Lockere Zunge

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~*~ Katsuki PoV ~*~

Völlig fertig kam ich irgendwann zu Hause an. Ich wusste nicht wie lange ich zu Fuß durch die Stadt gelaufen war, bis ich endlich vor der Haustür stand. Unter dem Blumentopf links fand ich den Ersatzschlüssel, da meine Eltern beide arbeiten waren.

Ich stapfte hoch in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Jetzt erst einmal einen Joint, dass war zu viel. Ich griff in meine Schublade, musste etwas wühlen bis ich gefunden hatte, was ich suchte. Mit geübten Handgriffen hatte ich mir eine Tüte gedreht und stellte mich an mein Fenster. Bevor ich mein Feuerzeug zückte öffnete ich dieses, damit mein Zimmer nicht völlig nach Gras roch. Ich hockte mich auf die Festernbank und lehnte mich an den Rahmen. Nachdem ich den ersten Zug genommen hatte ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen.

Ich muss mir ein neues Handy besorgen, all meine Ausweise und andere Karten. Und auch mein Haustürschlüssel. Meine Mum wird mich umbringen, wenn sie erfährt, dass ich alles verloren hatte. So eine Scheiße kann ich jetzt echt nicht gebrauchen. Es gäbe noch eine andere Möglichkeit und ich wusste nicht, welche mir mehr gegen den Strich ging. Ich könnte auch diesen Izuku suchen und von ihm meine Sachen wiederholen.

Ich will diese Schwuchtel nicht wiedersehen, aber ich hab auch keinen Nerv auf meine Alte. Keine Ahnung was ich jetzt tun soll, aber erst einmal entspannen und eine Runde schlafen. Ein Glück ist morgen Samstag, aber Montag muss ich mir bestimmt was von meinen Freunden anhören, warum ich heute nicht in der Schule war. Ich schielte zu meiner Uhr neben meinem Bett, es ist schon früher Nachmittag. Gerade als mir kurz in den Sinn kam, dass ich noch gar nichts gegessen hatte, knurrte mein Magen.

„Wie auf's Stichwort.", seufzte ich, nahm den letzten Zug und bließ den Rauch aus dem Fenstern. Ich ließ dieses offen und ging runter in die Küche. Hoffentlich gibts noch was zu essen, ansonsten muss ich mir etwas kochen oder es gibt Tiefkühlpizza. Ich riss den Kühlschrank auf und spähte hinein. Sah nicht gut aus für mich. Aber ein Blick in den Tiefkühler hellte meine Laune auf, denn es gab reichlich Auswahl an Pizza. Ich schnappte mir eine extra scharfe, schmiss sie in den Ofen und stellte mir lieber einen Timer. Gerade hatte ich mich auf das Sofa gesetzt, da klingelte es an der Tür.

Träge schlürfte ich zu dieser. Ich schielte durch den Spion, es war der Postbote. Schnell war das Paket für meine Alte angenommen und ich konnte mich wieder auf das gemütliche Sofa legen. Füße hoch und nur noch auf das Piepen für die Pizza warten. Dann ab ins Zimmer und schlafen. Ich schloss meine Augen und genoss die Stille.

Es klingelte. Hat der Ofen ein neuen Piepton? Ich öffnete meine Augen. Es klingelte wieder, die Haustür. Nicht schon wieder, kann man nicht einmal seine Ruhe haben? Genervt stand ich auf und ging wieder an die Tür. Dieses Mal war ich zu müde, um durch den Spion zu gucken und riss daher einfach die Tür auf. Hätte ich das mal lieber nicht gemacht. Vor mir stand die Schwuchtel. „Hi.", begrüßte er mich. Ich blinzelte, machte einen Schritt zurück und schlug die Tür wieder zu.

Mit rasendem Herzen lehnte ich mich mit dem Rücken an diese und atmete stoßweise ein. Was macht der Typ hier?! Woher weiß er wo ich wohne?! Es klopft in meinem Rücken. Was will er von mir? „Ich will dir nur deine Sachen wiedergeben.", hörte ich seine gedämpfte Stimme. Ich könnt mir gerade selber eine kleben. Klar weiß er wo ich wohne, er hat meinen Ausweis. Dumm, Katsuki, wirklich dumm. Kommt bestimmt vom Gras eben.

Vorsichtig machte ich die Tür wieder auf. Er stand dort immer noch ruhig und schaute mich abwartend an. „Hier dein Handy.", er giff in seine Hosentasche und reichte es mir. „Und hier deine Jacke, es ist noch alles drin.", er hielt mir gerade besagtes Kleidungsstück hin, als ich es aus der Küche piepen hörte. „Ah meine Pizza.", ich ließ Izuku einfach stehen und ging in die Küche, um mein Essen vor dem Verbrennen zu schützen. Schnell war das heiße Ding auf ein Teller gepackt und in acht Teile zerschnitten. Ich ging gerade die Treppe hoch, als ich es wieder klopfen hörte.

„Willst du deine Jacke gar nicht?", fragte eine Stimme von der Tür. Fuck, den hab ich völlig vergessen, vielleicht war der Joint keine gute Idee. Ich schob den nächsten Satz auf meinen hungrigen, müden und bekifften Zustand. „Doch, komm rein und warte.", sagte ich während ich die Treppe weiter hoch ging. An meiner Zimmertür wurde mir bewusst, was ich da gerade eigentlich gesagt hatte. Was ist nur los mit mir? Kopfschüttelnd stellte ich den Teller auf meinen Schreibtisch und ging wieder runter. Izuku stand im Eingangsbereich und schaute sich ein wenig um.

„Hier.", ich ergriff meine Jacke und prüfte den Inhalt der Taschen. Es war wirklich alles da. „Danke.", sagte ich leise. „Keine Ursache.", er zuckte mit den Schultern. Etwas unschlüssig standen wir so vor einander und ich ließ meinen Blick über ihn schweifen. Er sah ... gar nicht so schlecht aus. „Ich sollte wieder gehen.", sagte er dann und drehte sich um, griff nach der Türklinke. „Und wegen heute morgen ...", er hielt inne und sah mir in die Augen. „... tut es mir Leid. Ich wollte nicht, dass es so endet.", ein trauriges Lächeln flog mir entgegen und entlockte mir den nächsten Satz, den ich auf meinen Zustand schob. „Ich auch nicht.".

Das habe ich gerade nicht wirklich gesagt, oder? Ich spürte, wie meine Wangen anfingen zu glühen. Das hab ich mir nur eingebildet, das passiert gerade nur in meinem Kopf! Er blinzelte mich verwundert an und im nächsten Moment sah ich, wie er rot um die Nase wurde. Fuck! Ich hab es gesagt, ich hab es gesagt! In einen Anfall von bekiffter Panik griff ich nach der Klinke, auf der Izuku Hand lag, riss die Tür auf und schob ihn vor die Haustür. „Geh sterben!", schrie ich, bevor das schwere Ding mit einem lauten Knall wieder ins Schloss fiel.

Just a Onenightstand?Where stories live. Discover now