Was war das?

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Wieder einmal zog es mich zu der dunklen Villa von Chris. 

Mehrere Tage konnte ich diesem rufendem Drang widerstehen, den langen steilen Weg der Hollywood Hills, nach der Arbeit, hinaufzugehen. 

Aber heute hatte ich einfach das Gefühl, dass ich mal wieder eine Bestätigung für mein verrücktes Ziel brauchte. Ich fühlte mich einsam und war unglaublich müde vom Alltag. Meine Arbeit war anstrengend. Ich war fleißig, das sagten alle meine Kollegen, aber ich gab auch mehr als einhundert Prozent. Ich hatte ein festes Ziel vor Augen. Ich wusste, was ich wollte und ich gab alles dafür. Ich wollte in der Hierarchie der Firma aufsteigen, nur so hatte ich wahrscheinlich eine Chance Chris wiederzusehen. Ich wollte mein unerklärliches Gefühl erfüllt wissen. Aber das machte mich manchmal unermesslich müde und es war anstrengend.

So stapfte ich müde ausgelaugt an den schicken Villen vorbei die graue Straße den trockenen Hügel hinauf. Dies Mal jedoch, war ich früher als das letzte Mal unterwegs, als mich wahrscheinlich irgendein wildes Tier verfolgt hatte. Die Sonne schien auf mich herab und es war erst kurz vor Sonnenuntergang. So hatte ich noch die blaue Stunde, um wieder den Hügel hinunterzugehen und der Nacht auszuweichen. Dies Mal hatte ich mir auch eine Jacke mitgebracht. Es war kühl hier draußen. Aber die frische Luft tat mir gut und mein Kopf klärte sich beim Laufen.

Ich ging an der Villa vorbei und konnte die hohe unüberwindliche mit Efeu bewachsene Mauer betrachten. Das Haus war wahrscheinlich noch leer, jedenfalls konnte ich keine Bewegung hinter den Fenstern entdecken. Für die Beleuchtung war es noch zu hell. Ich wanderte, um nicht weiter aufzufallen noch ein Stück die Straße entlang und suchte mir in einer Kurve einen Stein, auf den ich mich setzen konnte. Hier gab es außer knochigen niedrigen Buschwerk und die übergroßen Buchstaben über mir keine weiteren Wohnhäuser oder Villen. Unter mir lag Los Angeles in seiner weitläufigen Pracht. Das Elend, was diese Stadt mit sich bringen konnte, wurde verdeckt von denen glänzende Glasfassaden, in denen sich der Sonnenuntergang spiegelte. Im Hintergrund sah ich dunkel silbern das weite Meer, welches bis zum Horizont ging.

Ich war müde, so setzte ich mich und schloss resigniert die Augen, um mich ein wenig zu entspannen.

Ach Chris, dachte ich. Musst du auch im letzten Haus auf diesen Hügeln wohnen? Du machst es mir nicht leicht. Hätte es nicht eine nette kleine Stadt sein können? Nicht dieser Berg, in diesem weiten städtischen Meer von LA?

Die Dämmerung setzte ein. Sanft senkte sich die grelle Sonne in Richtung des glitzernden Meeres, um gleißend in den Fluten zu verschwinden. Sie hinterließ einen warmen rosafarbenen Schleier in den verwischenden Wolken und ging über in die berühmte blaue Stunde, deren Licht alles lieblich erschienen lies, während Los Angeles sich, wie ein riesiger leuchtender Teppich unter mir ausbreitete. Ich ließ meine Augen den Berg hinuntergleiten und genoss die Dämmerung und den lauen Wind der aufstieg und einen leicht salzigen Geschmack auf meinen Lippen hinterließ.

Mit einmal bemerkte ich, dass sich etwas in der lichten Dämmerung vor mir in den kurzen knorrigen Büschen bewegte und den steilen Hügel hinauf kam.

In der Ferne saß es aus wie ein kleiner schwarzer Fleck.

Ich kniff die Augen zusammen und versuchte herauszufinden, was sich da bewegte.

Das war jedenfalls kein Mensch, dachte ich. Das musste ein Tier sein. Aber es war groß,... größer als ein Hund. Aber kleiner als ein Bär. Einen Bären hatte ich schon gesehen. In der Nähe von Boston gab es Berge, dort gab es Bären.... Es war auf jeden Fall ein großes Tier. Ich schaute den Berg hinunter. Es war weit weg.
Es blieb stehen und schnüffelte.

Mist, es hatte mich gewittert und schaute zu mir herauf, so kam es mir jedenfalls vor.

Ich überlegte, den Rückzug anzutreten. Jedoch erschien mir das Tier schnell und beweglich zu sein. Für eine Flucht war es wahrscheinlich schon zu spät.

Der eisige Hauch des Alphawolfs (BoyxBoy)Where stories live. Discover now