2.4 - Endgültig zu Ende?

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~*~ Izuku PoV ~*~

„Sie haben drei gebrochene Rippen, einige Schürfwunden und Sie können von Glück reden, dass ihr Genick nicht gebrochen wurde.", gab mir der Arzt einen Überblick bei seiner morgendlichen Visite und lächelte mich am Ende an. Glück? Ich empfand es als Pech. „Sie sollten einige Tage zur Beobachtung hier bleiben, für den Fall einer Gehirnerschütterung.", mein Hand zuckte und ich ballte sie zu einer Faust. „Ich möchte jetzt gehen.", sagte ich lauter als beabsichtigt.

„Herr Midoriya, dass sollten sie nicht. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht gut Kirschen essen.", was war das denn bitte für ein dummer Spruch. „Ist mir egal. Ich will mich selbst entlassen.", wütend blickte ich den Arzt an, der sich seufzend an den Kopf fasste. „Ich kann sie nicht zwingen hier zu bleiben, aber ich rate es ihnen!", er versuchte ja immer noch mich davon abzuhalten. „Dann gehe ich jetzt.", ich schwang mich aus dem Bett und griff nach meinen Klamotten auf dem Stuhl neben mir. Ich ächzte leicht, meine Rippen schmerzten tierisch.

Ich hatte einen engen Verband um meine Brust, damit ich mich nicht zu viel bewegen konnte, in meinem Gesicht waren einige große Pflaster und meine beiden Unterarme waren bandagiert. Wahrscheinlich hatte dieser Holzstock mehr Schaden angerichtet, als ich dachte. Vorsicht zog ich mir meine Hose und mein T-Shirt an. Mit meiner Jacke in der Hand ging ich an dem Arzt vorbei. „Herr Midoriya, falls sie sich komisch fühlen, kommen sofort ins Krankenhaus.", seine Stimme hatte einen ernsten Unterton. „Ja, mal schauen.", ich schloss die Tür hinter mir und machte mich auf den Weg durch die Gänge zum Ausgang.

Auf dem Weg bewegte ich meine Arme ein wenig und spielte mit meinen Fingern. Ich konnte sie ohne Schmerzen bewegen, also ist Gitarre spielen noch drin. Sachte fasste ich an meine linke Seite und zog scharf die Luft ein, gebrochene Rippen taten verdammt weh. Draußen schien die Sonne und ich blinzelte als ich hinaus trat. Warum scheint die beschissene Sonne nur so hell?! Mit der besten Laune, die man nach so einem Tag wie gestern haben konnte, trottete ich zur nächsten Bahnstation. Ich war wieder einigermaßen bei Verstand und wusste, dass ich jetzt lieber nicht alleine zu Hause sein sollte. Ein Blick auf meine Armbanduhr, es war gleich halb zehn, verriet mir, dass Midnight bestimmt schon im Laden war.

Mein nerviges Handy klingelte und auf dem Bildschirm stand Kyoka. Ich drückte sie weg, ich brauchte jetzt keine Stimme an meinem Ohr, die fragte wie es mir geht und all den Scheiß. Daher stöpselte ich mir wieder meine Körperhörer rein und ließ mich von dröhnender Musik beschallen.

(Hit the Floor - Linkin Park)

Doch die guttuenden Gitarrenklänge wurde von einem weiteren Versuch mich anzurufen unterbrochen. Laut hörte ich meinen Klingelton in meinen Ohren. Wieder drückte ich sie weg. Sie soll mich in Ruhe lassen, sie weiß doch am Besten, dass ich jetzt niemanden sehen wollte.

Eine Weile konnte ich meiner Musik lauschen, bis sie wieder unterbrochen wurde. Genervt drückte ich auf dem Knopf an meinem Kopfhörer, um den Anruf anzunehmen. „Kyoka! Lass den Scheiß und nerv mich nicht!", sagte ich pissig in das Mikro. Es kam keine Antwort. „Kyoka?", fragte ich etwas weniger gereizt. Ich hörte es rumpeln und eine weibliche Stimme im Hintergrund. „Jetzt sag etwas.", hörte ich sie sagen. Das war defenitiv meine beste Freundin! Aber wenn sie im Hintergrund war, wer war dann am Hörer dran?

„Deku, ich bin es.", Katsukis Stimme hallte aus meine Körperhörer direkt in meine beiden Ohren. Mein Herz machte einen Satz, doch auf die kurze Freude folgte gleich die Ernüchterung. Nie wieder, das hatte ich mir gestern versprochen! „Was willst du?", fragte ich daher mit recht kühlem Unterton. Er sollte mein Leben nie wieder betreten, dass war ein riesen Fehler ihn jemals hinein gelassen zu haben. Es hätte bei dieser einen Nacht bleiben sollen, wie bei jedem anderen zuvor auch. Er sollte sein Leben weiterleben und ich meines. Auch wenn Kyoka am Ende mir eine Standpauke halten wird, war es so das Beste.

„Hören ob du Depp noch am Leben bist.", Katsuki klang genervt. „Hab gehört du hast dich von einige Weicheiern windelweich prügeln lassen.", jetzt hörte er sich eher gehässig an. Wollte er mich ärgern? Im Hintergrund hörte ich, wie Kyoka mit ihm schimpfte. Anscheint hatte er nicht das gesagt, was sie wollte. Ein wenig tat mir der Kleine leid. „Schön, jetzt weißt du, dass ich noch leben. Sonst noch was?", ich ging auf seine Stichelei nicht ein. Die Bahn hielt und ich stieg aus. Es blieb eine Weile still auf der anderen Seite der Leitung und ich war schon kurz davor, den Anruf einfach aufzulegen.

„K-Können wir u-uns treffen?", es war leise und ich war mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. „Was? Du bist so leise.", hackte ich deshalb noch einmal nach. Ich hörte, wie er einmal tief einatmete und Kyoka irgendwelche aufmunternde Worte im Hintergrunf sprach. „D-Du hast mich schon verstanden!", schrie er plötzlich und seine Stimme klang höher als sonst. Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. Mein Herz fühlte sich wärmer an als vorher und kurz hatte ich vergessen, was gestern passiert war.

Doch als auch einmal tief Luft holte, spürte ich deutlich meine gerbochenen Rippen und die Realität holte mich wieder ein. Ich blieb stehen und schaute auf den Burlesque Club vor mir. Alles sollte wieder wie vorher werden, ich brauchte niemanden an meiner Seite, schließlich war ich immer alleine und war auch so immer zurecht gekommen. Es war das Beste für mich und auch für ihn, wenn sich hier und jetzt unsere Wege für immer trennen. „Lebewohl, Katsuki.", mit diesen Worten holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und wollten den Anruf beenden. „Izuku!", mein Finger schwebte über den roten Button. Ich biss mir auf die Unterlippe.

Er hatte mich wieder Izuku genannt ... mein Herz fing wieder an zu glühen. Doch genau diese Tatsache brachte mich dazu meinen Daumen abzusenken und das Gespräch zu beenden.

Nie wieder!

Just a Onenightstand?Where stories live. Discover now