141 - always a loyal friend

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"Faye!" erklang Dracos Stimme von anderen Ende des Korridors. Ich drehte mich schwungvoll um und sah ihn auf mich zu rennen. Erleichterung machte sich in mir breit. Ich stürzte ebenfalls auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. "Geht es dir gut?" Er strich mir besorgt die losen Haare hinter mein Ohr. Ich nickte lächelnd. "Dir?" fragte ich mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen. "Was ist passiert, nachdem ich-" Ich musste die Frage nicht zu Ende stellen. Er verzog das Gesicht. "Er war ausser sich vor Zorn."  Draco schüttelte erniedrigt den Kopf. "Mein Vater hat er für sein Scheitern bestraft, aber meiner Mutter und mir hat er nichts getan." Ich blickte ihm erleichtert in die Augen.

Doch das Gefühl der Erleichterung hielt nicht lange an, denn kurz darauf explodierte die Luft. Draco und ich wurden auseinander gerissen, als eine Seite des Schlosses weggesprengt wurde. Ich spürte, wie ich durch die Luft flog und hart auf dem Boden auftraf. Dann löste sich die Welt in Schmerz und Düsternis auf. Ich lag halb begraben unter den Trümmern des Korridors, der einen schrecklichen Angriff erlitten hatte. Warmes Blut lief mir über die Wange. Irgendwo über mir hörte ich Schreie. Ich blinzelte. Um mich herum lag alles in einer dichten Staubwolke. Ich versuchte mich zu orientieren, doch mein Kopf pochte. „Faye?", erklang Dracos panische Stimme. „Ich-" hauchte ich, doch es kam kaum ein Ton über meine Lippen. Ich versuchte mich aufzurichten, stützte meine Hände auf den Boden. „Alles okay-„ Diesmal klang meine Stimme etwas fester. „Mir gehts gut", sagte ich schliesslich, als ich mich wieder gefasst hatte.

Die Staubwolke legte sich langsam. Mein Blick traf auf Dracos, der etwas weiter weg zwischen den Gesteinsbrocken lag. Erleichtert legte er seine Stirn wieder auf den Boden, stützte sich dann auf seinen Händen auf. Hinter mir nahm ich eilende Schritte wahr, drehte meinen Kopf und blickte in Freds Gesicht. "Gehts dir gut?", fragend reichte mir seine Hand hin. Ich nickte dankbar und griff danach. Er lächelte und zog mich hoch. „Immer, Faye."

Ich wollte mich gerade zu Draco umdrehen, als ich hinter Fred einen Todesser mit erhobenem Zauberstab erkannte. Doch ich erkannte ihn zu spät. Ich erstarrte, als ein grüner Lichtblitz auf Fred schoss. Sein Rücken bog sich durch und er fiel auf mich zu.

Der Moment ging wie in Zeitlupe an mir vorbei und trotzdem war ich machtlos. Ich realisierte erst, was geschah als Fred in sich zusammenbrach. „Nein!" schluchzte ich, während ich mit ihm auf den Boden sank. „Faye-„ Draco Stimme klang warnend. „NEIN!" schrie ich erneut. Nicht wahrhaben wollend, was soeben geschah. Tränen strömten über mein Gesicht. Der Todesser kam auf uns zu und in meinem Zorn feuerte ich einen Fluch auf ihn, ohne meinen Zauberstab zu berühren. Er blieb bewegungslos auf dem Boden liegen. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust. „Faye" Draco liess sich neben mir auf den Boden sinken. Ich schüttelte nicht wahrhaben wollend den Kopf während ich in Freds lebloses Gesicht sah, das noch immer ein Lächeln auf den Lippen trug.

Draco legte seine Hand an meine Wange, öffnete seinen Mund, doch ehe er etwas sagen konnte, wurde er von mir weggeschleudert. Ich schluchzte niedergeschlagen auf und blickte in die Richtung, woher der rote Lichtstrahl kam. Yaxley kam mit bestimmten Schritten auf mich zu, doch ich hatte keine Kraft etwas zu tun. 

Ehe ich mich empor richten konnte, wurde ich von Yaxley hochgezogen. „Betrüblich..." Er sah auf Fred hinunter, dann wieder zu mir. Ich entwich seinem Blick schaute stattdessen mit betrübten Augen auf Draco. "Ist bloss ein harmloser Schock-Zauber", erklang seine Stimme dicht an meinem Ohr. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, doch ich war machtlos. "Und wenn du willst, dass ihm nichts weiter geschieht, dann wirst du mit mir mitkommen, ohne dich zu wehren." Ich gehorchte ihm. Er löste seinen Griff und trat begierig grinsend vor mich. Ich drehte meinen Kopf von ihm ab und hob unbemerkt den Zauberstab hinter meinem Rücken. "Expecto Patronum", murmelte ich kaum hörbar. Ich blickte zurück und sah meinen Patronus über Fred und Draco davon schweben, in der Hoffnung George würde meine Nachricht erhalten. "Der dunkle Lord wartet auf dich." Yaxleys Stimme klang hämisch, doch ehe ich etwas erwidern konnte griff er nach meinem Arm. Kurz darauf umhüllte mich Dunkelheit.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt