13 - unexpected birthday wishes

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Die Schule ging nach den Ferien gleich weiter, wie vor den Ferien. Nur Snape schien wieder eine strengere Fassade bekommen zu haben, was für mich definitiv ein Nachteil war.  Vielleicht hatte er in den Ferien einen Sinneswandel, oder aber er war genauso wie vorher und ich habe mir seine etwas lieblichere Art einfach nur eingebildet. Auf jeden Fall zog er wie üblich Gryffindors Punkte ab und schikanierte uns, auch wenn wir nur eine Kleinigkeit falsch gemacht haben. Ausserdem gab er uns nach jeder Stunde eine riesen Menge an Hausaufgaben.

Am Tag vor meinem Geburtstag, war ich noch bis nach Mitternacht auf, da ich einige Bücher aus der Bibliothek durchlas, mit der Hoffnung endlich mal etwas über meine Eltern zu erfahren. Doch nirgends stand etwas über einen Evans, der um die Zeit vor meiner Geburt Hogwarts besuchte und in Slytherin war. Vielleicht würde ich McGonagall noch einmal darauf ansprechen. Sie könnte auf jeden Fall etwas über meine Eltern wissen. Doch würde sie es mir dann nicht sagen?

12. Februar 1991

Als mir die Augen fast zu fielen ging ich dann schliesslich ins Bett. Am nächsten Morgen war ich dementsprechend müde, als June mich weckte und mir mitteilte, dass sie schon einmal frühstücken gehe. Im Halbschlaf nickte ich und teilte ihr mit, dass ich gleich nachkomme. Blöderweise schlief ich noch einmal ein und als ich erneut aufwachte, stellte ich mit Schrecken fest, dass mir nicht mehr viel Zeit fürs Frühstücken bleiben würde. Ich sprang auf, wusch mein Gesicht und zog mir die Gryffindorkleidung an. Ich rannte die riesigen Treppen hinunter und als ich in die grosse Halle rennen wollte, stiess ich mit einer Person zusammen, die gerade um die Ecke kam. "Miss Evans." Professor Snape packte mich fest am Arm und schaute mich mit seinen funkelnden schwarzen Augen an. "Wie kommt es, dass sie mich jedes Mal, wenn ich Ihnen im Schloss begegne, beinahe umrennen?" Noch immer hatte er seinen Griff nicht gelockert und blickte mich an, als könne er durch mich hindurch sehen. Diese Situation war mir ziemlich peinlich, denn es war leider schon öfter vorgekommen, dass ich in einen Lehrer rannte, wenn ich wieder einmal zu spät für den Unterricht dran war. Unglücklicherweise war es meistens Snape. "Es tut mir leid Professor, ich habe verschlafen und musste mich beeilen, damit ich das Frühstück nicht verpassen würde." "Dann gehen sie in Zukunft etwas früher schlafen Miss Evans. Ich würde gerne noch einige Jahre leben. Und sie sind definitiv eine Gefahr für mich, wenn sie hier rumrennen wie eine Wahnsinnige." Ich nickte. Snape sagte nichts, wandte seinen Blick jedoch nicht von meinen Augen ab. "Ehm also dürfte ich dann vielleicht frühstücken gehen?" fragte ich verlegen. Nun lockerte er endlich seinen Griff um meine Arme. "Einen schönen Geburtstag Evans." Irritiert sah ich ihn an. Ich hätte vieles erwartet, aber sicherlich nicht das. "D-danke Sir", entgegnete ich ihm verwundert, worauf er aus meinem Weg ging und ich mich an den Gryffindor Tisch zwischen June und Fred sass, die mir extra einen Platz freigehalten haben. "Ich habe schon gedacht, du verschläfst dein Geburtstagsfrühstück", sagte June grinsend. Ich zog eine Grimasse und lachte. "Alles Gute zum Geburtstag Faye", kam es von Fred und George. Auch Elle kam, um mir zu gratulieren und setzte sich gegenüber von mir neben George.

Sommer 1991

Ohne zu wissen, wo die Zeit geblieben ist, ging mein erstes Schuljahr bereits dem Ende zu. Seit meinem Geburtstag ist nicht wirklich viel aufregendes passiert. Ich ging zwar wirklich gerne in den Unterricht und erstaunlicherweise machte mir lernen sogar Spass, jedoch war der Schulalltag ziemlich eintönig und ich freute mich jedes Mal, wenn wiedermal ein Ereignis anstand, das nichts mit Schule zu tun hatte, um den Alltag ein bisschen aufzupeppen. Am meisten freute ich mich, wenn ein Quidditch-Match anstand. Auch Fred und George haben sich dieses Jahr für das Quidditch-Team qualifiziert. Sie waren Treiber und meinem Empfinden nach waren sie sogar ziemlich gut. Trotzdem gelang es unserem Team leider nicht Slytherin zu schlagen und den Quidditchpokal zu holen. Dennoch hatten wir immer Spass und haben uns nicht runterziehen lassen. Ich überlegte mir, mich nächstes Jahr ebenfalls bei der Auswahl einzuschreiben.

Über meine Eltern habe ich leider nicht wirklich mehr herausgefunden. Als ich Professor McGonagall erneut auf meine Eltern ansprach, teilte sie mir mit, dass sie mir gegenüber nichts über meine Eltern sagen soll und es für mich auch besser wäre, wenn ich vorerst nicht wisse, wer sie sind. Vermutlich hat sie nach unserem letzten Gespräch mit Dumbledore geredet und er hat sie über die Situation aufgeklärt. Ich frage mich, wer sonst noch weiss, wer sie sind oder waren. Ja, ich zweifle im Moment daran, dass sie überhaupt noch leben. Sonst hätten sie doch bestimmt schon einmal mit mir Kontakt aufgenommen oder etwa nicht? Wer waren sie, dass niemand mit mir über sie sprach? Was kann bitteschön gefährlich daran sein, zu wissen wie meine Eltern hiessen? Auch wenn ich wusste, dass ich es besser lassen sollte, wollte ich immer mehr über ihre Identität wissen. Nur wusste ich nicht, wie ich an Informationen kommen könnte. Aber ich hoffte, dass ich dieses Thema die nächsten paar Wochen in den Hintergrund rücken konnte und mich dadurch nicht runterziehen lassen würde.

Denn nun standen die Sommerferien vor der Tür und ich freute mich riesig darauf, alle wieder zu sehen und endlich wieder in mein zweites zu Hause zurückzukehren. Wir haben uns zwar oft Briefe geschickt, um den Kontakt zu halten, trotzdem ist es immer wieder ein ganz anderes Gefühl, wieder vor Ort zu sein und alle in die Arme zu schliessen. Ich würde die ersten paar Wochen im Waisenhaus mit all meinen Freunden verbringen. Für die restlichen Wochen gehe ich zu den Weasleys. Fred und George haben mich zu sich eingeladen und Molly Weasley, ihre Mutter, hat sich anscheinend riesig gefreut mich kennenzulernen.


Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt