Chapter 99

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Heute hatte zum Glück Mike das Training Übernommen, da ein Bote eingetroffen ist und Erwin etwas mit Levi besprechen musste. Das harte Training war angenehm gewesen, endlich kam ich mal auf andere Gedanken. Ich hatte nicht schlafen können, Abends saß ich lange auf Dach und habe nachgedacht, aber bin zu keinem Entschluss gekommen. Albträume haben mich wach gehalten, deshalb war ich schon eine Stunde vor Trainingsbeginn auf dem Platz und habe mich eingelaufen. Während die andern schon mal vor zum Mittagessen gegangen sind sollten Melanie und ich noch Sachen wegbringen. Wir haben dabei nicht wirklich geredet. Ich hatte mich nur dafür bedankt was sie mir in der Kneipe gesagt hat und sie hat auch nicht näher nachgefragt ob ich etwas herausgefunden habe. Das einzige was sie meinte war, dass ich jetzt nicht denken soll, dass wir Freundinnen oder so werden würden. Sie akzeptiert mich als Mitglied des Aufklärungstrupp, da sie gesehen hat wie ich für meine Kameraden alles gebe, mehr nicht.

Wir kamen schon zu spät zum Mittagessen, ich habe keinen Hunger, genauso wenig wie am Morgen. Mein Appetit ist momentan nicht vorhanden, obwohl ich trotzdem versuche etwas zu essen. Die anderen streiten sich gerade um die Beste Trainingszeit als die Saaltür aufgeht. Erwin und Levi kommen herein. Sie unterhalten sich. Als ich Levi ansehe schaue ich schnell runter. Meine Wut ist noch nicht verflogen. Wenn ich ihn so sehe ist das wie als wenn mein Herz mir erneut herausgerissen wird. Es zieht sich in meiner Brust zusammen. Ich will hier raus.

Mein Tablett schiebe ich zu Sasha, die sich sehr darüber freut. Danach stehe ich auf und laufe hinaus, schnell an allen vorbei. Über den Hof laufe ich in das nächste Gebäude um zu meinem Zimmer zu gelangen. Als ich es betrete fange ich wieder an normaler zu atmen, ich hatte die Luft angehalten. Im normalen Tempo gehe ich die Flure runter um zu meinem Zimmer zu kommen. Ich biege links auf den Flur wo mein Zimmer liegt und schaue zur rechten Wandseite. Dort ist immer noch die Macke von Levi, die er rein geschlagen hat. Am liebsten würde ich da jetzt auch einschlagen.

Ich höre Schritte die unmittelbar in meiner Nähe zum halt kommen. Ich drehe mich um und bereue es nicht direkt los gerannt zu sein. Levi steht mit Abstand hinter mir. Er sieht so aus als wenn er etwas sagen wollen würde. Doch ich schaffe es mich los zu reißen und in mein Zimmer zu gehen.

,,Spar dir das." Als ich die Tür schließen will, stellt er seinen Fuß dazwischen und geht nicht weg. ,,Geh jetzt!"

,,Lass mich mit dir reden." Selbst seine Stimme treibt mich in den Wahnsinn. Alle Gefühle kochen allmählich wieder hoch, das ist gar nicht gut. Ich weiß nicht wie ich ausflippen kann und vermutlich auch werde aber ich will es auch nicht. Er soll ich einfach in ruhe lassen.

Seinen Fuß nimmt er nicht weg. Ich springe schnell zu meinem Schrank um abstand zu gewinnen.

,,Ich laufe normalerweise niemanden nach, Hör mir bitte zu.", versucht er es und geht auf mich zu.

,,Oh was für ein wunder, ich auch nicht. Verzieh dich." Ich weiß mir nicht zu helfen und werde mein Kissen nach ihm um so schnell an ihm vorbei wieder raus zu rennen. Einen Tag lang hatte ich frieden, einen Tag lang habe ich es geschafft ihm aus dem Weg zu gehen. Wieso muss er auch so aufdringlich sein? Ich will seine Meinung nicht hören.

,,Hör auf davon zu laufen!"

,,Hör auf mir nach zu laufen!", rufe ich hinterher und überlege wohin ich am besten verschwinden kann um Ruhe von ihm zu haben. Ich will nicht mit ihm reden, wieso versteht er es nicht? Während ich so wütend durch die Flure laufe fällt mir ein wohin ich gehen kann. Schnell biege ich zu den Duschräumen der Frauen ab. Ich sage ihm einfach ich will duschen dann muss er mich in ruhe lassen. Ansonsten melde ich es als Belästigung.

Aber er besitzt die Dreistigkeit mir in den Duschraum zu folgen. Ich schreie ihn beinahe an das er raus soll, da ich duschen werde aber er bleibt.

,,Mir egal, Williams. Beim duschen kannst du mir zuhören."

,,Was ist so schwer daran zu verstehen? Das hier ist ein Duschraum für Frauen, du hast hier nichts verloren."

Dann schreit er zurück. ,,Ist mir egal!"

,,Mir aber nicht!"

Während wir uns hier so anschreien betritt eine Kadettin den Duschraum und bleibt völlig perplext vor uns stehen und schaut uns mit großen Augen an. ,,Siehst du, sie will duschen. Verschwinde Levi!"

Aber er schiebt das Mädchen nur heraus und sagt ihr, dass sie später wieder kommen soll, da sie gerade nicht duschen kann. Ich fasse es nicht, was er sich da erlaubt! Empört schreie ich ihn an.

,,Du glaubst auch weil du der Hauptgefreite bist kannst du dir alles erlauben! Eh Finger Weg Levi, fass mich nicht an !" Schnell reiße ich meinen Arm weg und will vorbei.Er stellt sich vor mir und lässt mich nicht durch. Danach besitzt er noch die Dreistigkeit einfach abzuschließen.

,,Wer nicht hören will, muss fühlen. Und du hörst mir jetzt verdammt noch mal endlich zu!", schreit er mich zurück an. Naja er schreit nicht ganz, seine Stimme ist einfach nur laut. Aber er macht mich sauer. Warum auf einmal? Warum passiert sowas?

,,Nein! Von dir will ich nichts hören, du hast ich angelogen!"

Ich gehe in eine der Duschkabinen. Vielleicht lässt er mich da in ruhe. Ich ziehe den Vorhang hinter mir zu aber zieht ihn nur zur Seite. ,,Geh weg ich will duschen!"

,,Sofi, hör zu. Deine Akte-"

Ich mache das Wasser an, damit ich ihn nicht hören muss. Aber er kommt nur auf mich zu um es auszuschalten. In dem Moment wie er da so nah vor mir steht schiebe ich ihn unter den Wasserlauf und will gehen.

Mit einem Schwung finde ich mich auf einmal in seinen Armen wieder. Das Wasser fällt nun auch auf mich herab, fängt an meine Kleidung komplett zu durchnässen und mir in die Augen zu laufen. Ich versuche mich los zu reißen und schlage oder schreie ihn an aber er zuckt nichtmal zusammen. Er lässt mich nicht los sondern hält mich um jeden Preis fest, egal wie ich mich wehre. Langsam beginnen Tränen sich einen Weg hinauf in meine Augen zu bahnen, obwohl ich nicht deuten kann ob aus Verzweiflung oder Trauer. Ich spürt Levis Herz deutlich schlagen, so sehr drückt er mich an sich. Unsere Herzschläge vermischen sich und es lässt mich durchdrehen. So sehr ich ihn gerade hasse, ich habe mir nichts anderes erhofft als ihn wieder so zu spüren. Dabei will ich das gar nicht. Mein Kopf will hier weg, mein Herz habe ich schon hoffnungslos an ihn verloren. Ich muss mich wehren, von ihm weg kommen. Denn wenn ich bleibe werde ich nie wieder ihn los lassen können.

Meine Versuche werden weniger und hoffnungsloser. Tränen benebelten mir das Gesicht und brennen in meinen Augen, bis ich wirklich anfange zu weinen. Ich schluchzte, meine Schreie dringen kaum noch durch, sie werden leiser, weniger und hoffnungsloser, so wie ich es werde.Es schnürt mir die Kehle zu. Ich sacke förmlich in mir zusammen. So sehr hatte ich noch nie geweint. Es muss der Druck, der Stress, die Trauer, die Wut sein die auf einmal aufgebrochen sind. Still fließen die letzen Tränen meine Wange hinunter und fallen letztendlich auf Levis Brust. Obwohl er mich jetzt immer noch festhält bin ich unfähig mich zu bewegen und mir die Tränen weg zu wischen.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now