Chapter 110

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Zu meinem Glück lässt Louis mich in ruhe. Kenny meinte zu ihm, dass ich nun sicher allein auf mich acht geben kann. Ich warte extra, bis auf dem Flur keine Schritte mehr zu vernehmen sind. Da es draußen doch recht frisch ist ziehe ich eine Jacke mit einer Kapuze an die ich mir über meinen Kopf bis in mein Gesicht ziehe. Meine Tür schließe ich ab und öffne dann mein Fenster um raus zu klettern. So gut es geht verschließe ich es wieder, es ist nur ein kleiner Spalt offen damit ich wieder unbemerkt zurück kann. Ich springe runter und rolle mich ab. Mein gesamter Körper schmerzt, erst jetzt merke ich die Last der letzten Tage deutlich. Aber dafür habe ich keine Zeit, erst wenn das ganze hier vorbei ist. Ich fange also an zu rennen. Immer schneller und schneller halte ich den Kontakt von meinen Füßen zum Boden möglichst kurz. Ich muss eine weile laufen bis ich in die Nähe des Dorfes komme.

Es leuchtet nur schwach. Am Eingang werde ich langsamer und ziehe die Kapuze ein wenig weiter hoch, damit ich mehr sehen kann. Es sind fast keine Menschen hier auf den Straßen. Aber trotzdem halte ich mich eher im dunkeln auf, in Gassen, um die zu finden wo ich mit Levi war. Als ich ihn dann an einer Wand mit vor der Brust verschränkten Armen angelehnt stehen sehe fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich gehe ein wenig schneller auf in zu bis ich vor ihm stehe. Ich will meinen Mund aufmachen um etwas zu sagen aber ich weiß nicht genau was.

,,Du bist heile.", stellt er fest und erst jetzt bemerke ich wie er meinen Körper mustert. Normalerweise wäre ich angeekelt, aber wenn er es macht löst es in mir nur das altbekannte Kribbeln aus.

,,Habt ihr viele verloren?"

,,Alles unnötige Tode, tch."  Er schüttelt den Kopf und schaut mich dann interessiert an. ,,Wir konnten sie allerdings nicht retten."

,,Ihnen geht es gut." Nein das ist gelogen. Sie werden betäubt gefangen gehalten, Eren ohne Arme. ,,Morgen früh werden wir ins Nachbardorf aufbrechen und sie in eine Kapelle bringen. Es soll dann ein Treffen mit dem König verhandelt werden, er will sicherlich die beiden am liebsten Tot sehen."

Langsam nickt Levi und seufzt laut. ,,Erwin hat sich schon sowas gedacht. Es kam ein Brief von der Militärpolizei die ihn ins Innere berufen hat. Aber er will erst gehen wenn ihr sicher seid." Seine Augen blitzen im dunkeln auf als er mich so von unten ansieht. Es spiegelt sich der Mond in seinen Augen, wir haben heute Nacht Vollmond. ,,Wir holen euch da morgen raus."

,,Die Priorität liegt bei Historia und Eren. Ich halte euch den Rücken frei."

Levi kommt einen Schritt auf mich zu. ,,Du bist meine Priorität."

Ein wenig verwirrt sehe ich ihn an bis ich begreife was er gesagt hat.  Aber ich kann nur den Kopf schütteln. ,,Das ist nicht richtig.", gebe ich leise zu. Und es stimmt. Wir sind uns hier viel zu nahe in dieser Gasse, man könnte uns erkennen. Ebenso bin ich viel zu lange schon weg, ich muss so schnell es geht wieder zurück. ,,Historia und Eren können diese Welt wandeln."

,,Aber du" Levi drückt mich vorsichtig gegen die Wand. Sein Atmen liegt auf meinem Gesicht und sein Geruch steigt mir sofort in die Nase ,,du bist meine Welt."

Meine Stimme ist ganz leise, es ist nicht mehr als ein flüstern. ,,Levi, wir können nicht."

,,Ich will mit dir zusammen sein." Zu gerne würde ich jetzt sein Gesicht richtig sehen. Meine Hand lege ich auf sein Herz. Es schlägt stark und schneller als sonst. Ich bewundere Levi für seinen Mut mir sowas zu sagen, da er sonst seine Gefühle versteckt hinter einer größeren und dichteren Mauer als die Mauer Maria, Rose und Sina zusammen.

Schritte lassen uns auseinander fahren. Ich verstecke mich weiter im dunklen und Levi lehnt sich wieder an die Wand. Aber es sind nur ein alter Mann und seine Frau die die Straße entlang gehen.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now