Kapitel 12: Versprechen bricht man nicht....... Aber ich muss......

978 42 2
                                    

Navyas Sicht:

Ich hatte angefangen zu zittern, nicht vor Kälte, eher weil ich so stark versuchte nicht zu weinen. Ich spürte Tatara Hand auf meiner Schulter und biss mir auf die Lippe.
Die Welt ist selten fair..... Wie recht du hattest Mikoto. Und trotzdem..... Ich wollte das sie fair war..... Dieses eine mal, sollte sie fair sein und ihn verschonen.... Ich würde alles dafür tun..... Alles.....
Plötzlich hob Anna den Kopf.
"Der König kommt" sprach sie und öffnete das Fenster. Irritiert sah ich ihr zu. Plötzlich krachten drei Personen herein. Die eine von ihnen war Seri Awashima von Septer 4, die andere war ein Mädchen...... Oder mehr eine Katze? Zumindest konnte sie wie eine fauchen, denn sie fauchte die Blonde gerade an. Der letzte war.....
Ich sprang auf und starrte den Kerl, der entschuldigend lächelte, an.
"Du......!"fing ich an.
"Keine..... Feinde....." brachte die Lolita noch heraus, bevor sie wieder zusammen brach. Ich fing sie auf. Das Katzenmädchen setzte sich mit ihr auf den Stuhl. Noch immer ungläubig starrte ich den Kerl an, welcher sich nun, als der silberne König vorgestellt hatte..... Jetzt begriff ich gar nichts mehr..... Als dann auch noch der goldene König Izumo anrief und nach dem silbernen verlangte war es bei mir ganz vorbei. Sie erklärten uns, dass sie einen Plan hatten um den Farblosen unschädlich zu machen, dass dafür jedoch erstmal alle die Insel verlassen müssten. Plötzlich sah er zu mir und legte den Kopf schief. Dann lächelte er traurig und ich sah weg. Er wusste, wer ich war und auch, dass ich versagt hatte. Izumo stimmte dem Plan schließlich zu und packte seine Sachen. Das Katzenmädchen namens Neko, wie passend, stand auf, setzte Anna ab und ging zu Shiro. Dieser legte die Arme um sie und sie konzentrierte sich. Kusanagi hatte mir die Tage erklärt, was ein Strain war und offensichtlich war sie so etwas. Man hörte die vielen Schüler durch das Gebäude laufen, verwirrt fragten sie, was nun passierte. Auch die Kampfgeräusche wurden nach und nach weniger. Ich hörte Yata rumschreien, doch was genau, konnte ich nicht verstehen. Vermutlich wollte er nicht gehen. Ich wollte auch nicht gehen..... Ich wollte Mikoto helfen. Zwar hatte ich keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte, doch ich wollte es unbedingt. Aber es war hoffnungslos, mir fiel einfach nichts ein, was helfen könnte. Wieder versuchte ich meine Kräfte zu nutzen, doch scheiterte. Ich war zu weit weg. Tatara ging mit Anna schon vor und Izumo nahm das Katzenmädchen auf die Arme, da diese bei Überstrapazierung ihrer Kräfte bewusstlos geworden war. Seri folgte ihm, als der silberne König weg war. Dieser war einfach mit seinem Schirm aus dem Fenster geflogen. Das erklärte noch einmal mehr den Satz, er herrscht über die Luft..... Izumo drehte sich zu mir.
"Komm Navya-chan hier wird es zu gefährlich" Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht. Sollte eine Königin nicht mit dem König untergehen?
"Navya-chan...... du kannst jetzt nichts mehr ausrichten" Ich sah ihn lange an, das wusste ich doch, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben.... Mein Herz schmerzte und ich sah aus dem Fenster, bis ich ergeben seufzte und ihnen folgte. Wir liefen durch die langen Gänge der Schule, weiter vor uns waren die anderen von Homra. Wo Septer 4 war, wusste ich nicht. Seri trennte sich nach einer Weile von uns und ging einen anderen Weg, vermutlich zu den anderen. Wir würden ans Ufer gegenüber der Schulinsel gehen, dass hätte ich mitbekommen. Kurz vor dem Ausgang fiel mir etwas ein. Das zweite Gespräch mit Munakata in der Bar! Der Blick, den er mir beim letzten Gespräch zugeworfen hatte! Das ich da nicht gleich drauf gekommen war! Das war die Lösung!
"Kusanagi-san!" rief ich, da sie einigen Abstand zu mir hatten. Er drehte sich um und sah mich fragend an. Entschlossen sah ich ihn an. Er schüttelte den Kopf.
"Auf keinen Fall. Du kommst mit, Mikoto würde....."
"wird gar nichts, wenn ich jetzt nicht gehe. Bitte. Vertrau mir" unterbrach ich ihn und er zögerte, bis er schließlich seufzte.
"Sei vorsichtig und beeile dich" Ich lächelte ihn kurz dankbar an und rannte zurück, Richtung Wald. Ich war nie sonderlich sportlich, weshalb ich recht schnell nicht mehr konnte, doch ich rannte weiter, ich musste. Ich musste einfach rechtzeitig kommen..... Ich wusste jetzt, was zu tun war.
Das Adrenalin rauschte durch meinen Körper und ließ mich schneller rennen. Immer wieder versuchte ich meinen Kristall zu erschaffen, um zu testen, wie weit ich war. Man konnte eindeutig die Kampfspuren erkennen und nun konnte ich auch endlich die Damokles sehen. Was?! Warum waren da 4?! Mist! Der Silberne und der Farblose waren schon da! Ich musste es schaffen! Es ging nicht anders!

Wächterin des DamoklesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt