Just a Onenightstand?

1.2 - Revierkampf

~*~ Izuku PoV ~*~

Katsuki schlenderte durch den Raum und schaute sich um. Naito warf mir natürlich wieder einen genervten Blick zu und schmiss mir ein Geschirrhandtuch an den Hals. „Los!", zischte er und deutete auf die nassen Gläser. „Mir wäre es lieber, wenn du dich mir anstatt dieses Tuchs um den Hals wirfst.", ich konnte den Schauer, den dieser Satz bei ihm verursachte, deutlich erkennen und der folgende Blick hätte nicht düsterer sein können. Gott, ich liebte es ihn zu ärgern!

Ich griff mir nun endlich das Handtuch und fing an die Gläser abzutrocknen und zu säubern. Währenddessen suchte ich meinen blonden Wirbelwind und fand ihn vor der Bühne stehen, er schaute gerade einem Hintern hinterher. Ich wette er fragt sich gerade, ob er bei einer unserer Tänzerinnen Chancen hätte. Vielleicht hätte er das sogar. Ich stellte die ersten sauberen Gläser ins Regal, doch als ich mich umdrehte rutschte mir mein Herz in die Hose. „Fuck.", fluchte ich leise, als ich sah, dass Midnight direkt hinter Katsuki stand. Ich hörte nicht was sie sagte, aber ihre Körpersprache gefiel mir nicht. „Midnight, er gehört zu mir. Er ist ein Freund.", rief ich laut.

Sie sah mich an. „Ein Freund?", ihr Blick sprach Bände und ich wusste genau, worauf sie hinaus wollte. Grimmig stierte ich sie an. Der Kleine gehört mir! Sie legte ihren Arm um seine Schulter und kam auf den Tresen zu. „Dann erzähl mal, Freund von Izuku, woher kennt ihr euch?", sie setzten sich, doch als meine Chefin Katsuki mit ihrem Fuß über die Innenseite seiner Wade strich blieb ich stocksteif stehen. Das wagt sie nicht?! „Das Übliche.", sagte sie an mich gewandt und ich wandte mich den verschiedene Flüssigkeiten zu. Oh und wie sie es wagte. Zähneknirschend machte ich ihren üblichen Drink fertig. Neben mir lachte sich Naito heimlich ins Fäustchen, dass sah ich genau.

„Von einem Festival." „Auf dem, wo unser Izuku letztens mit seiner Band spielen durfte?", etwas fester als beabsichtig stellte ich ihr ihren Drink vor die Nase. Ein falsches Wort vor dir Midnight und ich komme über den Tresen! „Ja, sie hatten dort gespielt.", Midnight führt ruhig ihr Glas an die Lippen. Es war eine so unschuldige Bewegung, aber sie schaffte es, dass es verrucht und betörend aussah. „Er hat ein Wahnsinns Talent, oder?", meine Hand krallte sich in das Geschirrtuch. Das hat sie jetzt nicht wirklich mit so einem zweideutigem Blick gesagt, oder? Dieses Biest!

„Ja, er kann ganz gut spielen.", Katsukis Antwort überraschte nicht nur mich. Midnight fing an zu lachen und drehte sich leicht zu mir herüber. „Bitte sag mir, dass er noch zu haben ist.", ihre Stimme und Blick war schon fast flehend. Ich musste an unsere gemeinsame Nacht auf dem Festival denken und grinste sie an. Nein, er gehört ganz und gar mir. Ich schaute zu Katsuki und sah, dass er rötliche Wangen hatte. Und das wird er auch bald erfahren. Ich drehte mich wieder um und arbeitete weiter. Midnight schnalzte hörbar mit der Zunge, sie hatte mein Verhalten anscheint richtig gedeutet. „Izuku, Schätzchen, willst du heute vielleicht?", jetzt hörte sich meine Chefin wie ein kleinen Mädchen an, dass ein Lolli haben wollte.

Mit einem Glas in der Hand drehte ich mich ihr wieder zu, man ich drehte mich irgendwie viel im Kreis gerade. Sie schenkte mir den traurigsten Hundeblick, den sie drauf hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Katsuki die Luft anhielt, ja dieses Weib kann einem wirklich den Atem rauben. In Ruhe trocknete ich weiter ab, stellte das fertige Glas sanft auf den Tresen ein wenig abseits von Midnight und stützte mich dann auf meinen Unterarmen vor ihr ab. Bevor ich ihr aber eine schnippische Antwort geben konnte, packte sie mich im Nacken und zog mich zu ihr rüber. Ihre Lippen schwebten direkt neben meinem Ohr. „Dem Kleinen würde das bestimmt gefallen.", raunte sie und ließ mich dann wieder los.

Ich schmunzelte und schielte kurz zu Katsuki rüber. Seine roten Augen lagen auf mir, nicht auf Midnight und ich konnte mir ein Auflachen daher nicht verkneifen. „Netter Versuch, aber nein.", enttäuscht zog sie eine Schnute und sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. Hatte das Mädchen etwa nicht sein Lolli gekriegt? Jetzt fehlte nur noch, dass sie ihre Wange aufplusterte, dann sah sie wirklich wie ein kleines Kind aus, dass kein Lolli bekommen hatte. „Irgendwann kriege ich dich dazu", prophezeite sie mir bevor sie mit ihrem Drink in der Hand nach hinten ging. Ich schaute kurz auf die Uhr, die Türen öffneten sich gleich.

Katsuki blieb am Tresen sitzen und ich spendierte ihm unseren Drink des Hauses. Skeptisch schaute er den Cocktail vor sich an, schenkte mir einen zweifelnden Blick. „Nun probier schon.", ermunterte ich ihn. Die leeren Tische und Stühlen füllten sich langsam und ich musste mich um die ersten Bestellungen kümmern. Es dauerte nicht lange und der Laden war brechend voll. Ich huschte hinter dem Tresen hin und her, hatte gar keine Zeit mehr mich um Katsuki zu kümmern, aber ich sah, dass ihm sein Drink schmeckte. Plötzlich dunkelte der Raum deutlich ab, die Show fing an.

In einer kleinen Pause an Bestellungen gesellte ich mich hinter Katsuki, der wie gebannt den Frauen beim tanzen zusah. „Nennst du mich jetzt immer noch Deku?", fragte ich und er drehte sich langsam zu mir um. „Ein paar Gläser putzen und komisch Zeug zusammenmixen kann ja jeder.", konterte er mit einem leicht fiesem Grinsen. „Tsk.", ich rümpfte die Nase und verschränkte die Arme vor der Brust. Er machte es mir wirklich nicht leicht, aber irgendwie gefiel es mir. „Dann, mein lieber ... Kaachan ...", ich sah wie seine Gesichtszüge entglitten bei dem Spitznamen, den ich ihm verpasste. Doch ich war noch nicht fertig. Ich löste meine verschränkten Arme und griff mit meiner rechten Hand seine Linke, die auf dem Tresen lag.

Ich führte sein Handrücken zu meinen Lippen und hauchte einen Kuss darauf, sah ihm dabei tief in die Augen. „... möchte ich dich und deine Freunde für Freitagabend hier einladen.", mein warmer Atem streifte seine Haut und ich registrierte vergnügt die Gänsehaut sowie die leichte Röte auf seinen Wangen.