Chapter 40

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Am Tor angekommen erwartet uns niemand, zum Glück. Da es schon relativ spät ist, machen wir uns auf dem Weg zu unseren Zimmern. Ich laufe noch mit Jean und Armin mit. Erst laufen wir eine Weile schweigend bis Jean das Schweigen bricht. 

,,Ihr wollt also in das Büro des Kommandanten. Wann machen wirs?" 

Verwundert schauen Armin und ich uns erst an und dann zu Jean. Ich hab nur mit Armin darüber geredet, als wir zurück gegangen sind. Armin meinte nämlich genau das selbe wie Petra, dass es Akten gibt und diese in Erwins Büro sind. Er meinte das wir nicht ausschließen können, dass ich nicht beim Militär war. Denn dann hätte ich das Training zum 3D Manöver absolviert und das stünde in der Akte. Er erklärt mich nicht für verrückt sondern schenkt mir glauben. Der Schlag von Mike hatte ja ebenfalls etwas hervorgerufen. Auch das Petra davon weiß sollten wir nicht ausschließen. Was auch Immer sie genau mit meiner Vergangenheit, meinen fehlenden Erinnerungen zu tuen hat, würden wir schon herausfinden. 

,,Jetzt guckt nicht so. Ich weiß doch was ihr etwas besprochen habt. Und ein paar Sachen habe ich auch gehört."

,,Du willst uns helfen?"

,,Klar doch. Es geht doch schneller, wenn zwei suchen und einer schmiere steht.", antwortet Jean Armin lächelnd. 

,,Danke dir, euch beiden."

,,Ach was, wir müssen doch auf dich Irre aufpassen. Aber es ist echt schön gewesen, dass du heute wieder gelacht hast."

Armin stimmt ihm zu. ,,Ja ich hab das echt vermisst." 

Ich merke wie meine Wangen anfangen warm zu werden. Wie peinlich genau jetzt, die beiden sehen das bestimmt. Und ich liege richtig, denn Jean kommentiert es direkt und fängt an mich auszulachen. Aber mein Engel Armin erlöst mich von meinem Leid.

,,Wir machen es am besten, wenn wir wieder zurück sind. Jetzt sollten wir erstmal uns ausruhen und Kräfte für morgen sammeln." 

Ihm zustimmend verabschieden wir uns voneinander und gehen alle getrennt zu unsern Zimmern. Da ich mich aber unwohl dabei  fühle wieder in Levis Zimmer zu gehen, gehe ich schweren Herzens in das von Petra und mir. Mein Atem geht ruhig aber meine Hand zittert enorm als ich sie auf die Türklinke lege um den Raum zu betreten.  

Aber der Raum ist nicht gewohnt leer wie sonst auch, sondern Levi sitzt auf Petras Bett. Wir schauen uns an. Er sagt nichts zu mir. Neben ihm liegt etwas weißes. Oh nein, der Brief..

,,Ist das dein ernst?", ist das erste womit er die Stille bricht. Vorsichtig schließe ich die Tür und atme dabei noch ein mal tief ein und aus. 

,,Warum suchst du in meinen Sachen herum?"

,,Verdammte scheiße was soll das? Sowas ist dumm, verdammtes Blag."  

Ich habe nicht vor ihm zu antworten, wenn er mich so anherrscht. Denn ich bin müde und morgen reiten wir früh los. Am liebsten wäre es mir wenn er aus meinem Zimmer verschwindet und mich einfach in ruhe lässt. 

,,Und wieso warst du nicht beim Mittagessen?"

,,Ich war mit meinen Freunden unterwegs."

Ich verstehe echt nicht was sein Problem ist, wieso er in meinen Sachen herumsucht und wieso es ihn interessiert ob ich beim Mittagessen war oder nicht. Aber es ist mir ziemlich egal. Ich will mich ausruhen und mental auf morgen vorbereiten. 

Er nervt mich zum Glück nicht mehr und ist still. Ich seufze nur uns nehme ihm den Brief den ich an Petra geschrieben habe aus der Hand und zerreiße ihn, ehe er etwas erwidern kann. 

,,Tch. Lass sowas in Zukunft. Damit machst du nichts besser. Und sowas muss ich eigentlich Erwin melden, denn die Flucht im Kampf wird mit dem Tod bestraft."

Wieso muss er mich ausgerechnet jetzt so unheimlich nerven? Mein Tag war eigenlicht ganz gut und jetzt kommt er und macht alles kaputt. 

,,Levi, ich finde dich echt ätzend."

,,Tch. Denkst du du bist es nicht selbst? Und du hast mich mit Hauptgefreiten anzusprechen."

,,Ist mir gerade egal. Du nervst mich." Ich habe wirklich keine Lust mehr. Er sieht aber nicht so aus als wenn er gehen wollen würde. Deswegen gehe ich einfach zu meinem Bett und lege mich drauf. Vielleicht motiviert ihn das endlich zu gehen. 

Der weiche Untergrund fühlt sich angenehm an. Mein Körper kann sich endlich entspannen. 

,,Es ist ziemlich ekelhaft sich mit seinen schmutzigen Klamotten ins saubere Bett zu legen."

,,Ich kann mich ja schlecht vor dir ausziehen." Für einen Moment bleibt es still bis ich höre das es sich bewegt. Er geht wirklich? War das jetzt echt so einfach? Falsch, ich habe mich zu früh gefreut. Er sagt, dass er Tee holen geht. Genervt verdrehe ich die Augen worauf hin ich etwas weiches in meinem Gesicht spüre. Hat er mich gerade etwa...mit einem Kissen abgeworfen? 

,,Lern endlich mehr Respekt." Ich tue das Kissen von meinem Gesicht herunter und sehe, wie er gerade den Raum verlässt. Es überrascht mich immer noch ein wenig, dass er einfach so schnell geht Und vor allem mich mit einem Kissen bewirft, aber es kann sein, dass er wieder kommt um mich zu ärgern. Deswegen muss ich die Chance nutzen und ....flüchten! 

Ich schnappe mir schnell neue Kleidung zum schlafen und laufe ebenfalls aus dem Zimmer raus auf die Flure. Ich will duschen gehen, vielleicht wird er ja wiederkommen aber wenn ich vom duschen zurück bin dann wird er sicherlich gegangen sein. 

Leider habe ich da auch falsch gedacht. Denn als ich wiederkomme steht er am Schreibtisch abgelehnt, mit einer dampfenden Tasse in der Hand und eine vor sich auf dem Tisch. 

,,Du willst also echt nicht gehen.", seufze ich und gehe zu meinem Schrank um neue Kleidung herauszuholen, für den morgigen Tag. 

,,Und du hast wieder keine scheu dich so vor deinem Vorgesetzten zu kleiden, was?"

,,Ach halt einfach die Klappe."

,,Lern Respektvoll zu sein!", keift er gelassen zurück. Seine gelassene Art und weise regt mich auf. Er regt mich auf.  Und ich Schaffe es nicht ihn aufzuregen weil er immer so kalt wirkt. Der Mann macht mich wahnsinnig. 

,,Du hast dich beim Training ziemlich verbessert. Deine Leistung im Kampf gegen Mike ist beachtlich gewesen, auch wenn du noch gewaltige Fehler machst."

,,Danke, schätze ich mal." Ich stehe immer noch vor ihm, mit einem zu großen T-Shirt welches mir fast bis zu den Knien geht und darunter Unterwäsche. Und das nicht gerade kurz sondern eine Weile. Schnell setzte ich mich auf mein Bett und lege meine Decke um mich herum. 

Levi kommt mit seinem ,,Tch" zu mir und reicht mir meine Teetasse an. Er trinkt echt oft Tee.

,,Levi?"

,,Hm?"

,,Wie kommt es eigentlich, dass du Tee so magst?"

Ich hätte nicht gedacht das er mir wirklich ruhig darauf antwortet. Aber erzählt es mir. Kaffee ist zu teuer und Tee ist eine gute Abwechslung zu Wasser. Es wärmt auch auf. Er trinkt aber am liebsten Tee mit frischen Blättern, oder schwarzen Tee aber ohne Zucker oder Honig. Ebenso erzählt er mir, dass er ein mal Tee gekauft habe, der teuerer gewesen ist aber der Henkel der Tasse abgebrochen ist. So hat er den ganzen Tee verschüttet und er will nicht, dass das noch ein mal passiert. 

Mich überrascht es echt, dass er mir das alles erzählt. Irgendwie ist es seltsam wenn er so nett zu mir ist und so offen redet. Aber irgendwie finde ich das auch ganz angenehm. Mit diesem Levi verbringe ich gerne Zeit. 

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now