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Einige Tage waren, nach dem schockierenden Ereignis mit Harry und dem Feuerkelch, vergangen. Hermine, Ron, Harry und ich verbrachten viel Zeit miteinander, unter anderem um Potter beizustehen. Nach der ganzen Sache aß er kaum noch etwas, kassierte viele böse Blicke von Mitschülern und überall, wo er auftauchte, hörte man Getuschel. Einige Mitschüler trugen verachtende Anstecker an ihren Garderoben, nannten ihn Schummel Potter und zeigten somit deutlich, dass sie auf Cedric's Seite gewesen. Und auch wenn Harry versuchte die Geschehnisse zu überspielen, so ging es ihm jedoch schlechter, als er zugab. Als wir eines Tages alleine, ohne die beiden anderen, in der Bibliothek saßen offenbarte er mir wie es ihm tatsächlich ging; Harry war nervös gewesen über das bevorstehende Ereignis. Er hatte viele schlaflose Nächte auf Grund dessen gehabt und er fühlte sich; von den meisten in Hogwarts verraten, selbst von manchen seiner Freunde. Denn selbst Ron wandte sich immer mehr von ihm ab. Potter tat mir leid und daher gab ich mir die größte Mühe ihm klarzumachen, dass nichts davon seine Schuld war. Denn das war es nicht gewesen.
Verbrachte ich mal keine Zeit mit den Dreien, verbrachte ich einige Zeit mit Cedric, wobei ich des öfteren Draco's Blicke auf mir spürte- Sie waren böse gewesen, verachtend und galten sicherlich uns beiden. Selbst Diggory fiel dies eines Tages auf, der mich ab und an zu dem Thema Alles rund um Draco Malfoy und mich durchlöcherte, doch ich ging Malfoy seit Tagen aus dem Weg und ihn schien das Ganze nicht weiter zu interessieren. Nur ab und zu trafen sich unsere Blicke, er wandte seinen jedoch recht zügig von mir ab. Wir sahen uns nur gelegentlich im Unterricht, in der großen Halle oder in unserem Gemeinschaftsraum.
Unterhielten Diggory und ich uns nicht über ihn, so redeten wir viel über den bevorstehenden Ball- Ein Ball, der uns alle ziemlich auf Trapp hielt. Niemand wusste, wer wen begleiten oder besser gesagt, welcher Junge welches Mädchen als Begleitung fragen würde. Es war aufregend gewesen. Etwas ganz anderes, besonders, neues für uns.

„Hören Sie mir zu, Mrs D/N/N, oder soll ich mich wiederholen?" Professor Snape stand vor mir und sah mich von oben herab an, verachtend wie immer.
„Meine Aufmerksamkeit gilt ganz Ihnen, Sir." Lächelte ich ihn überfreundlich an.
Er drehte sich um und fuhr unbeeindruckt mit seinem Unterricht fort.
„Wo warst du mit deinen Gedanken?" Flüsterte Hermine mir leise zu und lächelte breit.
„Beim Unterricht, wo auch sonst?"
„Natürlich. Wo auch sonst." Äffte sie mich nach. Ironisch verdrehte ich die Augen, tat auf genervt, musste dann aber auch lächeln. Aus meinen Augenwinkel sah ich rechts von mir Draco, der angeregt etwas auf ein kleines Blatt Papier kritzelte. Er faltete es wenig später zusammen und ließ es, wie einen Vogel, los fliegen. Jener Moment erinnerte mich an das vergangene Jahr; Als er Potter einen kleinen Zettel zukommen ließ, worauf Harry beim Quidditch spielen zu sehen gewesen war und dabei vom Besen fiel. Kindisch, jedoch ziemlich lustig- Halbwegs.
Als ich darüber nachdachte und mich fragte, an wen die Botschaft wohl gehen würde, landete der Zettel genau vor mir. Stirnrunzelnd hob ich ihn auf und entfaltete ihn mit zitternden Fingern.
Was wollte er von mir?
Und warum im Unterricht?
Hermine guckte mir neugierig dabei zu und grinste in sich hinein, worauf hin ich ihr einen genervten, jedoch sarkastischen Blick zuwarf.

Du und Diggory huh?
D/N. Du könntest so viel Besseres haben, als einen belanglosen, unerfahrenen Hufflepuff- Jungen. Daher; Triff mich um 6 Uhr auf dem Astronomieturm, alleine.
~D.M.

Ich konnte es nicht fassen.
Nach all dem was geschehen war, so etwas?
Auch Hermine sah sprachlos aus; „Machst du es?"
„Keine Ahnung. Ich- Was denkst du? Sollte ich?"
Sie hob die Hände in die Luft; „Ich halte mich daraus." Und vermutlich war das auch besser so.
Langsam drehte ich mich zu ihm und nickte als Antwort. Er lächelte bloß, frech wie immer.
„Mrs D/N/N, nach dem Unterricht werden Sie noch eine kleine Weile bei mir verweilen dürfen und was Sie angeht, Mr Malfoy. Suchen Sie sich demnächst einen geeigneteren Zeitpunkt für Ihre kleinen Botschaften." Zischte Snape uns an.
Ich entgegnete nichts, stattdessen nickte ich erneut und steckte die Nase wieder zurück in mein Buch.

Der Unterricht war vorbei. Alle Schüler verließen nach und nach das Klassenzimmer.
„Viel Glück." Flüsterte Hermine mir zu, bevor sie ebenfalls, mit Harry und Ron im Schlepptau, verschwand.
Wie gewünscht blieb ich sitzen. Snape wartete offensichtlich darauf, dass auch die restlichen Schüler verschwanden. Super.
„Mr Malfoy, meine Aussage ging ausschließlich an Mrs D/N/N. Wenn Sie also die Güte hätten, meinen Unterricht nun zu verlassen."
Etwas irritiert drehte ich mich um und sah Draco in der Tür stehen. Er sah mich entschuldigend an und verließ anschließend ebenfalls den Raum.
Professor Snape schloss die Tür und setzte sich auf sein Lehrerpult, welches genau vor Hermine's und meinen Tisch stand. Eine unangenehme Stille trat ein. Mein Blick wanderte auf meine Hände, die gefaltet vor mir auf dem Tisch lagen. Sollte ich-
Doch der Professor räusperte sich schließlich und begab zu reden; „Mrs D/N/N. Wollen Sie mir vielleicht erklären, warum Mr Malfoy es so eilig hatte, Ihnen eine Nachricht zu überbringen, die nicht bis nach meinem Unterricht hätte warten können?"
„Nicht wirklich." Grummelte ich genervt.
Er zog eine Augenbraue nach oben und fuhr fort; „Mir ist die Anspannung zwischen Ihnen Zweien nicht entgangen. Doch seien Sie gewarnt; Mr Malfoy mag nicht unbedingt der richtige Umgang für eine Dame, wie Sie es sind, zu sein."
„Eine Dame wie mich?"
Was meinte er damit?
„Nun ja-" Snape erhob sich von seinem Pult und kam auf meines zu. Seine Hände stützten sich vor mir ab, sodass er über mir stand, wobei ihm seine schwarzen Haare über seine Stirn hingen „Sie sind vom großem Talent der Zauberkünste gesegnet, ziemlich intelligent wenn es um jegliche Art von Zauberei oder allgemeinen Wissen geht und sind dazu noch unverschämt gut aussehend."
Hatte er das gerade tatsächlich gesagt?
Wollte er mich warnen oder machte er Anspielungen?
Und das, als mein Professor?
Nein.
Oder vielleicht doch?
„Oh- Uhm. D-Danke." Stammelte ich unsicher und wagte es nicht, nach oben zu sehen.
„Passen Sie einfach gut auf sich auf und sollten Sie jegliche Probleme haben; Sie wissen, wo Sie mich finden." Mit einer Handbewegung machte er mir deutlich aufzustehen und den Raum zu verlassen. Dabei verfolgte er jede einzelne meiner Bewegungen.
Mein Herz schlug höher. Mein Atem stockte.

Als ich die Tür schließlich hinter mir schloss atmete ich auf und brauchte einen Moment lang, um mich zu sortieren.
Was war das gewesen?
Doch meine Gedanken sollten verstummen, als mein Blick zu Uhr wanderte. Verdammt. Ich hatte nur noch 20 Minuten, bis ich Draco treffen sollte. So schnell wie möglich hastete ich in mein Zimmer um mich fertig zu machen. Alles musste perfekt sein; Ich legte meine Garderobe beiseite und zog mir ein schwarzes, kurzes T-shirt Kleid an. Dazu ebenfalls schwarze Kniestrümpfen und Boots. Ein letztes mal kämmte ich meine Haare und legte mein Lieblingsparfum auf. Dann lief ich wieder hinunter.
Unten angekommen kam ich nicht sonderlich weiter denn Hermine stützte auf mich zu; „D/N! D/N! Du glaubst nicht was du verpasst hast! Professor Moody hat Malfoy in ein Frettchen verwandelt, weil er eine kleine, ziemlich harsche Auseinandersetzung mit Harry hatte!"
Wow- Was?
„Was? Wo ist er jetzt?!" Rief ich entsetzt. Ich kannte Malfoy gut genug um zu wissen, dass er mit Bloßstellung und Kritik nicht sonderlich gut umgehen konnte.
„Keine Ahnung?" Ihr Blick war irritiert, unsicher.
„Wo ist er!" Rief ich erneut.
Wie konnte man so etwas tun- Als Professor, als Vorbild?
Wie konnte man Draco so etwas antun?
Moment.
Wie konnte man Draco so etwas antun?
Wieso dachte ich so etwas?
Oh mein-
„Ich, ich weiß es nicht-" stammelte Hermine und riss mich somit erneut aus meinen Gedanken „D/N, was ist denn los?"
Mein Herz raste. Ich spürte Wut in mir aufsteigen, die alleine Professor Mad-Eye Moody galt. Ohne etwas zu sagen drehte mich um.
„D/N! Warte, was hast du jetzt vor?" Rief sie mir hinterher.
Auch Ron und Harry kamen auf uns zu gerannt, wobei sich Ron etwas distanziert hielt.
„Hey, D/N." Kam es von Harry und er fuhr sofort fort „Hast du schon mitbekommen, dass-"
„Dass Professor Moody Draco in ein Frettchen verwandelt hat? Ja Potter, wirklich lustig!"
„P-Potter?" Stotterte er und sah zu den anderen.
„D/N." Hermine griff vorsichtig nach meinem Arm, doch ich wich ihr aus;
„Nein! Ich werde ihn suchen gehen. Macht ihr was ihr wollt. Macht euch darüber lustig, feiert Moody für seine abscheuliche Tat. Aber tut das bitte ohne mich." Und so lief ich los.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt