Letzte Runde

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~*~ Izuku PoV ~*~

Nach unserem Auftritt war für uns das Festival eigentlich beendet. Wir konnten jetzt noch die anderen Bands bewundern und die Zeit hier genießen, was wir auch taten. Wir tranken, tanzten und hatten einfach nur Spaß zusammen. Als wir dann Abends in der Nähe unserer Zelte saßen, schmiss mir Shoto irgendwann meine Akustikgitarre zu. Eine Flasche wurde auf den Tisch gelegt und ich seufzte auf. Dieses Spiel schon wieder.

Wegen diesem Spiel hatten die anderen herausgefunden, dass ich singen konnte. Jemand dreht die Flasche und auf dem der Flaschenhals zeigte musste ein Duett mit Kyoka singen. Und der, der gedreht hatte wählte das Lied aus, ich musste natürlich Gitarre spielen, wobei manchmal auch Koyka mithalf. „Wie immer, wer gewinnt, darf als erstes drehen!", lachte Mashirao und hielt uns seine Faust entgegen. Shoto, Kyoka und ich taten es ihm gleich und wir spielten Schere, Stein, Papier. „Yes!", jubelte Mashirao als er gewann. „So ein Mist.", fluchte ich und legte mir den Gurt meiner Gitarre um.

„Wehe du triffst am Anfang gleich auf mich!", drohte ich ihm mit erhobenen Finger. Der blöde Schlagzeuger grinst mich nur fies an. „Dank diesem Spiel haben wir doch erst herausgefunden, dass du dummer Idiot singen kannst. Hätt man gar nicht von dir gedacht." „Sehe ich etwa so untalentiert aus?" „Du siehst viel zu harmlos aus für so eine Stimme.", antwortet Shoto. „Jetzt hört auf zu labbern!", schaunzte uns Kyoka an und Mashirao drehte endlich die Flasche. Sie drehte sich eine gefühlte Ewigkeit, bis sie endlich zum stehen kam.

„Ich bring dich um!", schrie ich, als dieses Ding direkt, wirklich direkt auf mich zeigte. „Du hast geschummelt, ganz sicher!", Mashirao hob abwehrend die Hände. „Wie soll ich das denn gemacht haben.", verteidigte er sich. Grummelnd griff ich um den Hals meiner Gitarre. Ich zupfte an jeder Saite einmal, um zu prüfen, ob sie verstimmt war, aber es war alles in Ordnung. „Also, was darf es sein?", fragte unsere Sängerin mit einem breiten Lächeln. Sie liebte es wirklich zu singen und seitdem sie weiß, dass ich auch singen kann will sie ständig mit mir zusammen singen.

Ich geb es nur ungern zu, aber ich sang wirklich gerne mit ihr. Das dürfen nur die anderen beiden Idioten nie erfahren, sonst zwingen sie mich noch mehr zu singen. Dabei will ich doch viel lieber Gitarre spielen. „Mh wie wärs mit ... Sorry." „Die Version von Colin & Caroline?", fragte Shoto und Mashirao nickte. „Ach komm schon, fällt dir nichts besseres ein? Wir sind hier auf einem Festival, nicht in einem Film in dem gleich jemand einen Antrag machen will!", keifte ich. Ich war gerade nicht in Stimmung für solche schnulzigen Lieder. „Ist ja schon gut. Dann eben Shut up and Dance.", ich verzog immer noch mein Gesicht.

„Willst du mich ärgern?!", als Antwort bekam ich nur ein fieses Grinsen. War ja klar! Bestimmt will er es mir heimzahlen, weil ich gestern diesen Burschen flachgelegt hatte. Dabei hatte ich mich hier auf dem Festival schon echt zusammengerissen, aber das weiß der Idiot einfach nicht zu würdigen. Mashirao mochte es nicht, wenn ich das machte. Kyoka neben mir summte schon die Melodie und ich fing an mit meiner Gitarre mit einzustimmen.

Wir musste uns nicht abstimmen, irgendwie wussten wir, wann wer welchen Part singen sollte. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf meine Freundin und schenkte ihr ein Lächeln, da sie in diesem Moment wunderschön und glücklich aussah. Erst als wir fertig waren, bemerkte ich die Leute um uns herum. Sie klatschten und verlangten eine Zugabe. Verschmitzt faste ich mir in den Nacken, irgendwie war mir das gerade peinlich. Kyoka stupste mich von der Seite an. „Noch eins?", ihre Augen leuchteten mich an und ich konnte nicht nein sagen.

„Was haltet ihr davon?", ich stimmte eine Melodie an und sah in den Gesichtern meiner Freunde, dass sie verstanden hatten. Mashirao verschwand kurz und holte seine Snare Drum und die Hi-Hat, Shoto hatte sich derweil neben Kyoka gesetzt. „Also dann.", ich grinste und wir fingen an eine abgewandelte Akustikversion von Eine letzte letzte Runde von den Donots zu performen. Als die Leute hörten welches Lied wir sangen, stimmten viele mit ein. Zum Ende hin konnte alle den Refrain mitsingen und ich bekam bei dem lauten Chor der uns begleitete eine Gänsehaut.

Es fühlte sich toll an!

Die Leute klatschten und jubelten. Es war eine entspannte Stimmung, daher fiel mir irgendwann dieser bohrende Blick auf. Ich neigte mein Kopf in die Richtung, aus der ich diesen Blick vermutete. Wen ich aber dort entdeckte, hatte ich nicht erwartet. Der Blonde von heute Morgen. Seine roten Augen fixierten mich, zogen mich in einen Bann dem ich mich nicht entziehen konnte. Genau wie in unserer gemeinsamen Nacht. Auch da sah er mich auf eine Art an, die mir meinen Verstand raubte. Er hatte mich, ohne es zu wollen, um den Finger gewickelt. Ich wollte ihn unter mir haben, ihn dominieren und mir einfach nehmen was ich wollte. Wie ich es immer tat.

Und auch jetzt spürte ich wieder dieses Verlangen, ihn zu wollen.

Dieser Gedanke riss mich aus meiner Starre. Ich schaute wieder zu meinen Freunden, die sich mit einigen unserer Zuschauer unterhielten. Doch mich beschäftigte etwas anderes. Es war gerade das erste Mal, dass ich, nachdem ich bekommen hatte, was ich wollte, es weiterhin haben will. Es reicht mir nicht aus, ihn nur einmal gehabt zu haben, ich will ihn wieder. Ich schüttelte leicht meinen Kopf. Nein, das kann nicht sein. Das bildest du dir nur ein, Izuku! Das kommt nur, weil dieser Typ ständig wieder auftauchte.

Vorsichtig schielte ich wieder an die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte. Er war weg. Ein Gefühl der Trauer überkam mich. Fuck! Du hast ihn schon gehabt, was interessiert er dich jetzt noch?! Ich versuchte mich abzulenken, indem ich mich in die Gespräche einbrachte.

Just a Onenightstand?Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang