Chapter 53

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Es dauert nicht lange bis wir in der Stadt angekommen sind. Wir binden unsere Pferde geradewegs an als Christa schon meine Hand nimmt und mich mitzieht. Die Jungs rufen und Mädchen noch etwas hinterher aber bei dem Geräuschpegel der Stadt gehen ihre Stimmen unter. Lachend laufen Christa und Sasha in einen Laden rein. Ich werde hinterhergezogen und Mikasa und Ymir folgen uns ganz entspannt. Sofort werden meine Augen groß. Sowas habe ich noch nie gesehen. Jedenfalls kann ich mich an nichts erinnern...

Die Mädchen lassen mir Überhaupt keine Zeit zum Nachdenken. Denn Christa drückt mir bereits Klamotten in die Hand und schiebt mich dann in Richtung einer Kabine. 

,,Zieh die Sachen mal an!", befielt sie mir und ich tu was sie sagt. 

-

So verläuft das noch einige Male. Wir gehen in mehrere Geschäfte hinein auch nicht nur Klamotten. Aber als wir Richtung Markt gehen habe ich bereits ein paar schöne neue Klamotten. Einen Rock den ich mir gekauft habe behalte ich direkt an, denn Sasha hat meine Hose aus versehen schmutzig gemacht. Es war total schön mit den Mädchen und hat tatsächlich auch richtig Spaß gemacht. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung mit ihnen. Wenn das Leben hier normal wäre, dann würden wir sowas bestimmt öfter tuen. 

Die Jungs warten bereits am Markt. Reiner sieht uns als erstes und winkt uns. Beieinander angekommen verfallen wir direkt in mehrere Gespräche. 

,,Du siehst gut aus." Ich schaue in die grünen Augen des Titanen Jungen und lächle ihn dankend an. Armin stimmt ihm ebenfalls zu und ich spüre schon wie meine Wangen immer wärmer werden. 

,,Ach Jägerschnitzel, musst du dich an jede ran machen?"

,,Das musst du gerade sagen, Pferdefresse!"

,,He!", Reiner kommt zu uns und unterbricht die beiden Streithähne sofort. Er sagt den beiden das wir nicht zum streiten hier wären sondern um ein mal Spaß zu haben. Ich mag Reiner. Er verhält sich immer wie ein großer Bruder und ist mir auch schon richtig ans Herz gewachsen. Connie schreit auf und fängt an Sasha hinterher zu laufen. Sie hat essen gesehen. Bertold läuft ihnen verwirrt hinterher und Ymir lacht sie lauthals wieder aus. Typisch. Jean fragt mich lieb ob er meine Tasche nehmen soll und tut es auch bevor ich antworten kann. Zusammen als Gruppe laufen wir weiter auf dem Markt umher und schauen uns die Stände an. Immer wieder muss jemand Sasha davon zurückhalten zu Ständen mit Essen hinzurennen. Aber ansonsten verläuft alles friedlich und wir lachen sogar sehr viel. Irgendwann gehen wir etwas abseits und setzten uns auf eine Bank. Es ist spannend die ganzen Menschen zu beobachten, wie normal sie wirken.

In der Menge sehe ich irgendwann einen kleinen schwarzhaarigen Mann. Den anderen erzähle ich, dass ich Levi fragen will, wann er und Mike zurück wollen. Sie halten mich nicht ab auch wenn sie nicht gehen wollen.  Aber jetzt ist die perfekte Gelegenheit mit Levi zu Petras Eltern zu gehen. Ich gehe in die Menge wo ich den Mann gesehen habe, aber dort finde ich ihn nicht mehr. Es sind auf einmal so viele Menschen hier und ich muss mich richtig durch drängeln. Oder waren es vorher auch so viele und es ist mir einfach nicht aufgefallen, weil ich nicht allein war? Vermutlich. Dennoch muss ich Levi finden.  Weiter quetsche ich mich durch die Masse und such ihn. Aber vergebens. Ich drängle mich irgendwie an die Seite und schaffe es aus der Masse zu gelangen.  

,,Tch." Augenblicklich fahre ich herum und sehe Levi an einer Hauswand angelehnt mit verschränkten Armen.  Er sagt nichts mehr sondern dreht sich um und geht in die nächste Gasse. Stumm folge ich ihm. Wir gehen eine weile stumm durch verschiedene Straßen bis er das Wort ergreift. ,,Sieht ganz.. schick aus." 

Erstaunt bedanke ich mich bei ihm. Er hat die Tasche in der Hand, ich traue mich gar nicht zu fragen, was er Petras Eltern sagen will oder was ich sagen will. Zeit zum überlegen habe ich aber auch nicht mehr, weil er vor mir stehen bleibt und zu einem Haus schaut. Man kann aus unserer Entfernung nur sehen, dass eine Familie am Essenstisch sitzt. Kurz schaut Levi mich an dann geht er weiter und bleibt vor der Tür des Hauses stehen. 

Mein Herz schlägt wie verrückt. Es fühlt sich so an, als wenn es absolut keine Nebengeräusche geben würde, sondern nur den Schlag meines Herzens. Ich bin aufgeregt, ich kann mir gar nicht vorstellen wie Petras Eltern reagieren wenn sie uns sehen, wenn sie Levi erkennen, die Tasche...

Der Mann neben mir schlägt zwei mal mit der Faust gegen die Tür. Aufgeregt lausche ich, bis sich die Tür kurze Zeit darauf öffnet. Uns gegenüber steht ein freundlich wirkender Mann mit braunen Haaren. Er sieht fertig aus, wer kanns ihm auch verübeln. Einen kurzen Moment herrscht stille bis der Mann Levis Namen sagt. 

,,Hallo Herr Ral. Ich hoffe wir stören nicht..."

,,Nein..nein,nein..Was erweist uns denn die Ehere?...wollen sie rein kommen?..kommen sie doch.. kommen sie..." Petras Vater scheint überrascht und verwirrt zu sein. Er ist sich unsicher, so wie er spricht. Aber Levi schüttelt ruhig den Kopf. 

,,Wir wollen auch gar nicht stören. Nur..wir bringen ihnen ihre Sachen." Es dauert einen weiteren kleinen Moment bis Petras Vater die Tasche die Levi ihm hinhält annimmt. Er flüstert leise ihre Sachen und schaut uns nicht mehr an. 

,,Es tut mir so unfassbar leid Sir!", platzt es mir heraus. Ich könnte mich dafür Ohrfeigen, dass ich was gesagt habe. Noch in dieser Situation und ohne darüber nachzudenken. Aber zurücknehmen kann ich es leider nicht mehr. 

Aber er schaut zu mir und...lächelt aufeinmal. ,,Ich weiß..Aber nichts kann meine Petra zurückholen..."

,,Sie lebt aber weiterhin in unseren Herzen." Mein Herz zieht sich zusammen. Diese Situation ist unangenehm.

,,Ja.. liebes du hast recht...wollt ihr nicht doch rein? Einen Tee?"

Levi schüttelt den Kopf und lehnt dankend ab. Wir wollen nicht weiter aufhalten und würden jetzt langsam zurück reiten. 

,,Ich verstehe..", murmelt Petras Vater. Levi beugt sich vor und schaut zu Boden. Dann entschuldigt er sich bei ihm. Er sagt nur diese vier Worte, mehr braucht er nicht, denn der Vater weiß was ihm alles leid tut. Und er weiß ebenso, dass er es wirklich so meint. Ich gehe etwas zurück, denn Petras Vater legt seine Hand auf Levis Schulter. ,,Mir tut es auch leid, Hauptgefreiter Levi. Aber ich bin Dankbar, dass Petra für sie Dienen konnte und das sie mir ihre Sachen bringen. Und wenn wir ehrlich sind, Petra hätte sich immer wieder für den Aufklärungstrupp, für ihre Einheit...für sie entschieden." 

Levi richtet sich auf und schaut ihm in die Augen. Der Mann beginnt wieder an zu lächeln und geht einen Schritt nach hinten. ,,Passen sie gut auf sich auf und beschützen sie ihre Freundin."

Levi nickt und dann dreht er sich um und geht an mir vorbei wieder weg von dem Haus. Schnell und leise folge ich ihm.  

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now