2.3 - Tiefe Narben

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19.05.21
#1 izukumidoriya
#1 katsudeku
#1 dekubaku

😳🤯❤️😊

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~*~ Katsuki PoV ~*~

Das rhythmische klackern der Kreide auf der Tafel machte mich müde. Es war Montag und der Vorfall mit Deku war jetzt fast eine Woche her. Ich hatte es immer noch nicht geschafft ihn aus meinem Kopf zu kriegen, obwohl ich ja nun wusste worauf er hinaus wollte. Fast hätte ich die Blockierung seiner Nummer aufgehoben, nur um zu wissen ob er mir geschrieben hatte. Ich hätte natürlich nicht geantwortet. Auch hatte ich mich bis jetzt erfolgreich davon abgehalten ihn auf Instagram zu stalken.

Gähnend blickte ich aus dem Fenster neben mir. Gott war ich dankbar für ein Fensterplatz. Mein Klassenzimmer war auf der Vorderseite und ich konnte daher den Schuleingang sehen. Mir fiel eine Frau auf, die neben dem Schultor stand. Die kannte ich doch. Mein Blick huschte auf die Uhr, es war erst halb neun. Ich schaute wieder zu der Frau, sie hatte das Schulgelände betreten. Jetzt erkannte ich sie noch besser und war mir sicher, das war Kyoka. Sie verschwand im Gebäude und ich dachte nicht weiter drüber nach.

Doch nach einer Weile kam eine Durchsage. „Katsuki Bakugou, bitte begeben sie sich in das Büro des Direktors.", die gesamte Klasse, einschließlich Lehrer starrten mich an. Was soll das denn bitte jetzt? Grummelnd erhob ich mich und schlenderte mit den Händen in den Hosentaschen zum Büro. Ich klopfte und öffnete dann die Tür. „Sie wollten mich sehen.", sagte ich beim Eintreten. Vor mir stand aber nicht der Direktor, sondern Kyoka. „Danke, dass sie meiner Bitte nachgekommen sind Herr Direktor.", sagte sie, drehte sich und und verneigte sich. Dann wandte sie sich mir zu und packte mich grob am Arm.

„Hey!", ich wollte mich losreißen, doch dieses Weib war stärker als es aussah. Sie schleifte mich in ein leerstehendes Klassenzimmer. Unsanft stieß sie mich hinein und schloss lautstark die Tür hinter sich. „Du spinnst wohl!", keifte ich sie an und wollte an ihr vorbeikommen. Sie aber packte meinen Arm und drehte ihn mir auf den Rücken. Schmerzhaft ächzte ich auf. „An deiner Stelle würde ich mich micht weiter reizen. Mein bester Freund liegt momentan im Krankenhaus!", sie schubste mich nach vorne. „Was juckt mich dein bester Freund.", ich rieb mir die schmerzende Schulter.

„Weil es Izuku ist."

Meine Bewegung stoppte. Deku liegt im Krankenhaus? Kyoka schenkte mir ein trauriges Lächeln. „Er ist dir also nicht egal.", stellte sie fest und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Der Typ geht mir am Arsch vorbei!", brüllte ich. „Ach echt?", ihre Augenbraue erhob sich. „Diese Sexsüchtige Schwuchtel kann mich mal kreuzweise.", ich stemmte meine Hände in meine Hüfte. Was will dieses Weib von mir? Sie blinzelte mich verwundert an und fasste sich dann an die Stirn. „Izuku, du Idiot.", flüsterte sie und schüttelte den Kopf.

Ich verstand nur Bahnhof. „Lässt du mich jetzt wieder gehen? Ich muss zurück zum Unterricht.", meine Stimme klang schon ziemlich gereizt. Ihre Hand lag immer noch auf ihrer Stirn, aber sie schaute mich durch ihre Finger hindurch an. „Nein.", sie nahm ihre Hand weg und lehnte sich an die Tür hinter sich. „Wenn dir Izuku nicht egal ist, dann solltest du mir zuhören.", unwillkürlich versteifte ich mich, als sie seinen Namen wieder aussprach. Er war mir doch egal, dann sollte ich es auch sagen! Warum sagte ich es nicht?!

„Früher in der Mittelstufe wurde er gemobbt. Nicht nur von einigen wenigen, nein, er war das Opfer von einer ganzen Schule.", sie spuckte diese Worte förmlich aus. Mobbing war nichts neues, auch in meiner jetzigen Klasse gab es welche, die gemobbt wurden. Daher ja dieses nervige Projekt mit dem Aufsatz. Aber das jemand, von einer ganzen Klassenstufe gemobbt wurde überraschte mich tatsächlich etwas. „Warum?", fragte ich, bevor ich merkte, was ich gesagt hatte. „Weil er schwul ist.", das war es? Nur weil er ein Homo war wurde er gemobbt.

Ungläubig schaute ich Kyoka an. „Es gab jemanden, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte Izukus Leben zu zerstören und das nur, weil er Lust darauf hatte.", erzählte sie weiter und mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Auch in der Oberstufe hörte es nicht auf, es wurde sogar schlimmer.", sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Tägliche Prügel, Streiche, Beleidigungen und Erniedrigungen." „Warum hat keiner der Lehrer eingegriffen?", sie seufzte. „Weil es auch ihnen egal war, was mit Izuku passierte.", diese Worte trafen mich hart. Kein Lehrer hatte ihm geholfen? Das kann konnte nicht sein.

„Red kein Scheiß! Sowas würde doch kein Lehrer länger mit ansehen.", sagte ich etwas lauter. Sie schüttelte nur traurig den Kopf. „Warum glaubst du wohl, muss jede Klasse inklusive Lehrer ein zweiwöchiges Projekt über Mobbing machen?", fragte sie schnippisch. Woher wusste sie davon? Sie öffnete ihre verschränktem Arme und hob ihre rechte Hand nach oben. Mit dem linken Zeigefinger deutete sie auf ihre Handfläche. „Seine Narbe in der Hand kennst du bestimmt schon.", ich nickte. „Brandnarbe.", sie strich sich über den rechten Oberarm. „Operationsnarbe vom Oberschenkelbruch.", ihre schmalen Finger glitten ihr linkes Bein entlang.

Und so machte sie weiter. Wenn das alles stimmte, dann muss Deku damals mehr Zeit im Krankenhaus verbracht haben, als in der Schule. Das hörte sich mehr nach Folter, als nach Mobbing an. „Hat er sich nie gewehrt?", fragte ich, als sie geendet hatte. Sie lachte kurz auf, aber es klang nicht fröhlich. „Er hat sich immer gewehrt.", ihr Blick richtete sich nach draußen. „Und doch konnte er sich nicht gegen sich selbst wehren ... das kann er bis heute nicht.", ich runzelte die Stirn. Was meinte sie damit?

Leidet Deku unter Depressionen? Wäre verständlich für ein Mobbingopfer, die meisten leiden unter so etwas. Heißt das, er neigt auch dazu sich selbst zu verletzen? Sich sogar umbringen zu wollen? Ich riss meine Augen auf. Kyoka meinte doch er liegt im Krankenhaus! Hatte er sich etwas etwas angetan? Hatte er versucht sich umzubringen?

Mir lag die Frage auf der Zunge, aber ich hielt sie zurück. „Katsuki.", ich schreckte auf und sah ihr in die Augen. „Glaubst du immer noch, dass er sexsüchtig ist?", ich sah sie skeptisch an. „Tsk ... der hat sich doch nur über mich lustig gemacht.", sie schüttelte langsam den Kopf. „Nein, da liegst du vollkommen falsch.", ihre Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln. Sie wollte noch etwas sagen, hielt aber inne und entschied sich um.

Sie stieß sich von der Tür ab und kam auf mich zu. „Du solltest dich bei ihm melden.", ihre Hand legte sich sanft auf meine Schulter. „Warum sollte ich?", keifte ich gereizt, als wenn ich mich bei dem Freak melden würde. Auch wenn es schlimm war, was ihm widerfahren war, aber das gab ihm noch immer nicht das Recht so mit mir umzugehen. Ihr Griff um meine Schulter wurde fester. „Er hat sich gestern halbtot schlagen lassen.", sagte sie leise und schaute mir dabei tief in die Augen.

Er hat was?!

„Was lässt er sich auch zusammenschlagen, dieser Schwächling.", gab ich gehässig zurück. Endlich ließ Kyoka mich los. „Du checkst es nicht, oder?"

Just a Onenightstand?Where stories live. Discover now