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Gerne hätte ich vorher gewusst wie schwer diese Zeit wird. Wie lange ich schon hier bin? Das kann ich nicht sagen. Mein Zeitgefühl ist total abhanden gekommen. Es können auch erst zwei, drei Tage sein aber vielleicht ist auch schon eine ganze Woche um.
Ein mal am Tag bekommen wir diese Brühe zum essen. Davor und danach werden wir drangsaliert bis zum geht nicht mehr. Aber keiner von uns versucht Schwäche zu zeigen. Selbst Jacob, der immer davon spricht hier zu sterben, hat immer noch etwas Lebenskraft. Das sie noch nicht aufgegeben haben macht mit Hoffnung. Und ich ermutige Sie und mache ihnen Hoffnung. Denn ich schlafe nicht wirklich, meine Gedanken drehen sich die ganze Zeit nur darum, wie wir hier raus kommen könnten. Das größte Problem ist, dass wir nicht wissen wie viele Gegner wir haben.
Aber ich lasse mich gehen. Ich bin schon dabei alles für die Flucht vorzubereiten. Während es den Schein erweckt, dass ich immer mehr aufgeben will, geben die zwei alles um mich hoch zu puschen. Ich weiß, es ist vermutlich nicht fair, dass ich ihnen teilweise es nur vorspiele. Aber halt nur teilweise.
Hauptsächlich rede ich mit Jana, sie ist etwas gesprächiger geworden. Und ich glaube es hilft uns zu reden, um nicht komplett wahnsinnig hier zu werden. Jacob äußert manchmal seine Meinung zu den Dingen über die wir sprechen, aber eher tendiert er dazu sich daraus raus zu halten.
Mittlerweile weiß ich, was die Balsamierung ist. Wenn wir das Endstadium, oder das perfekte Stadium erlangen, werden wir eingeholt und verarbeitet. Das bedeutet so viel, dass man sich psychisch so am Abgrund befindet, dass selbst der Körper anfängt aufzugeben. Also wie kurz vor dem Tod. Dann verabreichen sie einem irgendwelche seltsamen Substanzen und holen uns hier heraus um unseren Körper wirklich zu untersuchen. Keine Ahnung wonach sie ihn untersuchen aber wenn es dann immer noch den ,,Anforderungen" entspricht, werden wir in einen weiteren Raum gebracht. Dort ist dann dieser Puppenmacher. Was er dann mit uns macht, weiß ich noch nicht genau. Ich stelle mir mehrer Sachen vor. Er könnte uns einfach töten, oder verkaufen oder verarbeiten... es gibt Unmengen an Möglichkeiten. Vermutlich hat es aber auch mit den Drogen zu treuen, die uns vorher verabreicht werden. Dieser Mann ist definitiv psychisch gestört und unberechenbar. Und wir sind nunmal im Nachteil, da wir uns nicht verteidigen können. Ich muss an meiner Leistung so abgenommen haben, dass mich Levi mit Leichtigkeit umlegen könnte. Verdammt.
Das schlimmste an dem ganzen ist doch, dass ich nichts tuen kann, außer denken. Aber meine Gedanken sind nicht mehr normal. Ich komme bald an meine Grenzen, das macht mir Angst. Vorher muss ich es schaffen die zwei von meinem Plan zu überzeugen. Deswegen rede ich nur von teilweise, denn das ist die Seite die mich total fertig macht.
Doch auch die Typen die uns das Essen bringen merken wohl, dass ich nachlasse. Vermutlich haben sie es ihrem Chef bereits mitgeteilt. Das würde heißen, dass sie es mir auch abkaufen, meine halb echte und halb gespielte Verzweiflung.
,,He, du musst essen. Versuch es bitte.", fleht mich Jana an.
,,Ja...morgen..."
,,Das sagst du jedes Mal!" Auch Jacob hat sich angefangen zu beschweren. Seine Wunde ist leider nicht besser geworden. Das bereitet mir immer noch Sorgen, wenn ich an unsere Flucht denke. Aber mir fällt keine Lösung für dieses Problem ein. Wir müssen im Notfall einfach improvisieren und ansonsten alles dafür geben um hier raus zu kommen.
,,Nicht mehr lange..."
,,Oh nein! Fang du bitte jetzt nicht auch noch an so zu reden wie Jacob! Dann kann ich mich auch gleich umbringen." Jacob ermahnt Jana daraufhin doch ich schüttle den Kopf, was sie wohl kaum sehen können.
,,Das meine ich nicht. Ich habs, ich weiß wie wir hier raus kommen."
,,Nein, dass ist purer Selbstmord! Wir-"
