Chapter 47

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Connie kommt zu uns gelaufen und fragt uns wie es Armin geht. Jean geht mit ihm mit und erzählt ihm, dass er bei Hanji jetzt ist aber es ihm bestimmt wieder viel besser geht. Ich gehe ruhig zu meinem Zimmer.

Wir sind tatsächlich in der Büro des Kommandanten eingebrochen und haben dort Akten durchsucht. Wenn das jemand erfährt, wars das. Dann fliegen wir raus. Aber sollte sowas passieren, dann nehme ich die Schuld auf mich. Schließlich habe ich Armin in den Bauch geboxt, die Tür vom Kommandanten mit einer Klammer geöffnet, Akten durchsucht um meine zu finden und dann Erwin und Hanji ins Gesicht gelogen. Heilige Schieße, die bringen mich um..

Und was hat es mir gebracht? Nichts. Denn meine habe ich nicht gefunden. Ich habe mich nur an einen Namen erinnert, Flora Thon. Armin hat ihre Akte überflogen. Wenn er nicht noch irgendwelche Schlüsse ziehen kann dann haben wir keine weiteren Anhaltspunkte.

Ich bleibe vor der Tür zu meinem Zimmer stehen, bevor ich rein gehe. Levi wollte doch, dass ich später zu ihm gehe. Aber soll ich wirklich? Wenn ich ehrlich bin dann merke ich wie geschafft ich doch bin. Das Abendessen war ja schon ziemlich spät, weil wir erst so spät zurückgekommen sind. Es war schon dunkel draußen, als wir aus dem Speisesaal zu Erwins Büro gelaufen sind. Die Flure sind auch leer nichts ist zu hören, also sind alle wohl schon länger auf ihren Zimmern und vermutlich auch die meisten am schlafen.

Nun, ich kann Levi schlecht einfach sitzen lasse. Also gehe ich zu ihm und sage das ich müden bin und schlafen wollen würde. Ich mache kehrt und gehe durch die Flure bis ich bei Levis Büro ankomme. Die Tür mache ich auf nachdem ich geklopft habe, aber naja. Sie geht nicht auf. Wo steckt er denn bloß? Er wollte doch das ich zu ihm komme. Vielleicht ist er ja zu meinem Zimmer gekommen.

Unwahrscheinlich aber nicht auszuschließen. Mir bleibt nichts anderes übrig als nachschauen zu gehen. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, dann passt es überhaupt nicht zu Levi. Aber was Solls, vielleicht hat er ja was besseres zu tuen.

Mein Herz macht einen Satz als ich etwas höre. Erst denke ich, dass es ein Soldat ist. Es wäre ziemlich unangenehm jetzt auf einen zu treffen, da ich doch einfach nur meine Ruhe haben will. Aber es ist kein Soldat, den ich höre. Zum Glück. Ich schaue nach rechts, dort sind die Treppen die zur nächsten Etage führen. Über diese kommt man auch zur Bibliothek. Und von dort höre ich etwas. Langsam gehe ich die Stufen hoch und erkenne immer deutlicher, was ich da höre.

Es sind töne, die leise zu vernehmen sind. Vor der Tür hört man sie am deutlichsten. Vorsichtig mache ich sie auf und schleiche mich herein. Ganz leise schließe ich die Tür hinter mir. Irgendjemand spielt auf dem Klavier und es ist kein Anfänger. Es hört sich echt gut an. Leise lehne ich mich an die Wand und höre zu. Es hört sich echt sehr schön an. Ich hatte gar nicht gewusst, dass jemand vom Aufklärungstrupp Klavier spielt. Das tuen sonst eher nur die Adeligen.

,,Wie lange willst du da noch stehen?" Ich zucke deutlich zusammen. Mein Herz hat gerade einen gewaltigen Sprung gemacht. Vorsichtig trete ich von der Wand hervor und bleibe vor Levi stehen welcher mich nur kopfschüttelnd ansieht. ,,Tch."

,,Ich wusste nicht, dass du Klavier spielst."

,,Tu ich auch nicht."

,,Aber ich habe dich spielen gehört."

,,Man belauscht seine Vorgesetzten nicht, du dummes Gör."

Er geht mir wieder auf die nerven. Ja ich hätte vielleicht etwas sagen sollen aber ich wollte ihn nicht stören. Trotzdem muss er nicht so unfreundlich zu mir sein. Schließlich wollte er das ich zu ihm komme und er war nicht in seinem Büro. Und genau das sage ich ihm auch.

,,Du warst doch Armin verarzten." Wie bitte? Was soll die Antwort? Hat er etwa gedacht das ich jetzt den ganzen Abend bei ihm bleibe? Und wieso antwortet er mir so kalt? Ich hab ihm doch gar nichts getan.

,,Du wolltest doch das ich zu dir komme."

,,Du hörst doch sonst nicht auf mich."

,,Du hast recht, ich weiß selbst nicht warum ich hier bin."

Er seufzt nur und steht auf. Vorsichtig schließt er den Klavierdeckel und geht auf mich zu. Ich merke gar nicht wie flach meine Atmung ist, weil ich so aufgeregt bin. Dabei weiß ich nicht ein mal weshalb. Ich gehe ein paar Schritte zurück und stoße an einen Tisch. Das Mond scheint ins Fenster zu meiner rechten hinein. Es ist Vollmond, das ist das einzige Licht in diesem Raum.

Levi steht vor mir, nah aber dennoch mit abstand. Aber immer noch nah... näher als sonst. Er schaut mir einfach nur in die Augen aber sagt nichts. Ich kann den Blick nicht abwenden, er ist mir so nah das ich keine andere Möglichkeit habe wegzuschauen.

,,Komm wir gehen." Und dann geht er zur Tür, einfach so. Ich meine was Soll das? ,,Komm jetzt oder bist du zu blöd zum laufen?" Ich schwöre es, irgendwann schlage ich diesem Mann ins Gesicht. Irgendwann mache ich das... er macht mich wahnsinnig. Zusammen laufen wir die Treppen hinunter und ich folge ihm bis zu seinem Büro. Als er es aufschließen will sage ich endlich etwas.

,,Ich bin müde, ich sollte schlafen gehen."

,,Dein Zimmer bekommen zwei andere Soldaten. Du bekommst ein einzelnes, ein kleineres."

,,Dann kann ich doch-"

,,Nein." Er hält mir die Tür auf und ich betrete seufzend in den Raum. Das ist seltsam, aber wenn ich ehrlich bin, erleichtert es mich ein wenig. Das große Zimmer hat mich wahnsinnig gemacht. Und ich wollte zwar nicht allein sein aber auch keinen Mitbewohner. Aber es kann mir ja auch egal sein, ich bin nicht wegen blöder Schlafräume hier.

,,Ist was? Du guckst so blöd?", gafft der Mann mich wieder an.

,,Nein. Ich geh jetzt aber schlafen, keine Ahnung was du von mir wolltest, warum ich zu dir kommen sollte. Aber wenn du mich auch nicht gehen lassen willst dann gehe ich in deinem Zimmer schlafen."

Er sagt nichts sondern geht zum Fenster und öffnet es. Was ist denn mit ihm los? Ich schüttle den Kopf und gehe in sein Schlafzimmer. Das Bett ist wie immer sehr ordentlich gemacht und es befindet sich im Zimmer nicht mal ein Staubkörnchen. Dieser Mann ist schon seltsam. Da ich aber jetzt schon hier bin mach ich es mir wenigstens gemütlich.

Gerade als ich die Schranktür öffne, öffnet sich die Zimmertür und Levi tritt herein. Irritiert sehe ich ihn an. Aber er sagt nichts sondern kommt auf mich zu. Um ihm platz zu machen gehe ich ein, zwei Schritte zurück und wende weiterhin meinen Blick von ihm nicht ab. Gebannt beobachte ich ihn, wie er den Arm ausstreckt, wobei sich sämtliche Muskeln unter seinem Hemd welches er trägt anspannen, ein weißes Oberteil herausholt und mir hinhält.

,,Nun nimm es doch." Zögerlich greife ich nach dem weißen Stoff und schaue ihn mir an. Wieso ist er wieder so freundlich zu mir. Ich verstehe das nicht.

,,Wenn was ist, ich bin drüben." Damit lässt er mich völlig verwirrt in dem Zimmer stehen.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now