Chapter 6

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Mit kleinen Schweißperlen auf der Stirn wache ich erschrocken auf. Mein Herz schlägt schnell in meiner Brust. Ich hätte schwören können, ich bin hier nicht alleine. Ich wurde angefasst, verletzt und gedemütigt.

Ich reibe an meinen Augen um sie daraufhin vorsichtig zu öffnen. Habe ich tatsächlich geschlafen? Ich liege in etwas sehr weichem. Vorsichtig strecke ich meine Hand aus und taste meine Umgebung ab. Es ist ziemlich dunkel und es dauert noch eine weile bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben. Ich muss zugedeckt auf einem Bett liegen. Aber das kann nicht sein. Wie bin ich hier hin gekommen?

Panisch reiße ich die Decke und schaue ob ich immer noch das selbe anhabe wie vorher. Zum Glück immer noch die weisse Hose und das graue T-Shirt. Selbst meine Schuhe habe ich noch an. Lange atme ich aus. Bisher war schlafen das naivste gewesen was ich hätte machen können. Der Boss oder Jacke... schnell schüttelte ich die Gedanken weg. Egal wo ich bin und wieso ich hier bin, ich muss hier weg. Ich stehe auf und steuere auf die Tür zu die ich im Blick habe.

Sie macht keinen Laut als ich sie öffne. Ich schaue direkt in einen von Kerzen erleuchteten Raum. Dort steht ein Schreibtisch mit einem ordentlichen Papierstapel und einem Stuhl der zurückgeschoben ist. Hier ist noch jemand.

,,Ah hab ich doch richtig gehört." Am Fenster steht die Person dessen Raum es hier ist. Der kleine Hauptgefreite schaut mich an. Sein Blick zeigt keinerlei Emotion.

,,Was hast du gehört?" Meine Stimme hört sich wackelig und brüchig an, Überhaut nicht gut um mich diesem Typen entgegen zu trotzen.

,,Das du wach bist. Schrei das nächste mal einfach leiser ja?"

Ein Schrei? Ich soll geschrieen haben? Ich öffne den Mund um noch etwas zu erwidern doch werde abgehalten. 

,,Setz dich. Trink den Tee."

Tee? Er hält mir eine dampfende Tasse hin. Hat er mir echt einen Tee gemacht? Vorsichtig nehme ich die Tasse und umschließe sie mit meinen Händen. Sie ist angenehm warm. Und sie duftet gut.

,,Wenn du dich echt weigerst dein Essen zu essen bekommen wir Probleme

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,,Wenn du dich echt weigerst dein Essen zu essen bekommen wir Probleme.", motzt er mich an.

,,Aber ich hab doch-"

,,Lüg mich nicht an, ich hab dich gesehen wie du es dem Kartoffelmädchen gegeben hast."

Mist wie peinlich. Da ich nicht weiß was ich antworten soll setze ich die Tasse rasch an meinen Mund und trinke einen Schluck. Das bereue ich sofort.

,,Aua...", murmel ich, aber eher zu mir selbst. Das hat die Situation nicht besser gemacht.

,,Dummes Gör. Ist doch klar das der heiß ist."

Beschämt schaue ich weg. Ich bekomme dennoch mit wie er seufzt und den Kopf schüttelt.

,,Hast du noch nie Tee getrunken?" Ich schüttle leicht den Kopf ohne ihn anzusehen.

,,Wirklich nicht?", seine Stimme klingt etwas weicher und ich schaue vorsichtig auf. Seine grauen Augen mustern mich durchdringlich, als wenn er versuchen würde etwas herauszufinden.

,,Ich kann mich nicht erinnern."

Seine Augen weiten sich.

,,Göre, hast du dein Gedächtnis verloren?"

,,Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich dort im Keller war. Nicht mehr. Es ist schwer zu sagen."

,,An was genau erinnerst du dich?" Warum spricht er jetzt so ruhig und lieb mit mir?

,,Ich war in einem dunklen kleinen Raum. Die Wände leicht feucht und die Luft immer stickig. Manchmal durfte ich auch raus an die frische Luft. Ansonsten wurde ich natürlich geschlagen-"

,,Warum?"

,,Weil ich nicht zulassen wollte das er mich anfasst. Das hat er immer wenn ihm langweilig war. Manchmal war ich auch tagelang alleine, hatte in der Ecke etwas zu trinken und zwei Äpfel stehen."

,,Du dummes Gör. Du sollst ja auch hier richtig essen. Schau dich nur an wie abgemagert, ekelig." Da war sie wieder, seine Art die mich ankotz.

,,Ich habe keinen Appetit. Und ich will hier auch nicht sein. Ich will einfach weg und-"

,,So wie du ausschaust bleibst du auf der Straße, oder sie Stecken dich in den Untergrund. Und dort gibt es haufenweise solcher Leute. Wo anders wirst du nicht landen, sei nicht dumm."

,,Ich kann machen was ich will und bin frei."

,,Du wirst sterben." Seine Augen scheinen matt zu sein. Was stört ihn das so sehr?

,,Du kennst mich nicht, niemand tut das. Und Vermissen tut mich auch keiner.", antworte ich kalt. Und schaue in seine Augen. Sein Blick wird für einen Moment weich doch dann kommt nur ein ,,Tch" und er trinkt weiter seinen Tee. Dies tue ich ihm gleich und wir schweigen uns eine Weile an. Meine Zunge fühlt sich seltsam an, ich hab mir sie wohl verbrannt.

,,Wie bin ich hier her gekommen und wo genau bin ich?", frage ich ihn nach einer Weile.

,,Tch." Er nimmt noch einen Schluck und kommt dann auf mich zu. Währenddessen spricht er weiter und ich schaue ihn nur an und werde immer nervöser je näher er mir kommt.

,,Petra hat mir gesagt du bist bei den Pferden. Und ich habe im ersten Moment echt gedacht du wärst abgehauen. Aber dann sah ich dich, wie du über dem Zaun hingst."

Meine Augen weiten sich aber er ist noch nicht fertig mit erzählen.

,,Ich hab dich in mein Zimmer getragen und ins Bett gelegt. Bild dir aber ja nichts drauf ein. Das nächste mal lasse ich dich da." Mit dem letzten Satz steht er nah vor mir und stellt seine Tasse links von mir auf den Tisch ab ohne mich anzusehen.

Ich merke sofort wie Hitze in meine Wangen steigt und unglaubwürdig fasse ich mir ins Gesicht. Warum fühle ich mich so? Was passiert gerade? Schlimm genug das er mich gesehen hat wie ich schlafe aber er hat mich noch in sein Bett getragen.

Schnell schaue ich rechts an ihm vorbei auf den Boden. Diese ganze Situation wird immer unangenehmer. Vor allem jetzt, wo er noch recht attraktiv aussieht und definitiv zu nah an mir steht. Er trägt die gleiche weiße Hose mit den gleichen braunen schnallen und eine grüne lockere Jacke, die er nur zur hälfte zugemacht hat. Darunter trägt er nichts mehr, weswegen man freien Blick auf seine Muskeln hat.

Ich bin es nicht gewohnt in so einer Situation jemanden so nah zu sein. Mir wird warm, nein eigentlich heiß. Ich muss mich zusammenreißen damit nicht wieder Bilder hoch kommen.

Von diesen widerlichen schmutzigen Händen.

Meine Augen kneife ich zusammen und lasse sie auch so lange zu, bis er sich wieder entfernt.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now