Chapter 96

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Erwin belohnt uns für die gute Arbeit damit, dass wir Abends ins Nachbardorf gehen und dort den erst des Abends in einer Kneipe verbringen. Keiner hätte damit gerechnet aber alle freuen sich darüber. Natürlich erzählen wir das nicht weiter, da ja schlecht der ganze Aufklärungstrupp dort hin gehen kann. Wir dürfen alle ausschlafen und den Tag generell entspannter angehen. Dafür wird heute das Gebäude geputzt wo jeder mithilft. Levi organisiert das ganze natürlich. 

Der Tag ist deshalb nicht wirklich spannen gestaltet. Ich freue mich umso mehr auf heute Abend, auch wenn meine letzte Erfahrung mit einer Kneipe nicht die beste war. Der Unterschied diesmal ist  ja, dass meine Freunde dabei sind. 

Wir ziehen uns nach dem Putz normal an, keine Aufkläreruniform, damit wir die Menschen aus dem Dorf nicht verärgern sondern dazu gehören können. Ich finde das auch besser so, wir fallen so weniger auf. Levi rät mir ein Kleid anzuziehen, ich wollte eigentlich unbedingt eine Hose tragen, aber die andern Mädchen, bis auf Ymir, tragen auch entweder Kleider oder Röcke. Deshalb lasse ich mich überreden. 

Wir laufen zu dem Dorf, es ist nicht weit entfernt. Ich bin begeistert, das Dorf ist so lebendig und schön, beinahe alle Bewohner lächeln. Die Kneipe ist recht klein von außen, aber von innen wirkt sie riesig. Die Stimmung ist ausgelassen, allgemein ist es ziemlich laut aber das finde ich absolut nicht schlimm. Wir setzten uns an einen Tisch, gegessen haben wir vorher Daheim. Und dann trinken wir das erste Bier. Im Gegensatz zu den andern habe ich es vorher schon mal getrunken. Ihre Gesichter sind zum totlachen. Aber da sie nichts gewöhnt sind an Alkohol sind sie ziemlich früh schon gut dabei. Ich gehöre leider trotzdem dazu, da ich heute nicht so viel gegessen habe. Aber es ist wiederum ja auch nicht schlimm, da wir ja endlich Zeit haben abzuschalten und mal was anderes als sonst machen können. Uns geht es allen gut und ein Blick herüber zu unseren Vorgesetzten verrät mir, dass sie auch ziemlich viel Spass haben. 

Ich bin glücklich, es läuft gerade wirklich alles gut. Die Geschehnisse in Stohess habe ich glaube ich so gut es geht verarbeitet, meinen Freunden bin ich endlich wider näher gekommen, ich bin laut Levi eine gute Soldatin und habe reelle Chancen auf einen Aufstieg und das zwischen mir und Levi, was auch immer das ist was wir da haben, funktioniert auch gut. Eigentlich könnte ich mich nicht beschweren. 

Ich frage in die Runde ob jemand mit mir kurz frische Luft holen will und Christa und Eren kommen mit raus. 

,,Ich bin überrascht, dass Erwin uns das hier erlaubt hat.", gluckst Eren freudig vor sich hin. Christa balanciert neben mir auf einer unsichtbaren Linie und wirkt auch glücklich.

,,Ja, es ist echt total lieb von ihm.", kichert Christa. Auch ich muss lachen. Man merkt uns mittlerweile an, dass wir getrunken haben. Wir sitzen hier auch schon seit zwei Stunden. ,,Ich bin froh euch als Freunde zu haben." 

Wir erwidern das und müssen alle anfangen zu lachen. Tief atme ich noch mal ein und aus, denn die kühle Abendluft tut mir gerade sehr gut. Sie ist so erfrischend, dass ich mich ein wenig wacher fühle. Während wir stehen bleiben schaue ich mich um. Es sind ein paar Leute auf der Straße, alle wirken friedlich. Bis auf ein Mann der geradewegs auf uns zu kommt, als wir wieder zurück gehen wollen. Verwirrt sehe ich ihn an als er wirklich bei uns stehen bleibt. Mit weit aufgerissenen Augen schaut er Christa an. Und plötzlich schreit er los. ,,Das ist sie! Du Wechselblag! Bastardin! Sie werden dich holen und töten!" Dabei packte er sie an den Armen und hält sie ganz fest. Christa schreit fast auf. Ich zerrte Christa direkt aus seinen Armen und Eren schlägt ihn. Ein wenig zu fest, der seltsame Mann fällt direkt um, aber so wie er Christa gerade behandelt hat hat er es nicht weiter verdient. 

,,Kommt schnell!" Ich packe Eren am Arm und zusammen laufen wir schnell wieder rein in die Kneipe. Christa ist total verunsichert und weiß nicht was sie sagen soll. Was auch immer das gerade eben sollte, es beschäftigt sie, verständlicherweise. Wir beschwichtigen sie, dass alles in Ordnung sei und sie sich keine Sorgen machen müsse. 

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt