120 - why is it, when something happens, it is always you...

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"Was haben sie da in der Hand, Miss Evans?" fragte Professor McGonagall, nachdem wir Katie in den Krankenflügel gebracht haben und uns nun in McGonagalls Büro befanden. "Dieses Halsband, das Katie berührt hat", murmelte ich. "Um Himmels Willen", entgegnete sie entsetzt. "Bringen sie diese Halskette sofort zu Pro-, obwohl- Miss Flores, holen sie Professor Snape so schnell wie möglich. Ich möchte nicht noch ein weiteres Risiko eingehen..." Ich schaute June nach, wie sie aus der Tür verschwand und dann auf das Halsband, das sich noch immer in meinen Händen befand. "Nun?", sagte McGonagall dann scharf. "Was ist passiert?" Zögernd und mit vielen Unterbrechungen, in denen sie versuchte, gegen ihre Tränen anzukämpfen, schilderte Leanne Professor McGonagall, was genau vorgefallen war. "Nun gut" sagte Professor McGonagall mit Sorgenfalten auf der Stirn, "gehen sie bitte hinauf in den Krankenflügel und lassen Sie sich von Madam Pomfrey etwas zur Beruhigung geben. Miss Greene würden sie sie bitte begleiten?" Als sie hinausgegangen waren, wandte sich Professor McGonagall wieder an Harry, Ron, Hermine und mich. "Ich frage mich, wieso jedes Mal wenn hier etwas passiert, sie vier in irgendeiner Weise daran beteiligt sind." Ron schüttelte den Kopf. "Glauben sie mir eins, Professor - Diese Frage stell ich mir bereits seit sechs Jahren."

In diesem Moment ging die Tür zu McGonagalls Büro erneut auf und mein Vater trat gefolgt von June ein. Sein erster Blick fiel auf mich und dann auf die Halskette in meiner Hand. "Ah Severus", meinte Professor McGonagall und deutete nur in meine Richtung. Mein Vater trat auf mich zu. Ohne es zu wollen, schlossen sich meine Finger immer fester um das Silber, bis sie sich verkrampften und mein ganzer Körper zu zittern begann. Hermine griff nach meinem Arm. Reflexartig liess ich das Halsband los und es fiel zu Boden. Ich schaute benommen darauf. "Ist ihnen nicht in den Sinn gekommen, dieses Artefakt weg zu legen, wo es doch gerade eine ihrer Mitschülerinnen verflucht hat, Miss Evans?", fragte er nicht verstehend mit einem verärgerten Ton in seiner monotonen Stimme. Ich schluckte nur und merkte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich.

Er neigte sich leicht und liess dann die Halskette mit dem Zauberstab emporsteigen, um sie präzise zu betrachten. "Was meinen sie, Severus", Professor McGonagall schaute ihn skeptisch an. "Ich meine, dass sich Miss Bell glücklich schätzen kann, noch am leben zu sein. Diese Halskette ist mit schwerwiegenden schwarz-magischen Flüchen belegt. Wie ist sie in ihren Besitz gekommen?" Er schaute auffordernd in die Runde und legte die Halskette dabei behutsam in eine Schachtel. "Es war Malfoy", meldete sich Harry zu Wort. Nun waren alle Augen auf ihn gerichtet. "Das ist eine sehr ernste Anschuldigung, Potter", sagte Professor McGonagall empört. "In der Tat", stimmte ihr Snape zu. "Was lässt sie das vermuten?" Er zog eine Augenbraue hoch. Harry sagte nichts, zuckte nur verlegen mit den Schultern. Snape nickte triumphierend.

"Miss Evans, alles in Ordnung?" fragte McGonagall nach einer kurzen Stille. Ich nickte bloss. "Na gut... Ich muss jetzt hoch in den Krankenflügel, um nach Katie Bell zu sehen. Einen guten Tag ihnen allen. Ich werde ihnen später über ihre aktuelle Verfassung berichten." Sie ging an uns vorbei und hielt auffordernd die Bürotür auf.

"Es war Draco, nicht wahr?" fragte ich meinen Vater, als die anderen bereits etwas weiter weg waren und wir uns alleine im Flur befanden. Er erwiderte bloss meinen Blick. "Ich bin nicht über Dracos Vorhaben informiert", sagte er schliesslich neutral. "Aber über seine Aufträge bist du's?" Wieder erhielt ich keine zufriedenstellende Antwort. "Du solltest zurück in deinen Gemeinschaftsraum. Und ich bitte dich in Zukunft keine schwarz-magischen Artefakte anzufassen." Dann drehte er sich um und schritt mit wehendem Umhang davon.

13. Oktober 1996

Am Tag darauf wurden wir nach dem Frühstück erneut in McGonagalls Büro berufen. "Wie geht es ihr?" fragte June als erste. "Noch immer sehr schlecht..." entgegnete Professor McGonagall. "Sie wird heute ins St.Mungo gebracht und voraussichtlich demnächst ausfallen." Sie seufzte. "Auch wenn das gerade etwas unangebracht ist, muss ich sie darauf hinweisen Potter, dass bald unser erstes Quidditch-Spiel stattfindet und Miss Bell gezwungenermassen ersetzt werden muss. Am besten sie suchen schon bald einen Ersatz, damit noch genügend Zeit bleibt, angemessen unter den neuen Umständen zu trainieren." "Ich kann...", entwich es mir. Professor McGonagall schaute mich perplex an. "Wie bitte?" Ich trat bestimmt einen Schritt hervor. "Ich kann vorübergehend für Katie einspringen." McGonagall schüttelte energisch den Kopf. "Das halte ich wirklich nicht für eine gute Idee!" Ich schaute zu Harry, dessen Augen vor Enthusiasmus leuchteten. "Es geht mir seit Beginn des Schuljahres mental deutlich besser und gemäss meiner physischen Verfassung sollte mittlerweile wirklich wieder dazu fähig sein." Sie musterte mich durchdringlich und überlegte einen Moment. "Na gut...", meinte sie schliesslich. "Aber ich erwarte von ihnen, dass sie aufhören, sobald es ihnen zu viel wird." Ich nickte einwilligend. "Und Potter, falls sie der Meinung sind, ihre Schwester überanstrengt sich, möchte ich, dass sie mir unverzüglich Bescheid geben." Auf Harrys Mundwinkel zeichnete sich ein Lächeln ab. "Ja, Professor." Auch auf McGonagalls Gesicht bildet sich ein schmales, aber dennoch besorgtes Lächeln.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt