109 - drunk flirting

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Ich entschied mich Draco noch etwas Zeit zu geben. Vielleicht auch mir noch etwas Zeit zu geben, bevor ich mit ihm redete. Also ging ich in Richtung Gryffindorturm. Schon von aussen war gedämpfte Musik zu hören und ich nahm durch den Boden den Bass wahr. Die fette Dame starrte mich mit grimmigem Gesichtsausdruck entgegen, als ich durch das Portrait-Loch wollte. "Wie lange wird das heute dauern? Ich brauche meinen Schönheitsschlaf." Ich verdrehte meine Augen mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht und zuckte mit den Schultern, sagte jedoch nichts und wartete, bis sie mich vorbei liess. Ich schlich unbemerkt an den feiernden Gryffindors vorbei, doch kurz bevor ich die Treppe zu den Mädchenschlafsälen erreicht, wurde ich zurück gehalten. June starrte mich mit roten Wangen an. "Wo willst du hin?" Ich blickte an mir nieder. War das nicht offensichtlich? "Mich kurz umziehen?" Ich blickte sie fraglich an, doch ihrem Gesichtsausdruck zu deuten, folgte sie mir nicht wirklich. "Duschen und frisch machen", fügte ich näher erklärend hinzu. 'Und mich kurz von der Aufregung erholen', dachte ich. Sie nickte langsam, drehte sich dann aber um.

Als das kühle Wasser der Dusche auf mich niederprasselte spürte ich gleich, wie sich die Anspannung etwas löste. Kurz darauf zog ich mir ein kurzes, figurbetontes, cremefarbenes Pailletenkleid an. Dazu passende Sneaker. Die Haare trug ich offen. Natürliche rotbraune Wellen umspielten mein Gesicht. Schliesslich ging ich die Treppen wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum. Kaum hatte ich die Party betreten, kam June wieder auf mich zu und legte ihre Arme um mich. "Du warst echt grossartig, Faye!" Ich lächelte und wusste nicht recht, ob sie das gesagt hat, weil sie es ernst meinte oder um mich etwas aufzumuntern. Ihre Worte hatten auf jeden Fall eine positive Auswirkung auf mich. Sie zog mich in die tanzende Menge hinein und kurz darauf war ich in gute Stimmung versetzt. Irgendwann machten wir eine Tanzpause und holten uns Getränke, als mir jemand einen Arm um die Schultern legte. Ich zuckte kurz zusammen. Als ich jedoch in Freds Gesicht blickte, senkte sich mein Brustkorb gleich wieder. Ich schaute ihn mit bemitleidendem Ausdruck an, doch er ging nicht darauf ein. Stattdessen schwankte er etwas hin und her. "Wie viel hast du getrunken?" Er zuckte ausweichend mit den Schultern. "Tanz mit mir." Er legte seine Hand auf meinen Rücken, um mich wieder auf die Tanzfläche zu stossen. Ich leistete leicht Widerstand und hob erklärend meinen Drink hoch. "Komm schon." Freds Hand lag nun auf meiner Taille, etwas weiter unten, als sie es eigentlich hätte sein sollen. Ich schaute ihn mit hoch gezogener Augenbraue an, was jedoch nicht die beabsichtigte Auswirkung hatte, denn er zog mich näher zu sich. "Fred", mahnte ich ihn, doch er ignorierte mich. "Draco hat dich nicht verdient, Faye", murmelte er stattdessen. Ich seufzte. Kurz darauf erschien George neben uns und zog Fred etwas zurück. "Nicht, dass du das morgen bereuen wirst, Freddie." Ich schaute George dankend an. Ich wusste, Fred hätte niemals etwas unangemessenes gemacht, jedoch würde er sich nur schon wegen dem eben schlecht fühlen. Seine Hände lösten sich von mir und als sie beide sich umdrehen, hielt ich George für einen weiteren Moment zurück. "Was hat Draco vorhin gesagt?" Doch George schüttelte nur den Kopf. "Egal... er hat es nur gesagt, um uns zu provozieren, nicht um dich in irgendeiner Weise zu verletzen, okay?" Ich nickte. Das wusste ich. Trotzdem hatte er anscheinend meine Mutter beleidigt und das war nicht okay.

Ich schlich etwas später aus der Party hinunter in die Kerker. "Er ist nicht hier", zischte Pansy, als ich den Slytherin Gemeinschaftsraum betrat. Ich schaute sie fragend an, doch sie zuckte nur augenverdrehend mit den Schultern. Ich drehte mich wieder um und stieg stattdessen die Treppen zum Astronomieturm hoch. Mein Bauchgefühl lag richtig. Draco stützte sich mit dem Rücken mir zugewandt auf dem Geländer des Turms ab und starrte in die dunkle Ferne. Still trat ich neben ihn und griff mit meinen Händen ebenfalls nach dem Metall. Er atmete bedauernd ein. "Es tut mir leid", flüsterte er ohne mich anzusehen. Dann drehte er den Kopf zu mir. "Das wollte ich nicht..." Ich nickte und legte meine Hand auf seine. Er griff danach. "Ist schon okay", denn alleine, dass er merkte, dass es nicht in Ordnung war, was er gesagt hatte und es ihm leid tat, genügte mir als Entschuldigung.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt