Kapitel 27

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Am nächsten Morgen wache ich dadurch auf, dass mich irgendetwas im Gesicht kitzelt. Ich öffne meine Augen und erschrecke mich kurz, als ich den jungen Mann auf mir liegen sehe. Dann jedoch sehe ich den Abend gestern vor mir und muss lächeln. Ich puste Harrys Locke aus meinem Gesicht, die sich in der Nacht dorthin verirrt hat. Er hält mich ziemlich fest umklammert, aber ich fühle mich erstaunlich wohl. Ich schaue auf den Wecker neben meinem Bett. Es ist erst sieben Uhr morgens. Trotzdem scheint die Sonne schon durch das Fenster in mein Zimmer.

Man sieht jedoch genau, dass es draußen klirrend kalt ist. Die Dächer gegenüber sind weiß gefroren, aber geschneit hat es nicht nochmal. Wir haben schon fast Dezember, was bedeutet, dass ich auch bald Geburtstag habe. Ich weiß aber noch nicht, ob ich überhaupt feiern werde. Vermutlich lade ich Niall, Liam, Zayn und vielleicht Harry zu einem gemütlichen Abend ein mit ein paar Bier. Mal schauen.

Ich beobachte Harry. Sein Mund ist leicht geöffnet und er atmet ruhig. Die Sonne scheint leicht in sein Gesicht und ich muss seine langen, dichten Wimpern bewundern. Er hat eine makellose Haut, was den ganzen Anblick nur noch mehr perfektioniert. Ich glaube, ich habe noch nie eine Person des gleichen Geschlechts als so wunderschön gesehen.

Oh man. Ich sollte lieber noch ein wenig versuchen, zu schlafen. Meine Gedanken gehen eindeutig schon wieder zu weit. Ich schließe meine Augen. Harry bewegt sich etwas auf mir, schläft soweit ich weiß aber immernoch. Ich muss zugeben, ich genieße seine Nähe gerade. Irgendwie unvorstellbar, aber trotzdem wahr. Er fühlt sich schön warm an und es ist äußerst bequem. Stimmt. Daran muss es liegen. Würde hier eine Frau mit mir liegen, fände ich das vermutlich noch schöner. Schätze ich.

Irgendwann schlafe ich dann doch wieder ein. Lange hält das jedoch nicht an, da mir der Geruch von Pancakes in die Nase steigt. Ich blinzle ein paar Mal und öffne dann meine Augen. Ich liege allein im Bett. Es ist schon zehn Uhr. Ich strecke mich einmal und stehe dann auf. Aus der Küche höre ich Harry leise vor sich hin summen. Ich folge den Geräuschen und sehe dann, dass er sich schnell eine Jogginghose von mir übergezogen hat. Ein Shirt trägt er noch nicht. Wieder Mal bleibt mein Blick an seinen starken Armen hängen. 

Harry wirft gerade einen Pancake in die Luft und fängt diesen dann geschickt mit der Pfanne auf. Ich stehe nur im Türrahmen und beobachte ihn. Mum hat mir einmal beibringen wollen, die Pancakes zu wenden, aber im Endeffekt sind alle auf dem Boden gelandet. Seitdem habe ich das nie wieder ausprobiert. Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, unterbricht mich Harry: "Willst du mich weiter beobachten oder mir helfen?" Er dreht sich zu mir herum und hält mich mal wieder kurz in diesem strahlenden Grün gefangen. Ich blinzle einmal und gehe dann zu ihm. "Erstens habe ich dich nicht beobachtet und zweitens bin ich glaube ich keine große Hilfe. Außerdem bin ich ja noch nicht mal angezogen", argumentiere ich.

Harry zuckt mit den Schultern und grinst. "Bis du dich endlich umgezogen hast, bin ich schon längst fertig. Komm her, du machst jetzt auch mal ein paar Pancakes". Genervt verdrehe ich die Augen. Ich soll mich jetzt ernsthaft hier in Boxershorts hinstellen und Essen machen? Welches sowieso auf dem Boden landen wird? Harry tritt einen Schritt auf mich zu, packt mein Handgelenk und zieht mich zum Herd. Widerwillig folge ich ihm. "Also: Du musst zuerst einen Schöpflöffel Teig in die Pfanne geben. Dann warten wir, bis er untendrunter soweit ist, dass wir in wenden können". Ich befolge seine Anweisung und sehe zu, wie der Pancake langsam Gestalt annimmt. 

"Gut, jetzt musst du ihn in die Luft werfen und drehen", erklärt Harry dann. Oh man, das kann ja gar nichts werden. Trotzdem versuche ich es, doch bevor ich den Pancake wieder auffangen kann, ist er schon laut auf den Boden geklatscht. Harry fängt an zu lachen, ich verdrehe nur die Augen. "Ich habe doch gesagt, dass ich das nicht kann", entschuldige ich mich. Harry winkt ab und gibt eine neue Portion Teig in die Pfanne. Er fordert mich auf, es nocheinmal zu probieren. Dass ich hier immernoch halbnackt stehe, ignoriert er wohl. Liebend gern würde ich jetzt einfach duschen gehen.

Seufzend nehme ich den Griff der Pfanne wieder in die Hand und hebe sie etwas an. Bevor ich den Pancake jedoch in die Luft werfe, spüre ich, dass Harry auf einmal dicht hinter mir steht. Ich spüre seinen unbekleideten Oberkörper an meinem ebenso nackten Rücken. Dann merke ich, wie er sich etwas streckt, mir dabei näher kommt und seine Hände auf meine an dem Pfannengriff legt. "Ich helfe dir", flüstert er mir ins Ohr, wodurch mich ein Schauer überläuft. Ich spüre Harrys Atem an meinem Hals und seine Hände liegen warm auf meinen. Dann spannt sich seine Muskulatur etwas an und er wirft den Pancake nach oben. Er zieht meine Hände mit und somit fangen wir das Essen geschickt wieder mit der Pfanne auf.

Freuen kann ich mich darüber jedoch nicht, da Harry immernoch so dicht hinter mir steht. Er zieht mich komplett in seinen Bann und ich kann nicht mehr klar denken. Er stellt die Pfanne auf den Herd zurück und löst seine Hände von meinen. Dann tritt er einen Schritt nach hinten und räuspert sich leise. "Siehst du, hat doch geklappt. Und jetzt probierst du das nochmal allein", meint er.

Um die Stimmung wieder etwas aufzulockern, antworte ich in einem scherzhaften Ton: "Naja, ich habe ja auch nichts gemacht. Ich kann also nicht versprechen, dass ich es jetzt hinbekomme". Harry grinst mir zuversichtlich zu. Ich erwidere sein Lächeln und gebe wieder Teig in die Pfanne. Ich warte ein bisschen und werfe den Pancake nach oben. Oh Gott- das geht schief. Bevor ich ihn jedoch erneut auf dem Boden liegen sehe, spüre ich Harry wieder hinter mir. Er legt schnell seine Hände auf meine und wir fangen den Pancake im letzten Moment auf. Etwas zittrig stelle ich die Pfanne weg. Wie schafft dieser Mann es, mich so aus dem Konzept zu bringen?! Verdammt, wir sind doch einfach nur Freunde, das darf nicht sein!

"Hat doch ganz gut geklappt", meint Harry dann allen Ernstes. Ich sehe ihn skeptisch an und merke, dass seine Mundwinkel zucken. Im nächsten Moment lacht er auf schon los und steckt mich damit an. "Das war absolut scheiße", rufe ich und er schüttelt belustigt den Kopf. "Immerhin konntest du den Teig in die Pfanne geben", sagt er. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Das ist ja auch so eine Kunst", erwidere ich.

"Besser als nichts. Probier es doch nochmal. Für einen Pancake reicht der Teig noch", schlägt er allen Ernstes vor. Ich verdrehe die Augen und wiederhole das Ganze Vorgehen nochmal. Bevor ich den Pancake in die Luft werfe, funkt Harry erneut dazwischen. "Du musst einfach schnell genug reagieren und den Pancake genau mit den Augen verfolgen", rät er. Ich befolge seinen Tipp und siehe da- das Essen landet in der Pfanne. Ohne Harrys Hilfe wohlgemerkt. Der steht nur neben mir und applaudiert. "Siehst du, du kannst es doch. Übung macht den Meister", meint er.

"Krass, ich habe das noch nie hinbekommen. Mum hat mir das so oft gezeigt und trotzdem ist alles immer auf dem Boden gelandet", sage ich. Grinsend tritt er wieder hinter mich und nimmt mir die Pfanne aus der Hand, wobei er wieder meinen Rücken mit seiner Brust streift und sich unsere Finger berühren. Ich zucke zusammen und trete einen Schritt beiseite. "Alles okay?", fragt Harry verwundert. Ich nicke schnell mit dem Kopf. "Klar, ähm... ich... ich gehe mal schnell ins Bad", bringe ich hervor, laufe ins Schlafzimmer, nehme mir neue Klamotten mit und gehe ins Badezimmer. Dort angekommen lasse ich mich auf den Boden sinken und atme erleichtert aus.

Mit einem Blick auf meinen Schoß stelle ich fest, dass ich wirklich ein Problem habe. Als die Beule in meiner Mitte nicht verschwindet, ziehe ich kurzerhand meine Boxer aus und stelle mich unter die Dusche. Unter eiskaltes Wasser wohlgemerkt. Ziemlich schnell merke ich jedoch, dass meine Mitte sich wieder beruhigt. Fuck. Was zur Hölle war das? War ich gerade ernsthaft durch Harrys Berührungen erregt?! Ich seufze, stelle das Wasser aus und trockne mich ab. Als ich dann frische Klamotten anhabe, fühle ich mich schon besser.

Ich gehe zurück in die Küche, wo Harry sich Gott sei Dank in der Zwischenzeit auch ein Shirt angezogen hat. Ob er etwas gemerkt hat? Ich hoffe nicht, das wäre einfach nur peinlich. Er mustert mich ein wenig, während er sich dann an den schon gedeckten Tisch setzt. "Alles gut?", fragt er. Ich nicke nur und setzt mich ihm gegenüber auf den Stuhl. Wir beginnen zu essen und ich muss sagen, die Pancakes schmecken verdammt gut.

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