Manches bleibt nicht folgenlos!

1.4K 73 5
                                    

Ich drehte mich wohlig zwischen meinen Kissen.

Mit einem Schlag durchfuhr mich ein bösartiges Stechen im Unterleib, wie das Kreischen eines Zuges welcher im Bahnhof zum stehen kommt.

 Ich schnaufte und war schlagartig wach. 

Meine halbgeöffneten Augen brannten in der gleißenden Sonne, die durch das spiegelnde Fenster unbarmherzig auf mein Bett strahlte. Ich schloss sie lieber wieder und hob schwerfällig meinen Ellbogen über meine Augen.

Wo war ich, dachte ich und mir fiel die letzte Nacht ein. 

Ich stöhnte laut. Was war geschehen? 

Langsam öffnete ich die Augen erneut. Es ging, auch wenn sie immer noch brannten. 

Ich war in meinem Bett zu Haus. Gut, dachte ich und wollte den Kopf wenden.

Ein messerscharfes Stechen durchfuhr meinen Kopf schmerzhaft. Ich kniff die Augen lieber wieder zusammen und versuchte den Schmerz weg zu atmen. Meine Glieder schmerzten extrem und ich hatte überall Muskelkater.

Wie war ich hierher gekommen? 

Ich wusste es nicht mehr. Hatte ich so viel Alkohol oder hatte der Sex mit diesem Mann so viel von mir gefordert? Das hatte es auf jeden Fall. 

Ich konnte mich erinnern, dass mir irgendwann schwarz vor Augen wurde. Trotz meiner wummernden Kopfschmerzen lächelte in mich hinein und schwelgte in Erinnerungen.

Nach dieser Nacht, war alles möglich!

Ich war während es Sex wirklich ohnmächtig geworden.

Wer hatte mich hier ins Bett gebracht?

Ich schaute auf meinen kleinen Micky Mouse Wecker, der mich seit meinen Kindertagen begleitete. Es war bereits gegen Mittag. 

Ich sollte aufstehen.

Ich versuchte mich zu bewegen, aber ich war mehr oder weniger ab der Körpermitte wie gelähmt. Die Schmerzen waren fast unerträglich.

Das konnte nicht sein!

Ich analysierte meinen malträtierten Körper. Ich hatte auf jeden Fall Muskelkater. Langsam bewegte ich die Arme. Beide funktionierten noch, wenn auch nur langsam. Ich schaute auf meine Haut. Sie brannte wie ätzende Säure. Ich runzelte die Stirn. Wieso brannte sie so? Ich drehte meinen Arm hin und her. Meine Augen weiteten sich. Ich hatte überall auf dem Arm blaue Stellen.

Was war geschehen?

Ich spürte es überall auf meinem Körper. Er brannte lichterloh. Ich warf die Decke von mir und schaute entsetzt an mir herunter. Ich hatte überall blaue Flecken. Wie bei einem Marienkäfer, nur waren sie blutrot und blau unterlaufen auf meiner hellen Haut verteilt. Manche hatten tiefe rote Bissstellen darum. Auf meinen Hüften waren tief eingegrabene Fingerabdrücke zu sehen.

Ich stöhnte erschöpft und schloss die Augen erneut. 

Ganz ruhig, dachte ich. Nicht aufregen, dass geht schon.

Ich bewegte meine Füße. Gut, keine Lähmung. Sie funktionierten. Ich konzentrierte mich. Langsam die Füße drehen und den Kreislauf in Schwung bringen. Beweg die Hände, dachte ich, öffnete sie und schloss sie immer wieder. Diese stechenden Kopfschmerzen waren nervig, das war bestimmt vom Alkohol. Davon hatte ich gestern eindeutig zu viel, sonst wäre mir das auch nicht passiert. Ich grinste erneut und kam aus dem Lächeln nicht mehr heraus. 

Ja ohne Alkohol wäre das nicht passiert! 

Gott sei Dank gab es Alkohol. Mein Lächeln wurde breiter. 

Scheiß auf diese Schmerzen! Die vergehen wieder. Diesen Sex und dieses Erlebnis konnte mir keiner mehr nehmen. 

Ich versuchte mich aufzurichten und stöhnte laut. Mein Unterkörper war überall wund. Ich fuhr mir genießerisch, mich erinnernd mit der Zunge über die Lippen. Sie waren geschwollen und  brannten gleichfalls. 

Tja, wer mit dem Feuer spielt verbrennt sich halt ein wenig. Ich grinste in mich hinein.

Was soll's! Aber ich brauchte unbedingt Schmerzmittel!

Ich setzte mich ruckartig auf. Schlagartig wurde mir schlecht und mir wurde schwindlig. Eine Hand legte ich erneut über meine Augen. Dieses gleißende Licht war einfach nervig. So muss ein echter Kater sein. 

Meine Gedanken wanderten zurück. Erinnerungsfetzen blitzen auf.

Mein Körper glühend und eng mit dem Mann verbunden, der sich an meinen Hüften festkrallte, ich schrie.

Ich schüttelte den Kopf. Blöde Idee den Kopf zu schütteln, dachte ich und stöhnte laut, während ich mir auf die wunden Lippen biss. Dieses Stechen im Kopf, meine Lippen schmerzten. So hatte ich es noch nie! Dabei hatte ich schon des Öfteren einen Kater. Ich brauchte unbedingt Schmerzmittel. 

Ich überlegte noch, als mein Blick auf meinen Nachttisch fiel. Dort stand eine kleine Karte und ein weiterer Umschlag, eine Flasche Wasser und Gott sei dank ein paar Pillen. 

Ich atmete erleichtert auf und griff nach der Karte und kappte sie auf. Auf blütenweißen Bütten-Papier stand in schön geschwungener Schrift nur zwei Zeilen:

Danke, es war wunderschön.

Keine Unterschrift. Ich ließ sie fallen und griff nach der Wasserflasche und den Tabletten. 

Gut, dachte ich, dass waren Dolormin, die halfen immer bei Kopfschmerzen.

Unter wummernden Schmerzen warf ich zwei Schmerztabletten ein und ließ das Wasser hinterherlaufen. Das Schlucken fiel mir schwer. 

Ich musste mir eine Grippe eingefangen haben, aber mir war eigentlich nicht kalt gewesen. Solche Nebenwirkungen waren vom Alkohol nicht normal. Hatte ich irgendwo Zug bekommen? 

Ich gab auf und legte mich wieder hin um traumlos völlig erschöpft einzuschlafen.

Der eisige Hauch des Alphawolfs (BoyxBoy)Where stories live. Discover now