Kapitel 22: Ob die kleine Königin das auch schafft?

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Navya's Sicht:

Es war inzwischen schon eine Woche vergangen, seit wir Mikoto erneut zu unserem König gekrönt hatten und in dieser Zeit war der grüne Clan immer aktiver geworden. Yata und die anderen waren immer wieder auf Leute von Jungle gestoßen und hatten alle Hände voll zu tun, diese zu vertreiben. Meist entstand daraus jedoch ein Kampf mit den Blaujacken, da Septer 4 sich ebenso versuchte um die grünen zu kümmern. Rot und blau vertrug sich eben nicht. Heute schien es jedoch wieder für eine Weile ruhiger zu sein, was man vor allem daran erkennen konnte, dass Yata bereits seit knapp 2 Stunden in der Bar hockte. Ich saß neben Mikoto, halb an ihn gelehnt und las ein Buch. Der Rothaarige hatte die Augen geschlossen und rauchte in Ruhe seine Zigarette, während Anna neben ihm versuchte, den grünen König mit ihren Murmeln zu Orten. Das tat sie in letzter Zeit oft, doch nie fand sie etwas heraus.
Überraschender weise ging es in meinem Fangasyroman auch um einen König und seine Königin, welche jedoch nicht einsehen wollte, dass sie auf ihren Gatten - welcher mutig in den Krieg zog - warten sollte, ohne etwas ausrichten zu können.
>Meine Königin, so versteht doch. Ihre Majestät muss die Soldaten im Kampf anführen, während es eure Pflicht ist, hier im Schloss die Stellung zu halten. Eine Königin hat nicht zu kämpfen, sie sollte sich von ihren Wachen beschützen lassen< las ich gerade und schnaubte nur. Hat nicht zu kämpfen? Soll sich beschützen lassen? Das ich nicht lache! Ich kämpfe für das was mir wichtig ist! Naja..... zumindest würde ich es....
Entschlossen schlug ich das Buch zu und spürte daraufhin die Blicke aller anwesenden auf mir. War wohl etwas zu laut.
"Was ist los?" brummte Mikoto neben mir und sah auf mich herab.
"Mikoto ich möchte stärker werden. Ich möchte stärker werden für Homra, damit die kleine Königin sich auch selbst beschützen kann" sprach ich entschlossen und sah ihn an. Er fing an zu schmunzeln.
"Ob die kleine Königin das auch schafft?" brummte er belustigt und ich blies ein wenig beleidigt die Wangen auf,doch da stand er bereits auf und ging Richtung Tür.
"Komm mit" Schnell sprang ich auf und zog mir meine Jacke über, ehe ich zu ihm lief.
"Mikoto-San!" Überrascht sahen wir zu Yata, welcher ebenfalls aufgestanden war.
"Ich möchte helfen, ich kann Navya-san bestimmt auch ein paar Tricks beibringen!" Mikoto betrachtete ihn eine Weile nachdenklich, ehe er einfach nickte und losging.

Es dauerte eine ganze Weile, ehe wir an Mikotos Zielort ankamen, ein ziemlich zerstörtes Viertel. Es war ein Viertel, welches durch den Kagutsu Vorfall zerstört wurde und nicht wieder aufgebaut werden konnte, da die Schäden zu gravierend waren. Mich erschauderte es, als ich daran dachte, dass es mit Mikoto beinahe auch so ausgegangen wäre - damals auf der Schulinsel. Auch Yata schien sich in dieser Umgebung nicht sonderlich wohl zu fühlen, doch ich verstand, warum Mikoto diesen Ort gewählt hatte. Hier konnten wir trainieren, ohne Angst zu haben, etwas zu zerstören oder jemanden zu verletzen.
"Hast du schonmal gekämpft?" wollte der König von mir wissen und ich nickte leicht.
"Ich war mal in einem Selbstverteidigungskurs und hab kurzzeitig geboxt" Für diese Aussage erhielt ich von den beiden Kerlen verwunderte Blicke, doch der ältere von beiden fasste sich recht schnell wieder und zündete sich eine Zigarette an - ohne Feuerzeug selbstverständlich. Das nutzte er nur, wenn sie in der Stadt unterwegs waren.
"Dann zeig mir mla was du drauf hast kleine Königin" schmunzelte er und bedeutete mir, ihn anzugreifen. Ich zögerte kurz, ich wollte ihn schließlich nicht verletzten, dann bestimmte ich mich jedoch, denn der Löwe vor mir war stark. Viel stärker als ich und hielt eine Menge aus. Ich holte tief Luft und machte mich bereit. Sicherer Stand, Hände zu Fäusten und los ging es. Ich rannte auf den Rothaarigen zu und attackierte ihn mit Schlägen und Tritten, versuchte ihn zu Boden zu befördern. Er blockte jedoch jeden meiner Angriffe mit scheinbarer Leichtigkeit.
"Nutze sie" brummte er schließlich und ich musste für eine Millisekunde überlegen, wovon er sprach. Die Macht eines Königs - meines Königs. Ich konzentrierte mich auf das warme Gefühl in meinem Inneren - es fühlte sich an, als hätte ich einen warmen Tee geext und dieser würde mich nun von innen erwärmen. Ich versuchte die Kraft, welche in dieser Wärme enthalten war zu bündeln und freizusetzen, doch dies war schwieriger, als gedacht. Bei den Jungs sah das immer so einfach aus, doch die Kraft schien mir immer wieder zu entgleiten. Während ich weiter auf Mikoto einschlug und Eintritt, spürte ich allmählich, wie dieser immer wärmer wurde und bemerkte, dass er bereits von roten Flammen umgeben wurde. Die Flammen lecken an meiner Haut
Haut, gingen auf mich über und halfen mir, die Macht des Königs freizusetzen. Ich sammelte die Flammen an meinen Fäusten und schlug damit zu. Mikoto blockte und sah mich ernst an.
"Du musst stärker zuschlagen, stoße dich stärker vom Boden ab, nutze die Kraft in dir!" befahl er und ich biss die Zähne zusammen, versuchte noch mehr Kraft in meine Schläge zu legen. Der Raucher ging dazu über nun auch mehr auszuweichen, anstatt nur abzublocken, wodurch ich gezwungen war, ihm zu folgen. Er war schnell, kaum hatte ich ihn eingeholt, war er schon wieder weg. Aber ich wollte nicht aufgeben - ich durfte nicht aufgeben. Ich teilte die flammende Stärke in meinen Armen und Beinen auf, wodurch ich mehr Kraft hatte, um mich vom Boden abzudrücken und somit auch schneller wurde. Inzwischen war mein Atem bereits ziemlich schnell, mein Gegenüber jedoch schien keinerlei Probleme zu haben. Inzwischen verstand ich auch, warum seine er seine Jacke nie zu machte, denn ich hielt an und zog mir meinen Mantel aus, er war viel zu warm und einengend!
Für einen kurzen Moment erschien auf Mikotos Lippen ein kleines Grinsen, als er das sah, doch als ich ihn nun wieder attackierte, verschwand es. Durch das Training schaffte ich es, meine frühere Schnelligkeit im Boxen wiederzuerlangen und konnte somit mit Mikoto recht gut mithalten, doch mir war genau klar, dass er sich zurück hielt. Ich wusste, wie schnell er sein konnte, teilweise bekam selbst Munakata Schwierigkeiten mitzuhalten, dagegen war das hier gar nichts. Meine Arme und Beine schmerzten durch die ungewohnte Belastung und Anstrengung und es fiel mir schwer, die Power und Schnelligkeit aufrecht zu erhalten, welche ich an den Tag legte.

Wächterin des DamoklesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt