53 - ignoring you

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"Snape", hörte ich Dracos neckende Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum und vergewisserte mich, dass niemand in der Nähe war. Dann drückte ich ihn mit einer Hand auf seiner Brust drohend gegen die kalte Steinwand des Flurs. "Bist du wahnsinnig?" fuhr ich ihn an. "Was soll das? Was genau hast du nicht verstanden, als ich dir nahegelegt habe, dass auf keinen Fall jemand davon erfahren darf?" fauchte ich. Die Tatsache, dass Draco locker und amüsiert an der Wand lehnte, machte mich nur noch wütender. "Es ist niemand hier", sagte er grinsend. "Es hätte aber jemand hier sein können", erwiderte ich entrüstet. Meine Finger drückten sich weiter in seine Brust. "Und ausserdem trage ich den Namen meiner Mutter. Also lass es, Malfoy", fügte ich zischend hinzu. Tränen stiegen mir in die Augen und ich zitterte leicht. Ich senkte meinen Blick und drehte meinen Kopf zur Seite. Als Draco merkte, wie sehr mich das Ganze mitnahm, änderte sich sein Gesichtsausdruck. "Tut mir leid, Faye" murmelte er, während dem er meinen Kopf am Kinn wieder zu sich drehte. Unergründlich schaute er in meine Augen und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. Ich griff nach seiner Hand und führte sie von mir weg, wobei ich Dracos Blick erwiderte. Dann trat ich einen Schritt zurück, drehte mich um und lief weiter den Flur entlang. Eilige Schritte hinter mir verrieten, dass Draco mir folgte. "Wieso ignorierst du mich?" Ich blieb nicht stehen und antwortete, ohne meinen Kopf zu ihm umzudrehen. "Tu ich nicht." Dann spürt ich seine kalte Hand an meinem Handgelenk, die mich zurückhielt. Ich drehte mich schwungvoll um und stiess fast mit Draco zusammen. Wieder einmal standen wir uns viel zu nah. "Dann gehst du mir eben aus dem Weg." Als er sprach, spürte ich seinen Atem in meinem Gesicht. Er roch nach einem Gemisch aus grünem Apfel und Pfefferminz. Einen Moment schloss ich die Augen, atmete durch und sagte nichts. Dann öffnete ich meine Augen wieder und starrte zwischen Dracos eiskalten Augen hin und her. "Deswegen Draco. Deswegen", wisperte ich. Er sagte nichts. Wir standen schweigend gegenüber von einander. Nur wenige Zentimeter trennten uns. Ich sollte mich jetzt einfach umdrehen und gehen. Doch ich blieb wie angewurzelt stehen. ich konnte mich nicht bewegen. Diese Wirkung, die Draco auf mich hatte, machte mir Angst. Das war nicht gut.

Dann war es Draco, der sich von mir löste, als würde er in diesem Moment realisieren, was gerade geschah. Er ging einige Schritte rückwärts, drehte sich dann um und lief davon. Ich schloss die Augen und atmete immer noch zitternd tief aus. Wobei ich merkte, dass ich vor Anspannung gerade die ganze Zeit die Luft angehalten habe. Was war los mit mir?

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Die Wochen vergingen und Draco und ich gingen uns gegenseitig aus dem Weg. Wir beide wussten, dass es nicht gut war. Dass es niemals funktionieren würde.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt