Wächterin des Damokles

Kapitel 4: Ich bin doch keine Trophäe!

Sicht Sachiko:

"W-Was ist?" fragte ich, da mich sein Blick ziemlich einschüchterte. Er sah mich nur skeptisch an und hielt mir dann wortlos den Zettel hin. Unsicher und auch ein wenig ängstlich nahm ich den Zettel und las ihn mir durch:

Die Prophezeiung

Es wird die Zeit kommen,
Wo diese junge Frau unser aller Leben verändert....
Ein Unfall,
Der viele Folgen mit sich tragen wird
Und eine Kraft entfesselt,
Von der kein König etwas geahnt hätte.
Eine neue Chance,
Für das Schwert an unserem Himmel,
Und dem König, der es nutzt.
Ein Feind,
Der diese Kraft für sich nutzen,
Und die Welt ins Chaos stürzen will....
Eine Freundschaft,
Die trotz aller Feindschaft bestehen bleibt,
Und die nur zusammen,
den Feind besiegen,
Und der Welt die Rettung schenken kann,
Damit der Regenbogen wieder am Himmel erstrahlen,
Und die Liebe gedeihen kann.....

Verdattert saz ich auf den Zettel. Was hatte das zu bedeuten? Ein Unfall mit Folgen? Ich hatte doch einen Unfall..... Und die Folge war, dass ich mein Gedächtnis verloren hatte..... Und dann noch meine bunte Aura.... Meinten die mich? Aber wie sollte das möglich sein?
"Das kann doch gar nicht auf mich bezogen sein....... Oder?" murmelte ich unsicher und sah zu Mikoto.
"Klingt aber verdächtig nach dir Sachiko-chan" sprach Tatara, welcher sich den Zettel nun auch geschnappt hatte.
"Wenn das wahr ist, dann ist das ganze wohl kein Zufall. Und das wiederum bedeutet, dass wenn das noch andere Könige herausbekommen, sie auf der Suche nach dir sein werden. Ist denn mal etwas ungewöhnliches bei dir passiert?" mischte sich nun auch Izumo ein.
"Ich..... Weiß nicht...." Mensch, konnte Suoh nicht mal aufhören mich so anzusehen? Das wurde wirklich gruselig.....
"Was hast du jetzt vor Mikoto-San?" fragte Yata. Angesprochener legte den Kopf in den Nacken und sah an die Decke. Einige Sekunden lang war es still.

"Munakata ist nicht dumm. Er wird es sicher auch schon wissen. Aber er wird sie nicht kriegen"
"Das heißt, wir sollen sie vor ihm beschützen, schon klar"schmunzelte Izumo und löschte seine Zigarette.
"Ganz genau"
"Okay! Zeigen wir den Mistkerlen das wir und gegenseitig beschützen!" rief Yata und hob die Faust in die Luft.
"Izumo?"
"Hm? Ja Anna? Was gibt's?". Überrascht sah er zu der kleinen Dame.
"Wann gibt es Essen?" Jetzt wo sie es ansprach, bemerkte ich erst, wie hungrig ich war.
"Oh..... Das hab ich ja glatt vergessen....." gestand er und kratzte sich am Hinterkopf.
"Ich mache etwas. Möchtest du etwas bestimmtes Anna-chan?" lächelte Tatara. Sie schüttelte leicht den Kopf und er verschwand in die angrenzende Küche.
Eine viertel Stunde später stand vor uns Spaghetti Bolognese und alle langten ordentlich zu. Nach dem Essen kam Kusanagi zu mir.
"Ich möchte mir deine Wunde nochmal ansehen" meinte er und wickelte den Verband ab.
"Hmmm... Ja, sieht besser aus. Es hat sich eine Kruste gebildet. Wenn du vorsichtig bist und dich dort nicht kratzt, können wir den Verband ab lassen" erklärte er mir und ich nickte. Auf einmal hörte ich leise Töne einer Gitarre und sofort wurde es ganz still im Raum. Ich sah zu Totsuka, welcher leicht lächelnd auf seiner Gitarre spielte und nach einer Weile anfing zu singen. Ich schloss die Augen und gab mich der Musik hin, ebenso, wie die anderen. Es war ein wirklich schönes Lied, welches einen auch ein wenig sentimental werden ließ.
Auf einmal flackerte für einen Sekundenbruchteil ein Bild vor meinem inneren Auge auf und ich riss erschrocken die Augen auf. Es war verschwommen, doch eines hatte ich deutlich erkannt. Ein Mädchen hielt das Damokles Schwert von Mikoto in den Händen, um welches ein Schimmer in allen Regenbogenfarben war. Aber was war das? Und was war das für ein Mädchen? Ich konnte ihr Gesicht nicht erkennen..... Ich sah zu Mikoto, welcher neben mir auf einem Barhocker saß und leicht lächelnd die Augen geschlossen hielt. Er sah so erschöpft aus, doch gleichzeitig auch so friedlich..... Was erschöpfte ihn nur so? Schlief er schlecht?