2.2 - Selbstzerstörung

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Hi ihr Lieben,
Zu diesem Kapitel möchte ich etwas erzählen. Ich höre immer Musik, wenn ich schreibe und als ich hiermit angefangen hatte kam ein Song der mich selber ziemlich getriggert hatte 😅🙄 ich konnte nicht aufhören mich selber weiter in ein Loch ziehen zu lassen und schrieb dieses Kapitel daher so wie es jetzt geworden ist.

❗️Deshalb möchte ich hier eine kleine Triggerwarnung aussprechen. Wenn du unter Depressionen leidest und/oder anfällig für selbstzerstörerische Maßnahmen bist, dann solltest du dieses Kapitel nicht lesen. ❗️

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~*~ Izuku PoV ~*~

(The Purge - Whitin Temptation)

I can't see
I can't see

Meine Finger glitten über die Saiten und ich ignorierte die Schmerzen in meiner Brust. Diese etwas düstere Stimmung der Melodie rief weitere alte Geister in mir wach. Als wenn die Sache mit Katsuki nicht schon schlimm genug war.

Got no scars cut on my skin, only my truth is wearing thin
And it hollows me, it hollows me
I hate the darkness of my past, the cold rebelling, it drives me mad
And it follows me, it's carving the heart out of me
I've got to bleed it out, all my thoughts intoxicated
'Cause the weight on me, it buries me alive

Mein Herz pochte schneller als es sollte und ich konnte mich kaum noch auf mein Instrument konzentrieren. Kyokas Stimme traf mich mitten ins Herz. Heute ist Sonntag und seit dem Vorfall mit Katsuki am Dienstag hatte er sich nicht mehr gemeldet. Auch auf meine Nachrichten hatte er nicht geantwortet und anhand des einzelnen Haken wusste ich, dass er mich blockiert hatte. Warum wollte das Weib heute unbedingt dieses Lied spielen?! Konzentrier dich Izuku!

It pulls me down right into the darkness
It pulls me down, and I can't resist

Fuck! Warum kümmert mich der Kleine so sehr? Er war doch nur ein Junge den ich vernascht hatte. Ja, ok ich wollte ihn danach wiedersehen, aber das lag doch nur daran, dass er verdammt heiß war. Er hatte einfach so eine Wirkung auf mich, die mich ganz scharf auf ihn machte. Und ich wollte nicht nur das eine von ihm. Ich wollte alles, seine Körper, seine Seele, sein Herz. Alles sollte mein sein! Gott, warum vermisse ich ihn, obwohl ich ihn kaum kannte?!

Let me feel it 'cause I don't know, I can't see
All I feel's I'm breaking up
Oh, can't you see it's taking over, over me?
Can't you see?
Yeah, you want me to fight it, and you want me to let go
Yeah, you tell me to fight it, and you damn me if I don't
So let me bleed it out and purge me
I can't see, no, I can't see, no, I can't se

Ich kniff meine Augen zusammen. Ohne das ich es verhindern konnte, wurde ich in einen dunklen Strudel gezogen. Meine Narben zwickten und meine Haut an meinen Unterarmen juckte leicht. Immer wenn ich über die Kante meiner Gitarre damit strich durchfuhr mich ein Gefühl der Vorfreude. Ich wollte es, brauchte es ... aber noch versuchte ich mich zu wehren. Nein, Izuku du weißt, dass das nicht richtig ist! Lass es! Du bist stärker als das!

'Cause I feel I'm breaking
I can't see
I can't see

My defiance made me strong, but now I'm doubting what I've done
And it's killing me, it's killing me
I hate to see what I've become, I find no peace, no justice done
This gravity, it's carving the heart out of me
I've got to bleed it out, all my thoughts intoxicated
'Cause the weight on me, it buries me alive

Mein Herz fühlte sich immer schwerer an. Egal was ich machte, ob ich an die Wand gegenüber schaute oder meine Augen schloss, immer tauchten schmerzhafte Bilder auf. Ruhig, erinner dich, was dir damals der Psychologe geraten hatte. Ich versuchte meine Gedanken weiter zu schicken, an diesen verhassten Bildern vorbei. Doch ich ging zu weit, denn Katsuki tauchte wieder auf.

It pulls me down right into the darkness
It pulls me down, and I can't resist
Let me feel it 'cause I don't know, I can't see
All I feel's I'm breaking up
Oh, can't you see it's taking over, over me?
Can't you see?
Yeah, you want me to fight it, and you want me to let go
Yeah, you tell me to fight it, and you damn me if I don't
So let me bleed it out and purge me, I can't see
No, I can't see, no, I can't see

'Cause I can't see
'Cause I can't see

Let me feel it 'cause I don't know, I can't see
No, I can't see, no, I can't see

Fest umklammerte ich den Hals meiner Gitarre, versuchte mich mit aller letzter Kraft von etwas Dummen abzuhalten. Ich starrte auf den Boden vor mir, die Bilder von Katsuki rauschten durch meinen Kopf. Genau das war es doch, was du nie wolltest! So etwas sollte dir nie wieder passieren! Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich schaute erschrocken in Kyokas besorgtes Gesicht. Sie kannte mich gut genug, um zu merken, in was für einen Zustand ich mich gerade befand. „Izuku.", sanft sprach sie mich. „Ich bring dich nach Hause.", sie löste langsam meine Finger von meinem Instrument.

Auch Shoto und Mashirao kannte so etwas von mir. Ich musste es ihnen irgendwann sagen, da manchmal das falsche Lied zur falschen Zeit diesen Zustand hervorrufen konnte. Meine beste Freundin schob mich aus dem Proberaum, doch das bekam ich kaum mit. „Bleib bei mir, Izuku.", versucht sie mich zu erreichen, doch ihre Worte drangen kaum zu mir durch. Zu stark rief mich die Dunkelheit in mir zu sich und ich wollte mich ihr so sehr hingeben. Wir liefen an einer Kneipe vorbei, in der ich ein lachendes und glücklich aussehendes Pärchen sah.

Ich blieb stehen, starrte auf die zwei verliebten Personen. Kyoka rief etwas, doch ich hörte ihr nicht zu. Warum konnte die beiden glücklich sein und ich nicht? Warum wurde mir die Chance auf so etwas zerstört? Mein Hände ballten sich zu Fäusten und ich betrat die Kneipe. Mein Herz, meine Brust schmerzte so sehr, dass ich wollte das es aufhörte. Ich wollte das nicht spüren, ich wollte das alles nicht mehr! Eine Gruppe junger Männer spielten gerade Billiard und ich ging auf einen von ihnen zu. „Hey du!", pöbelte ich ihn an und er wendete sich mir zu. Bevor er aber irgendwas sagen konnte landete meine Faust in seiner Visage. Er krachte nach hinten und riss einen Stuhl mit zu Boden. Der pochende Schmerz in meiner Faus tat ungemein gut, aber ich brauchte mehr.

„Ey, was sollte das du Spast?!", einer der anderen ging mit einem der Kös auf mich los. Ich hob abwehrend meine Arme, um meinen Kopf zu schützen. Dann spürte ich den Aufbrall und das zerbersten des Holzes. Es flogen kleine Splitter und die obere Hälfte fiel hinter mir zu Boden. Mein Magen flatterte aufgeregt wegen der aufkommenden Schmerzen. Es war immer noch zu wenig. Ein Weiterer kam auf mich zu und verpasste mir einen harten rechten Haken. Ich taumelte zurück, fing mich aber am Tresen ab. Schon etwas besser, aber immer noch nicht genug.

Der Schmerz sollte mich betäuben, mich vergessen lassen, mir endlich meine Ruhe geben. Fäuste prasselten auf mich ein, ich bekam einen Tritt in die Rippen, der mir bestimmt einige brach. Hustend kniete ich am Boden und spuckte Blut. Ja, so ist es gut. Keuchend blickte ich in die wütenden Gesichter der Typen hoch, die ich angegriffen hatte. Den nächsten Tritt sah ich kommen und lächelte ihm regelrecht entgegen. Es traf mich an der Schläfe und schickte mich in die Bewusstlosigkeit. Diese herrlich betäubende Schwärze umfing mich und ich begrüßte sie wie einen alten Freund.

Ich wollte nur vergessen, alles vergessen und nie wieder daran denken müssen, nie wieder etwas fühlen müssen. Diesen Schmerz, diesen Hass ... alles sollte verschwinden. Diese Leere, diese Einsamkeit ... ich hielt es einfach nicht mehr aus. Seid alle still! Lasst mich einfach in Ruhe! Lasst mich doch einfach so weiter leben wie bisher.

Ich wollte niemand mehr in mein Leben lassen, nie wieder sollte jemand eine solche Macht über mich haben. Und doch ist es passiert. Jahrelang hatte ich es geschafft mich vor jeglicher Zuneigung und Liebe, die über Freundschaft hinaus ging, zu verschließen. Doch dieser Junge, Katsuki, hatte es geschafft, dass ich für ein paar Momente vergessen hatte, warum ich mich so abschottete.

Das wird mir nie wieder passieren ...

Just a Onenightstand?Where stories live. Discover now