Chapter 34

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Im Hauptquartier angekommen werden alle verletzten zur Krankenstation gebracht. Ich verzichte, es sind eh viel zu viele die dort hin gehen. Vorsichtig krabbeln ich von dem Wagen herunter und versuche halt zu finden. Ich fühle mich extrem schwach und das hasse ich. Alle die mich sehen und wissen was mit Levis Trupp passiert ist müssen denken, ich sein die größte Versagerin. Erwin befielt allen sich zu versorgen und auszuruhen.

Bevor mich noch jemand anspricht den ich kenne mache ich mich aus dem Staub. So schnell es geht schleife ich mich ins Zimmer, ohne vorher darüber nachzudenken. Denn erst als die Tür hinter mir wieder ins Schloss fällt und ich das verlassene Zimmer mit den zwei Betten sehe sacke ich komplett zusammen.

Immer wieder sehe ich wie alle aus dem Trupp vor meinen Augen starben und ich nichts und wieder nichts dagegen tuen konnte.

Ich kann es länger nicht mehr zurückhalten, denn ich fange schrecklich an zu weinen. Das darf doch nicht wahr sein. Sie kann nicht tot sein, sie war doch so stark. Das Zimmer ist jetzt total grau und leer, es strahlt nicht mehr so schön wie vorher, als Petra und ich hier eingezogen sind.

Ich schleife meinen Körper zur rechten Seite des Zimmers, ans Fenster und schaue hinaus. Die Tränen laufen einfach weiter meine Wangen herunter und mein ganzer Körper bebt. Darauf bin ich nicht gefasst. So sehr habe ich an die Verspechen gehangen. Das soll also ab jetzt normal für mich werden? Warum bin ich noch hier und sie nicht?

Ich bemerke nicht mal das es an der Tür klopft und Jean herein kommt. Erst als er mich auf seinen Schoß zieht und in den Arm nimmt realisiere ich es. Wir hocken eine Weile so da, bis ich endlich aufgehört habe zu zittern und zu weinen.

,,Es ist nicht deine Schuld. Du kannst von Glück sprechen, dass du noch am Leben bist." Er streicht mir noch ein mal über den Kopf. ,,Ich bin froh darüber, Sofi."

Ich schaue ihn nur an. ,,Wehe jemand erfährt das ich geweint habe."

Er schmunzelt und zieht mich hoch. ,,Du wirst im Speisesaal erwartet."

Ich nicke und zusammen verlassen wir das Zimmer. Er will mich noch zum Saal bringen. Schweigend laufen wir nebeneinander her. Wir begegnen keinem. Vor dem Saal angekommen geht er und ich öffne vorsichtig die Tür. Beim öffnen der Tür kommt mir nicht wie sonst immer der selbe Geräuschpegel entgegen. Einige kleine und langsame Schritte nach vorne kann ich noch machen, bis meine Füße sich aufhören zu bewegen. Im Saal sitzen nur zwei Menschen. Ansonsten ist er komplett leer. Aber diese zwei geraden ins Hintergrundgeschehen. Mein Fokus liegt auf etwas anderem. 

Mein Blick bleibt an dem Tisch hängen, wo Petra, Auruo, Gunter und Eld immer gesessen haben. Ich bilde mir ein sie dort fröhlich lachend sitzen zu sehen. Aber da ist in Wirklichkeit niemand. Die Wirklichkeit ist, dass meine Wunden höllisch brennen, aber noch lange nicht so wie mein Herz. Genauso den Gedanken, das sie alle nicht mehr am leben sind, ertrage ich nicht. Ich hatte noch nie etwas um das ich trauern konnte, nur die Freiheit die mir geraubt wurde. Und auf einmal weiß ich was wirkliche Schmerzen sind. Nämlich der Verlust. Und dieser unbegreifliche Schmerz ist auch der Grund, weshalb ich alles verdränge. Ich muss stark bleiben, für sie. 

Ich fühle mich nicht sonderlich gut. Mein Kopf, alles herum scheint sich irgendwie zu drehen. Ich kann nicht zuordnen ob ich gehe oder stehe. Meinen Fokus versuche ich auf den Boden zu richten. Ich merke nicht einmal, das jemand mich an den Armen packt und schüttelt. Erst dann, als ich wiederholt meinen Namen wahrnehme. 

,,He! Du bist ja ganz blass." Ich schaue auf und sehe in die grauen Augen vom Hauptgefreiten. 
,,Du solltest dich setzten." Er bringt mich zu einem Stuhl von dem Tisch an dem er sitzt und ich lasse mich darauf nieder. Als ich etwas um die Schultern spüre, sehe ich, wie Eren seine Jacke um mich gelegt hat. Er lächelt mich an. 

