Chapter 105

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In meinem Zimmer angekommen habe ich alles zusammengepackt was ich brauche, was eigentlich nichts ist. Ich will nichts mitnehmen. Denn es wird ernst und alles könnte mich verraten. Das Messer was ich von Levi habe stecke ich mir auch in den Hosenbund, man kann ja nie wissen. Ansonsten packe ich nur Klamotten ein.

,,Willst du gehen ohne dich von mir verabschiedet zu haben?"

Ich will mich umdrehen aber ich werde von hinten umarmt. Als dieser besondere Geruch in meine Nase steigt fängt mein Magen direkt an zu kribbeln. ,,Was tust du da Levi?"

,,Na was wohl." Er drückt seinen und meinen Körper noch mehr aneinander. So stehen wir eine weile bis ich ihn etwas von mir drücke.

,,Du kannst mich nicht festhalten."

,,Einen Versuch war es aber Wert." Er setzt sich auf mein Bett und spielt plötzlich mit einem Messer in der Hand herum. Erschrocken fasse ich mir an die Taille aber das Messer ist weg. Er hat es mir abgezogen. Als er meinen Gesichtsausdruck sieht fängt er an zu grinsen.

,,Keine Sorge, ich bleibe da nicht lange. Ich schaue nur ob ich etwas herausfinde wegen Christa und komme dann zurück. Das sind höchstens paar Tage."

,,Diese Menschen scheinen echt gefährlich zu sein. Ich habe dich ordentlich trainiert, du überlebst sicherlich. Aber ich habe ein ungutes Gefühl im Magen." Er steht auf und kommt auf mich zu. ,,Normalerweise interessiert es mich einen scheiß Dreck was ihr Blagen so treibt. Aber bei dir ist es anders."

,,Dann versuch mich wie die anderen zu behandeln. Ich bin einfach eine normale Soldatin."

,,Tch, wenn du nur wüsstest wie besonders du bist. Aber ich meine es ernst Sofi. Der kleinste Fehler bedeutet dein Ende."

Diese seltsame Unterhaltung mit Levi geht mir während meiner gesamten Reise nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwie schien es so als wolle er mich überzeugen nicht zu gehen aber mich gleichzeitig dabei bestärken. Manchmal ist er äußerst seltsam. Aber ich werde ihn nicht enttäuschen. Ich bin schon eine weile am reiten, die Sonne ist bereits am untergehen. Wie lange ist es wohl schon seit meiner Flucht her? Wie und Wo will ich Kenny oder Louis eigentlich finden? Das wird sicherlich nach hinten los gehen.

Ich schaffe es noch bevor es komplett dunkel wird in der Stadt anzukommen. Meinen Weg bahne ich mir durch das Getümmel, aber ich bin vom Pferd abgestiegen und habe eine Kapuze im Gesicht, so sollte mich kein Militärpolizist erkennen. Ich laufe so lange herum bis ich in Straßen ankomme die ich kenne. Hier irgendwo ist Louis Wohnung. Einige Meter von mir entfernt patrouillieren Polizisten, ich warte so lange bis sie weg gehen. Tatsächlich erkenne ich unter ihnen Louis.

,,Na hast du mich vermisst?", frage ich als er an mir vorbei gehen will. Er stockt in seiner Bewegung und dreht sich sofort zu mir um, um mir die Kapuze vom Kopf zu reißen. Seine Augen werden groß und gleich darauf wird er wieder ernst.

,,Was tust du hier, verflucht nochmal?"

,,Na schon vergessen? Ich will zu Kenny." Er verdreht die Augen.

,,Zieh deine Kapuze auf sonst entdeckt dich wohlmöglich noch jemand." Ich folge ihm die Straße weiter runter bis wir vor dem Gasthaus wie sonst auch stehen bleiben. ,,Dein Pferd stellen wir hier unter. Morgen reiten wir los zu Kenny, du hast dir echt den beschissensten Zeitpunkt ausgesucht hier wieder aufzukreuzen."

Ich ignoriere seine nicht netten Kommentare und folge ihm einfach. Irgendwie muss ich ihn um den Finger wickeln. Auch wenn ich ihn mag, er mag mich nicht und bedeutet somit Gefahr. Ich brauche ihn an meiner Seite wenn ich im Trupp durchkommen will.

,,Soll ich nicht auch lieber hier nächtigen?", necke ich ihn ein wenig.

,,Tzz, wenn du willst das dich jemand erkennt nur zu." Er atmet tief ein und aus und läuft vor mir her mit beiden Händen in den Hosentaschen. ,,Du bleibst die Nacht bei mir, da ist es sicher."

,,Aww du machst dir Sorgen um mich, wie lieb!", flöte ich und hacke mich grinsend bei ihm unter den Arm. Er schnaubt genervt auf aber lässt zu das ich so mit ihm laufe. Zusammen gehen wir zu seiner Wohnung. Er zeigt mir wo ich schlafen kann. Bevor ich weiter mit ihm reden kann schließt er die Tür und lässt mich allein. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als zu schlafen, auch wenn es absolut seltsam ist. Ich bin hier völlig fremd, doch kommt es mir irgendwie nicht so vor. Wieder muss ich an Levi denken. Er würde ausrasten wenn er wüsste das ich bei einem anderen Kerl das zweite Mal übernachte, diesmal ist es nur nicht Eren sondern eigentlich jemand völlig fremdes.

Am nächsten Morgen bin ich vor ihm wach, jedenfalls als ich das Zimmer verlasse ist Louis noch nirgends zu sehen. Kurz darauf öffnet sich eine Tür und er betritt den Raum. Ein wenig verdutzt schaut er mich an und reibt sich dann über das Gesicht bevor er an mir vorbei zur Küche geht. ,,Was grinst du schon so blöd am Morgen?", grummelt er vor sich hin.

,,Ist da jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden?"

,,Ach halt die Schnauze."

,,Och ich dachte du magst mich."

Er schaut mich verachtend an und entgegnet mir ,,Wenn du nicht so falsch wärst würde ich es vermutlich auch. Bei dir weiß man nicht was echt ist oder nicht."

Ich gehe langsam auf ihn zu und schaue ihm direkt in die Augen. ,,Du weißt was echt ist." Er schluckt aber antwortet nichts. I

ch klatsche in die Hände und vordere ihn auf zum aufbrechen. Genervt schnaubt er auf aber wir gehen trotzdem runter und holen mein und sein Pferd. Er hat seins ebenfalls in der Gaststädte untergestellt. Wir satteln sie und reiten dann kurz darauf los. Aber in die selbe Richtung aus der ich gestern gekommen bin. Ein wenig bin ich irritiert und frage deshalb nach wohin er will. Erst als wir alleine auf einem Feld reiten teilt er mir mit, dass das Hauptquartier in Trost liegt.

Wir brauchen fast genauso lange wie ich als ich gestern Abend nach Stohess geritten bin. Dort angekommen sehe ich schon einige Menschen herumlaufen. Ich bin überrascht wie groß das hier ist, obwohl es im großen und ganzen kleiner ist als unser Hauptquartier. Wir reiten auf das große Gebäude zu und steigen dann an geeigneter Stelle ab. Ein Mann kommt zu uns und nimmt uns unsere Pferde ab. Ich folge Louis der direkt los geht. Aber er geht nicht in das Gebäude. draußen bleiben wir stehen und kurz darauf steht Kenny schon vor uns. Er strahlt breit als er uns sieht.

,,Ahh du hast zu uns gefunden! Gerade rechtzeitig. Ich brauche deine Kraft für die Sache."

,,Klar, was steht an?"

,,Zu erst muss ich ja sehen ob du auch immer noch so stark bist. Folgt mir, du trittst jetzt im Zweikampf gegen Louis an."

Er führt uns zu einem großen Platz wo mehrere Menschen Kampftechniken üben. Manche von ihnen Tragen seltsame Rüstungen. Sind das spezial angefertigte für diese Einheit? Sobald Kenny diesen Platz betritt weichen alle zur Seite. Die haben aber krass viel Respekt vor ihm. Oder ist da eher Angst?

Darüber habe ich keine Zeit weiter nachzudenken, denn Kenny gibt uns ein Zeichen und schon rennt Louis auf mich zu um mich anzugreifen.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now