Epilog

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5 Jahre später:

Tataras Sicht:

"Onkel Tatara!" Überrascht drehte ich mich um, als sich auch schon zwei kleine Arme um meine Beine schlangen.
"Oh, hallo Amiya. Wie war es im Kindergarten?"strahlte ich sie an und strich ihr über die roten Haare. Kamamoto, welcher sie abgeholt hatte, war bereits wieder verschwunden.
"Toll! Ich habe was für Mama und Papa gebastelt!" erzählte die Kleine mir aufgeregt und zeigte mir ihr Kunstwerk. Es war ein Fuchs. Sie hatten im Kindergarten aktuell das Thema Wald.
"Wow, das ist aber ein schöner Fuchs! Da werden sie sich aber freuen"lächelte ich sanft. Sie nickte leicht.
"Wann kommen Mama, Papa und Onkel Izumo wieder?"fragte sie mich dann und schaute traurig zu mir auf.
"Bald. Mach dir keine Sorgen. Hast du Hunger?"fragte ich sie dann, doch sie schüttelte den Kopf.
"Ich hab doch schon im Kindergarten gegessen. Wann kommt Anna nach Hause?"wollte sie dann wissen. Ich sah zur Uhr.
"In einer Stunde. Wie wäre es, wenn wir ein paar Waffeln backen?"schlug ich dann grinsend vor.
"Oh ja! Ich liebe Waffeln!"strahlte sie und rannte auch schon in die Küche, wo sie das Waffeleisen aus dem Schrank zerrte. Ich lachte und folgte dem kleinen Wirbelwind. Gemeinsam machten wir den Waffelteig und ich erhitzte das Eisen, ehe wir vorsichtig den Teig hinein gaben und die Waffeln backen ließen.
"Onkel Tatatra?"
"Ja Amiya?"wollte ich wissen.
"Machst du auch eine Überraschungsparty, wenn Mama, Papa und Onkel Izumo wiederkommen?"fragte sie mich und sah mit großen Augen zu mir auf.
"Hm, das ist eine gute Idee, immerhin sind sie nun schon seit über einer Woche weg. Hast du denn eine Idee?"fragte ich sie lächelnd.
"Ja, ganz ganz viele! Wir können Waffeln backen und dann machen wir da Kirschen und Sahne drauf! Oh und wir backen einen Kuchen! Und wir hängen eine Gimambe auf und Luftballons! Und dann trinken wir Saft und Erwachsenentrinken! Und du spielst auf deiner Tarre!"erzählte sie aufgeregt. Ich schmunzelte. Was Überraschungen anging war Amiya jedes mal genauso begeistert, wie ich, ganz zum Leidwesen zu Mikoto.
"Dann müssen wir noch einkaufen gehen, bevor sie zurück kommen"lächelte ich.
"Ja einkaufen! Ich will im Einkaufsauto sitzen!"rief sie. Ich schmunzelte und stimmte zu.
"Dann gehen wir morgen einkaufen"beschloss ich, ehe wir die Waffeln fertig backten und sie mit Puderzucker bestäubten. Gemeinsam trugen wir die Teller in die Bar und stellten sie auf den Tisch vor der Couch. In dem Moment ging die Tür auf und Anna kam mit Yata herein. Es war immer wieder erstaunlich, wie erwachsen Anna in den letzten Jahren geworden war. Sie war fast so groß, wie unser Skater.
"Hallo Anna-chan, hallo Yata"begrüßte ich die beiden.
"Yo"
"Hallo Tatara, hal-" Anna wurde von ihrer kleinen Schwester unterbrochen, die freudig ihren Namen rief und in ihre Arme sprang.
"Anna!" Anna lächelte leicht.
"Hallo Amiya" Kurz hielt Anna ihre Schwester in den Armen, ehe sie sie wieder auf ihre eigenen Beine stellte und ihre Schultasche abstellte.
"Wie war es in der Schule?"
"Ich habe eine Klausur zurück bekommen"erzählte Anna und setzte sich auf die Couch. Amiya kletterte neben sie.
"Oh und welche Note hast du bekommen?"fragte ich sie neugierig.
"Eine zwei"erzählte sie.
"Das ist doch toll!"strahlte ich sie an und sie nickte.
"Gibts immer noch nichts neues von Mikoto-san?"wollte Yata wissen. Ich sah zu ihm zur Bar und schüttelte leicht den Kopf.
"Wir haben Waffeln gebacken! Willst du auch eine Onkel Yata?"fragte Amiya.
"Uhm..... ja..... klar gerne Amiya-chan"lächelte er. Also setzten wir uns gemeinsam um den Tisch herum und genossen die frischen Waffeln.
"Wir machen eine Überraschungsparty für Mama, Papa und Onkel Izumo!"erzählte die Rothaarige den beiden.
"Oh wirklich?" fragte Yata und sie nickte.
"Ja und wir backen Kuchen! Und Waffeln!" Yata sah zu mir, woraufhin ich abwehrend die Hände hob.
"Das war ihre Idee"
"Das wird sie bestimmt freuen"lächelte Yata leicht. Begeistert nickte das Mädchen.
"Wie wäre es, wenn du jetzt ein wenig spielen gehst, damit Anna-chan ihre Hausaufgaben machen kann"schlug ich ihr vor und sie nickte, ehe sie hinauf in ihr Spielzimmer ging.

4 Tage später:
Navyas Sicht:

"Mensch, nun beeilt euch doch mal!" rief ich zu den beiden Männern, welche gemütlich hinter mir her schlenderten. Ich sah die beiden schmunzeln und blies beleidigt meine Wangen auf.
"Hört auf zu lachen!"
"Entspann dich kleine Königin"ertönte die tiefe Stimme von Mikoto.
"Ich bin aber so aufgeregt, wir haben Amiya jetzt über eine Woche nicht gesehen! Meinst du es geht ihr gut?"fragte ich ihn besorgt, als er mir einen Arm um die Taille legte und mich an sich zog.
"Natürlich geht es ihr gut"brummte er.
"Ich mache mir mehr Sorgen um meine Bar......"gestand Izumo. Wir waren 11 Tage lang in Dresden gewesen, weil meine Eltern gestorben waren. Ich hatte mich um die Beerdigung und um das Erbe kümmern müssen. Mikoto wollte mich nicht allein gehen lassen und Izumo kam als Dolmedger mit, damit Mikoto mitreden konnte. Eigentlich wollte ich nie wieder zurück nach Dresden, schon gar nicht wegen meinen Eltern, aber in diesem Falle hatte ich keine andere Wahl gehabt. Also hatten wir Amiya und Anna bei Tatara gelassen und waren zu dritt geflogen, immerhin mussten die beiden in die Schule und in den Kindergarten. Zudem wollten wir die beiden in Sicherheit wissen, schließlich hätte das Ganze auch eine Falle sein können. Ursprünglich war geplant innerhalb von drei Tagen zurück zu kommen, allerdings musste erst meine Identität geprüft werden, da ich nicht länger den Namen von meinen Eltern trug, sondern inzwischen Navya Suoh hieß. Ja tatsächlich hatten Mikoto und ich vor zwei Jahren geheiratet. Mikoto hatte mich damit wirklich überrascht, denn ich hatte nie gedacht, dass er jemals heiraten wollte. Umso glücklicher war ich, als er mich so überraschend fragte.
"Woran denkst du, kleine Königin?"
"An unsere Hochzeit und wie überraschend du mich gefragt hast"gestand ich lächelnd. Daraufhin musste auch Mikoto lächeln.
"Schaut mal da vorne"mischte sich Izumo ein und deutete in eine Richtung. Wir sahen dorthin und erkannten als erstes Tatara und Anna-chan, ehe wir auch Amiya an Annas Hand sahen. Sofort breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus und ich lief automatisch schneller. Mikoto folgte mir durch die Absperrung und in dem Augenblick sahen auch die drei uns und Anna und Amiya kamen auf uns zu gelaufen. Ich schmunzelte leicht, als ich sah, dass Amiya wieder eines der Lolitakleider trug, welche sie von Anna geschenkt bekommen hatte. Was das anging orientierte sie sich gerne an ihrer Schwester. Wir ließen unsere Koffer stehen und blieben stehen.
"Mama!"rief Amiya begeistert und sprang in meine Arme. Ich drückte sie an mich, ehe ich sie hinunter ließ und mich vor sie hockte. Ich ergriff ihre Hände und sie gab mir einen Kuss. Zur selben Zeit fiel Anna Mikoto in die Arme. Ich bemerkte, wie es blitzte. Natürlich, Tatara musste wieder Fotos machen.
"Papa!"rief Amiya als nächstes und lief zu Mikoto, welcher sie auf seine Arme hob, sodass sie ihn umarmen konnte. Anna kam zu mir und umarmte mich ebenfalls.
"Hallo Anna"lächelte ich sanft, als ich meine Arme um sie legte.
"Hast du ein neues Kleid Navya-chan? Das sieht toll aus, man sieht, dass du die Mutter bist. Ihr drei habt sehr ähnliche Kleider an"schmunzelte Tatara.
"Ja habe ich. Danke Totsuka. Stimmt, du hast recht.
"Er hat recht. Man erkennt deutlich, dass ihr eine Familie seid. Vor allem an den Haaren. Amiya hat nicht nur die roten Haare von Mikoto, sondern auch diesen besonderen Regenbogenschimmer von Navya. Und selbst Annas Haarfarbe passt dazu. Niemand würde denken, dass sie nicht eure leibliche Tochter ist"gestand Izumo. Ich nickte lächelnd und legte meinen Arm um Mikoto und ergriff Annas Hand. So gingen wir aus dem Flughafen, während wir Tatara dazu verdonnerten, unsere Koffer zu nehmen. In der Bar angekommen erwartete uns eine Überraschung. Einige aus dem Clan waren da und riefen laut Willkommen zuhause!. Zudem war alles geschmückt mit Girlanden und Luftballons. Auf dem Tisch vor der Couch stand ein Kuchen und ein Teller mit Waffeln. Daneben stand Sahne und heiße Kirschen. Erstaunt sahen wir uns um.
"Das war Amiyas Idee"erzählte und Tatara lächelnd.
"Achja?"fragte Mikoto und sah zu unserer Tochter auf seinem Arm. Diese nickte grinsend.
"Onkel Tatara und ich haben uns ganz ganz viel Mühe gegeben beim backen!"

Wächterin des DamoklesWhere stories live. Discover now