,,Dir gehts gut.", sagen wir beide fast zeitgleich. Der junge grünst kurz auf und setzt sich dann wieder an seinen Platz zurück. Levi erzählt Eren etwas, während er seinen Tee trinkt. Ich kann dem Gespräch leider nicht ganz folgen aber Levi ist generell etwas anders drauf als sonst. Das merkt man sofort. 

,,Du bist ja ziemlich gesprächig Levi.", sage ich zu Levi.

,,Erzähl keinen Mist. Ich bin eigentlich immer ziemlich gesprächig.", erwidert Levi entspannt. Er redet tatsächlich ruhig was sehr angenehm ist. Ich fühle mich immer noch nicht sonderlich aber ich muss es überspielen. Er schaut mir, mit einem Blick den ich nicht deuten kann, eine Weile ins Gesicht. Schnell wische ich mir noch mal über meine Augen und Wangen. Es soll niemand wissen, dass ich geweint habe.

Levi zuckt kurz mit seinem linken Bein bevor er einen weiteren Schluck Tee trinkt.
,,Warum hast du dich nicht versorgen lassen?", fahre ich ihn direkt an. Er zieht nur eine Augenbraue hoch und erwidert gelassen: ,,Das sagt genau die richtige. Du bist schlimmer verletzt als ich."

Eren unterbricht uns. ,,Es tut mir so leid. Wenn ich damals nicht die falsche Wahl getroffen hätte..."

,,Ich hab es dir schon mal gesagt. Es gibt keine Garantie für unsere Entscheidungen.", antwortet Levi ihm.

Ich setzte mich derweil an einen freien Stuhl zwischen den beiden. Die Tür geht erneut auf und Erwin kommt herein, mit Jean, Armin und Mikasa. Er entschuldigt die Verspätung. Sie alle setzten sich zu uns an den Tisch. Erwin ergreift wieder das Wort.

,,Wir haben eine Person gefunden die der weibliche Titan sein könnte. Diesmal werden wir sie uns schnappen. Die Operation wird übermorgen durchgeführt. Und zwar im Bezirk Stohess, den wir auf unserem Weg zum Königshof passieren werden. Dies ist unsere erste und einzige Chance. Wenn wir sie verpassen wird Eren an den Königshof ausgeliefert. Und die Suche nach den Leute die im Sinne haben die Mauern zu zerstören wird schwierig werden. Wir dürfen auf keinen Fall versagen. Wir setzten alles auf diese Operation."

Es entsteht Stille. Wir wissen also wer der Titan ist? Erwin teilt uns allen Pläne aus.

,,Sie wird folgender Maßen ablaufen. Wenn wir den Bezirk Stores passieren wird Eren als Lockvogel das Ziel hier her in diesen unterirdischen Gang locken. Wenn wir es bis auf die Unterste Ebene führen könne, wird es möglich sein es dort fest zu setzten, selbst wenn es sich in den Titanen verwandelt. Doch für den Fall das es sich schon vorher in den Titanen verwandeln sollte müssen wir uns auf dich verlassen Eren."

,,Ja aber ist es denn sicher das sich das Ziel jetzt gerade im Bezirk Stohess befindet ?", fragt er Vorsichtig.

,,Ja das Ziel ist Mitglied der Militärpolizei. Armin hat sie identifiziert. Ihm zu folge hat der weibliche total auch die beiden Versuchs Objekte getötet und es besteht die Möglichkeit dass er einer eure Kollegen aus dem 104. Trainings Chor ist."

Ich weiß nicht von wem sie reden, da ich nur die Rekruten aus der Einheit kenne die dem Aufklärungstrupp beigetreten sind und noch am leben sind. Alle anderen wissen wohl von wem die Rede ist.

Auch Eren erahnt es. ,,Halt, Moment warten Sie. Das ist doch.."

,,Der Name der Frau die vermutlich der weibliche Titan ist, ist Annie Leonhardt."

,,Nein das kann nicht sein.", ist das einzige was dem erwidert wird. Ansonsten bleibt es für kurze Zeit Still.

Annie Leonhardt ist also er weibliche Titan. Noch ein Titanwandler also. Genauso wie Eren. Ich kenne sie nicht, aber ich hege extreme Verachtung ihr gegenüber. Die anderen scheinen sie gut zu kennen, ich frage mich wie sie ist, was für ein Mensch, wie sie aussieht, wie sie spricht und wie sie sich verhält.

Ich bin darauf gespannt was in zwei Tagen bei dieser Operation herauskommt. Inständig Hoffe ich, dass wir sie fangen können. Das würde den Ruf des Aufklärungstrupps retten. Und auch Eren. Es muss uns einfach gelingen.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora