron, weißt du?"
„Über Ron? Ist etwas passiert?"
Sie schüttelte den Kopf; „Nein, nicht wirklich",„Aber?" Irgendetwas schien sie zu bedrücken. Als wäre da etwas, was sie mir sagen wollte aber nicht konnte. Oder wurde ich einfach paranoid?
„Komm einfach mit. Wir reden wenn wir angekommen sind." Was meinte sie damit?
„Angekommen? Wo willst du denn hin?"
„Warte doch einfach ab" lachte sie und zog mich weiter hinter sich her. Ich stolperte einfach mit, unsicher was ich von dem Ganzen halten sollte, während tausend Gedanken und Fragen in meinem Kopf umher schwebten. Was war hier los? Weshalb verhielt sie sich so komisch- So anders? Was sollte das alles bloß werden und vor allem; Worüber wollte sie mit mir reden?

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Where stories live. Discover now