Part II
Die Sonnenstrahlen kitzeln mich an der Nase. Kurz rümpfe ich sie, niese leise und öffne vorsichtig meine Augen. Erst sehe ich verschwommen doch dann wird's klarer. Verdammt. Ich schrecke auf und schaue mich um. Wo bin ich hier? Was für ein Zimmer ist das? Ich trage andere Klamotten, eine Uniform liegt auf einem Stuhl der dem Bett, in dem ich mich befinde, gegenüber steht. Mein Arm ist verbunden und stabilisiert worden. Dann fällt es mir wieder ein. Wir sind geflohen und die Militärpolizei hat uns gefunden. Aber wieso bin ich hier alleine? Wo sind Jana und Jacob?
Ich springe auf und laufe hinaus auf den Flur. Zwar ist mir ein wenig schwindelig aber ich muss Jana finden. Hier kenne ich mich nicht aus aber das hindert mich nicht daran erstmal los zu laufen. Verdammt, wieso ist hier kein Mensch auf diesem Flur?
,,He!" Abrupt bleibe ich stehen, jemand ist auf den Flur getreten. Es ist ein Mädchen mit kinnlangen, zottelig-welligen, hellbraunen Haaren. Ihre Augen sind groß und bernsteinfarbene und Sie trägt wie ihre Kollegen die gewöhnliche Uniform der Militärpolizei und darunter ein hellgrünes Shirt. ,,So kannst du hier doch nicht herumirren. Komm dich erstmal umziehen."
Meine Füße sind kalt, ich trage nur eine Kurze Hose und ein großes TShirt, dass war mir zuvor nicht aufgefallen. Ich muss doch nur herausfinden wie es den anderen beiden geht.
,,Danach bringe ich dich zu Jana." Deutlich kann ich spüren wie mir ein Stein vom Herzen fällt. Ihr gehts gut! Das Mädchen begleitet mich zurück ins Zimmer wo ich aufgewacht bin und hilft mir beim Umziehen, da es mir wegen meines Arms etwas schwer fällt. ,,Du hast echt Glück gehabt. Ich meine das ihr da lebend rausgekommen seit. Und auch dein Arm, er ist nicht ganz gebrochen. Das heilt schnell ab."
Ich nicke und bedanke mich bei ihr. Es scheint so als wenn sie Mina kennen würde, so vertraut wie sie sich zu mir verhält, aber ich weiß nicht wer sie ist. Das muss ich auch versuchen herauszufinden.
Sie führt mich über den Flur in ein anderes Zimmer, wo Jana gerade mit einer Frau spricht. Das scheint eine art Ärztin zu sein. Sie begrüßt uns und ich falle Jana vor Freude um den Hals.
Die Ärztin erzählt uns was passiert ist, nachdem sie uns gefunden haben, da wir beide das Bewusstsein verloren hatten, ich vor Jana. Sie erzählt uns alles fast ins Detail, Jana beginnt an zu weinen als wir erfahren das Jacob es tatsächlich nicht geschafft hatte. Dieser Idiot, das hatte er ganz genau gewusst, er wusste wie Leichtsinnig seine Entscheidung gewesen war. Es macht mich auch traurig, mein Herz zieht sich ordentlich zusammen, ich werde mich niemals dafür bedanken können. Und er wird niemals seine Wünsche erfüllen können... Wir erfahren auch von seinem Rang, wer er wirklich gewesen ist. Das hatte er uns nie gesagt.
Wir beide sind vorerst vom Dienst befreit, unsere Aufgabe wird es sein sich um Papierkram zu kümmern und somit andere etwas zu entlasten. Das heißt auch, dass wir etwas Ruhe von den anderen haben werden. Die Ärztin und das Mädchen lassen uns kurz allein.
Jana wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. ,,Sie werden es nicht hinterfragen ob du Mina bist oder nicht. Mina war eher unauffällig und ist allen aus dem Weg gegangen. Gesprochen hat sie nur wenn sie musste. Nicht wirklich viele kennen sie, es ist tatsächlich erst vor einigen Tagen aufgefallen, dass sie seit längerem gar nicht mehr hier war."
,,Woher weist du das?"
,,Das hat mir Frau Kaliko, die Ärztin, erzählt. Ich habe ihr auch gesagt, dass du vor mir dort unten warst, dich aber an vieles nicht mehr erinnern kannst. Du weißt nicht wie du dahin gekommen bist, was du die Zeit zuvor gemacht hast und so weiter. Du hast einfach eine Lücke im Gedächtnis."
,,Danke, Jana. Wie geht es dir jetzt?"
,,Es fühlt sich gut an wieder zu Hause zu sein, endlich wirkt alles normal. Es wird zwar dauern bis wir uns wieder zivilisiert haben, aber das wird schon. Ich bin einfach glücklich darüber mein Leben wieder zu haben....Auch wenn ich nie Mals das ganze dort vergessen kann...auch nicht Jacob."
