Kapitel 17: Einladung zur Audienz beim König

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Navyas Sicht :

Die Schritte verstummen direkt vor der Tür..... Jetzt war es so weit. Jetzt würden wir erfahren, wer es war. Mir kam es vor, als wäre für einen Moment die Zeit stehen geblieben, als wieder alles still war.
Dann flog die Tür auch schon mit einem lauten krachen in die Luft und rote Flammen, diese roten Flammen, welche mir so vertraut waren..... ragten in den Raum hinein. Wieder ertönten Schritte, es war, als würde man mit jedem einzelnen, eine unausgesprochene Drohung hören. Es ertönten kurz darauf noch weitere Schritte und am Ende stand ganz Homra vor uns. Erleichtert sah ich ihnen entgegen. Man sah Mikoto an, wie angepisst er war, das afeuer loderte um ihn herum, während er den Rauch seiner Zigarette ausatmete und die Situation musterte. Die Wachen um mich herum waren erstarrt und ich könnte wetten, sie waren auch kreidebleich unter den Helmen. Jeder einzelne im Raum wartete gespannt auf eine Reaktion des roten Königs, als dieser sich auch schon wieder in Bewegung setzte.
"Verbrennt sie" sprach er nur und schon stürmten seine Clansman auf die grünen los. Er kam unterdessen ganz entspannt auf mich zu und sah auf mich hinunter, wie ich in dem Käfig saß. Vorsorglich ging ich von den Gitterstäben weg, gerade noch rechtzeitig, da er einfach anfing diese zu attakieren. Sie waren ziemlich stabil, doch gegen die Kraft des roten Königs hatten sie keine Chance. Wenn sie nicht einfach zerbrachen, als wären sie nicht aus Metall sondern Porzellan oder Glas, schmolzen sie unter der enormen Hitze der Flammen. Bereits nach kurzer Zeit, hatte er ein großes Loch hinein geschlagen und sah mich auffordernd an. Erleichtert ging ich zu ihm und hielt mich an seinem Arm fest. Ein wenig benahm ich mich wie Anna..... Aber ich war einfach so froh ihn zu sehen, dass ich es nicht gänzlich unterdrücken konnte. Er sah zu mir runter und dann zu den anderen, welche die Wachen bereits besiegt hatten.
"Gehen wir" mit diesen Worten ging er zu der, noch immer leicht brennenden und nicht mehr vorhandenen, Tür und ging hinaus. Die Anderen folgten und sofort.
"Was wollten die Kerle eigentlich von dir Navya?" wollte Kamamoto wissen und ich sah zu ihm nach hinten.
"Ich weiß nicht so genau..... Sie meinten, der König wolle mich haben und zwei Kerle sollten mich abholen....." sprach ich aus, was ich erfahren hatte.
"Der grüne König" sprach Kusanagi und ich wandte mich an ihn.
"Der grüne König? Was sollte der wollen?" wollte ich verwirrt wissen.
"Ist doch ganz klar. Deine Fähigkeiten. Er will dich auf seine Seite ziehen. Wie der blaue König schon sagte, die anderen Könige werden jetzt hinter dir her sein" erklärte er. Stimmt, das hatte ich bereits vergessen.....
"Keine Sorge Navya-chan, wir beschützen dich!" lächelte Tatara mich an und bekam nur einen allzu deutlichen Blick von Mikoto. Ich konnte mir denken, was er damit sagen wollte. Sagst ausgerechnet du, du konntest sie offenbar nicht beschützen. Ich verstand ihn, andererseits war doch allen klar, dass Tatara nicht kämpfen konnte. Er war nunmal der schwächste im Clan..... Naja ich wusste nicht, ob Anna-chan kämpfen konnte..... Also vielleicht doch nicht ganz der Schwächste.

In der Bar angekommen machte Kusanagi mir erstmal einen Kakao und etwas zu essen, da mir tatsächlich ziemlich kalt war. Okay gut, wundern sollte es mich nicht, immerhin war es Winter, der Raum in dem ich eingesperrt war, wurde nicht beheizt und noch dazu waren meine Sachen vom Schlittschuhlaufen noch immer nass und kalt. Also zog ich mich ersteinmal um, bevor ich mich zu meinem König auf die Couch setzte. Und obwohl er mich schon so oft im Arm gehalten und gewärmt hatte, hatte ich dennoch ein wenig Angst vor seiner Reaktion, wenn ich mich einfach so an ihn kuscheln würde. Immerhin waren wir nicht offiziell ein paar oder? Nein. Wir hatten definitiv keine Beziehung und wir sind auch erst recht nicht einfach nur Freunde. Doch wir beide hangeln und seit einiger Zeit durch die Grauzone dazwischen. Ob ich ihn mal fragen sollte, was jetzt ist?
Kaum hatte ich mich neben ihn gesetzt, merkte ich auch schon, wie es um uns wärmer wurde und fing automatisch an zu lächeln. Ich zögerte noch einen Moment, doch dann lehnte ich mich doch ein wenig an ihn, während ich etwas aß und meinen Kakao trank. Da Mikoto weder etwas sagte, noch sich bewegte, nahm ich an, dass es für ihn in Ordnung war, dass ich mich an ihn lehnte. Ich war unheimlich froh, dass sie alle gekommen waren, um mich zu retten. Wer weiß, was dieser König sonst mit mir gemacht hätte? Ich wollte es gar nicht wissen....

Wächterin des DamoklesWhere stories live. Discover now