Chapter 10

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Ich war wohl doch länger als geplant bei Levi. Doch von ihm habe ich alles Mögliche erfahren. Wie die Vorbereitung der Expeditionen verlaufen, wie die Gruppen aufgeteilt werden, was der Versorgungstrupp ist und der Kampf gegen die Titanen. Ebenso das es jedes Mal unendlich viele Verluste gibt und der Trupp ein nicht so großes Ansehen bei den Menschen hat.

Schon seltsam die Menschen hier. Sie strahlen alle samt so enorm viel Lebensfreude aus und man merkt ihnen gar nicht die Furcht an. Denn ihnen muss bewusst sein, dass sie jederzeit sterben können. Und das zum Wohl der Menschheit. Ich weiß noch nicht was genau ich von dem ganzen Halten soll. Es ist nicht mein Problem, ich will doch eh weg hier.

Vor dem Gebäude warten Eren, Mikasa und Armin auf mich. Zusammen laufen wir zu den Zimmern der Jungs. Um genau zu sein das Zimmer von Bertold und Reiner. Eigentlich alle sind schon im Zimmer. Christa, Ymir und Reiner sitzen auf einem Bett und auf dem anderen sitzt Bertold. Jean und Connie sitzen an einem Kleinen Tisch, der vor Reiners Bett steht .Sasha hockt vor ihnen auf dem Boden mit einer Kartoffel in der Hand. Sie begrüßen uns alle und Mikasa und Eren setzen sich zu Bertold, während ich mich ans Ende des Bettes auf den Boden setze, Armin gegenüber von mir zu Sasha. Nun sitzen wir in einem Halbkreis.

,,So, jetzt kann Sofi uns alle kennenlernen.", grinst Eren. Doch bevor jemand etwas sagten kann fange ich schon an zu reden.

,,Wieso seit ihr alle hier? Ich mein ihr könnt immer sterben! Warum habt ihr euch nicht einen sicheren Beruf ausgesucht um ein friedliches Leben mit eurer Familie zu leben."

Reiner seufzt. ,, Weil wir nicht vergessen können was wir gesehen haben, hinter den Mauern."

,,Es gibt keinen Frieden." Ich schaue erschrocken zu Eren. Wie er wütend erzählt, wie er damals gesehen hat wie ein Titan seine Mutter gefressen hat. Er wollte schon immer zum Aufklärungstrupp und der Hass auf die Titanen treibt ihn immer mehr an.

Auch die anderen erzählen mir von ihren Erfahrungen mit den Titanen und ich höre ihnen gespannt zu. Sie haben auch schon alle samt einiges durchgemacht. Ich bewundere sie dafür ein wenig. Sie setzen jeden Tag ihr Leben aufs Spiel und können trotzdem mit einem Lachen dem Tag gegenüber stehen. Und wenn sie denn sterben, wissen sie nicht ob es etwas gebracht hat.

,,Weißt du, es ist anders wenn man schon mal einen Titanen gesehen hat und er einem etwas oder besser gesagt jemanden genommen hat.", erklärt mir Reiner. ,,Deswegen solltest du nicht leichtfertig über den Tod sprechen. Sei froh das du noch lebst."

,,Wenn du eh sterben willst blieb hier.", lacht Ymir und legt ihren Arm um Christas Schulter.

,,Leute? Habt ihr noch etwas zu essen?", fragt das Kartoffelmädchen und ich muss lachen doch alle schreien nur ,,Sasha! Nein!".


Wir haben uns noch sehr gut unterhalten und ich hab alle etwas besser kennengelernt. Selbst dieser Reiner ist mir sympathisch geworden. Wir Mädchen machen uns auf den Weg zu unsren Schlafräumen, Ymir und Christa waren vor uns schon gegangen. Sasha und Mikasa teilen sich wohl auch ein Zimmer. Und ich habe keinen Plan wo ich hingehen soll. Sasha läuft müde und wahrscheinlich auch voll gefressen uns hinterher. Erst laufen wir schweigend bis Mikasa mich anspricht.

,,Ich kenne dich irgendwoher. Wo warst du bevor du verschleppt worden bist?"

,,Ich kann mich nicht erinnern. Ich hab nichts und niemanden."

Sie bliebt stehen und sieht mich an. Ihre Haarfarbe ähnelt sehr der von Levi.

,,Du solltest hier blieben. Mach dir den Tod der Titanen zum Ziel wenn du eh niemanden mehr hast für den du leben willst." Ich bin etwas erschrocken über die trockene Art und Weise wie sie sich ausdrückt. ,,Mir ist nur noch Eren geblieben und ihn beschütze ich um jeden Preis."

,,Du bist stark, du schaffst das sicherlich."

,,Denkst du etwa du wärst schwach?" Herausfordernd schaut sie mich an. ,,Überleg es dir."

,,Das ist so unrealistisch. Ihr wart doch alle drei Jahre beim Training und da geh ich nicht hin."

Sie schaut mich nur an und seufzt kurz. Wir bleiben stehen, denn wir sind vor ihrem Zimmer angekommen. Mit einem Gute Nacht verabschiede ich mich und laufe ins Hauptgebäude.

Dabei fällt mir ein, ich habe den Kommandanten immer noch nicht gefragt was mit mir ist und wo ich schlafen soll. Aber ihn zu nerven scheint mir deutlich anstrengender und vor allem unangenehmer als Levi zu nerven. Also bleibe ich erst vor der Tür seines Büros stehen, klopfe und gehe ohne auf eine Antwort zu warten hinein.

Levi sitzt an seinem Schreibtisch und ist mir irgendwelchen Papieren beschädigt. Er sieht mich nicht mal an . Wie unhöflich. Sein schwarzes Haar hängt ihm ein wenig vor den Augen und lässt ihn so etwas weicher wirken.

,,Ziemlich spät, Göre

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,,Ziemlich spät, Göre.", beschwert er sich. Immer noch ohne mich anzusehen. ,,Hast wohl vergessen, dass du morgen auch Training hast."

,,Aber das stimmt doch nicht! Ich bin nicht im Aufklärungstrupp!", rufe ich entsetzt.

,,Ich hab dir das schon nach dem Training gesagt, widersprich mir nicht." Er sieht auf, seine Haarsträhnen hängen ihm immer noch vor den Augen doch er streicht sie nicht weg.

,,Pff.. sag mir lieber wo ich schlafen soll. Alle haben ein Zimmer und ich fühle mich hier wie eine Obdachlose." Mit verschränkten Armen vor der Brust schaue ich ihn an. Er wendet seinen Blick nicht von mir ab. Dieser direkte Augenkontakt verunsichert mich ein wenig. Aber wieso?

,,Du bist nicht im Aufklärungstrupp also so gesehen bist du Obdachlos." Meint er das jetzt wirklich ernst? Wie kann man nur so...! Er macht mich gerade sauer und das schlimme ist, dass man ihm Überhaut nicht ansieht was er denkt. Ich bekomme nur ein genuscheltes ,,Dann kann ich ja gleich wieder gehen." raus wobei er die linke Augenbraue hebt.

,,Und wo gedenkst du hinzugehen?"

,,Weiß nicht. In den Stall oder Eren. Aber das hat dich nichts anzugehen." Warum hab ich das gesagt? Ich würde nicht zu Eren gehen , wie komme ich nur auf die Idee sowas vor ihm zu sagen! Das war total dumm und unangebracht. Innerlich könnte ich mich dafür Ohrfeigen. Jetzt denkt er wahrscheinlich noch zwischen uns würde etwas laufen.

,,Es ist spät, du solltest schlafen gehen." Irritiert schaue ich ihn an, als er aufsteht und zu der Tür zu seinem Schlafraum geht. Ich schlaf doch nicht da, nicht bei ihm! Was denkt er sich eigentlich.

,,Aber was.. du.. das ist dein Zimmer.", ist das einzige was ich stotternd raus bringe.

,,Tch. Ich schlafe nicht, es ist unbrauchbar für mich. Geh, ich muss noch einiges erledigen." Er schließt die Tür auf und geht wieder zu seinem Schreibtisch ohne mich anzusehen. Zögerlich gehe ich in das Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Was soll ich bloß wieder hier? Ich muss dringend morgen zu Erwin. Im Zimmer liegt auf einem kleinen Tisch ein ordentlich gefaltetes T-Shirt welche ich einfach nehme. Levi schläft ja eh nicht, also seins kann es nicht sein. Mir ist es letztendlich ziemlich egal, ich zieh mich um und lege mich dann in das ebenfalls ordentlich gemachte Bett und merke gar nicht wie schnell ich eingeschlafen bin.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now