Kapitel 33: Es läuft fantastisch. Mein Leben hasst mich.

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Vielen Dank an Fjubix_1909  für diese Idee. Wir hoffen, es gefällt dir 😉 So und nun geht's aber weiter.
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Navyas Sicht:

Nachdenklich lief ich durch den kühlen Abend. Über mir funkelten die Sterne und der Mond leuchtete. Die Straßenlaternen leuchteten mir den Weg. Es tat gut ein bisschen frische Luft zu bekommen, das machte den Kopf frei.
"Kann meine kleine Königin mir nochmal verzeihen?" hallten Mikotos Worte in meinem Kopf wieder. Die Antwort war.... Ich wusste es nicht. Ich hatte keine Ahnung. Ja ich liebte ihn, verdammt er war mein Leben. Ich bekam nie genug von ihm, selbst jetzt, wo ich so verletzt war, wollte ich eigentlich nur in seinen Armen liegen. Mein Herz schrie nach ihm, sagte mir, nur er könnte den Schmerz darin löschen, doch mein Kopf sagte mir, dass ich ihm nicht ständig hinterher laufen sollte. Er wäre schließlich auch in seinen eigenen Tod gerannt, ohne Rücksicht zu nehmen. War es das? War er so? War er ein rücksichtsloser Mistkerl? War das sein wahres Gesicht? Ich seufzte. Meine Augen taten weh, ebenso mein Kopf, welcher unaufhörlich mit einem Presslufthammer bearbeitet wurde. Sie alle hatten es mir versichert. Totsuka, Izumo, Anna, Mikoto. Sie alle haben mir versichert, dass es nicht seine Schuld war. Dass sie Schuld war, dass sie ihn geküsst hatte, ohne sein Einverständnis. Sie alle waren dabei gewesen. Sie kannten die Wahrheit, doch würden sie für ihren König lügen? Würden sie mich so hintergehen? Nein ich glaubte nicht. Schon gar nicht Anna. Aber wenn ich ihm verzieh..... Würde es dann wieder so wie davor werden? Könnte ich mich wieder so auf ihn einlassen? Könnte ich ihm wieder so vertrauen? Ich wusste es nicht. In einem Kampf würde ich ihm mein Leben sofort anvertrauen, aber das würde ich auch bei Munakata. Wobei ich es bei Reisi nur tun würde, weil er mich als unglaublich wertvoll einstufte. Aber konnte ich Mikoto auch erneut mein Herz anvertrauen? Oder wäre es besser, wenn ich zu Septer 4 wechselte und ihn versuchte zu vergessen? Ich seufzte. Ich wusste nicht weiter. Egal wie sehr ich in mich selbst hinein horchte, ich wusste keine Antwort auf meine Fragen.
Als ich aufsah bemerkte ich, dass ich vor dem Septer 4 Gebäude stand. Anscheinend war ich unbewusst hier her gelaufen. Seltsam. Aber vielleicht half mir ein Gespräch mit Seri-chan weiter. Mit diesem Entschluss ging ich also an den Wachen vorbei, welche mir verdutzt nachsahen, und machte mich auf den Weg zu Seris Zimmer. Es war schon recht spät, doch ich hoffte, dass sie noch wach war. Vorsichtig klopfte ich an. Einige Zeit war es still, ich wollte bereits enttäuscht gehen, als die Tür geöffnet wurde.
"Ja, was.... Navya? Was machst du denn hier? Was ist passiert? Komm rein!" sprach sie und zog mich ins Zimmer. Gemeinsam setzten wir uns auf ihr Bett und ich erzählte ihr alles, was passiert war.
"..... Und jetzt weiß ich einfach nicht, was ich machen soll..... "seufzte ich. Nachdenklich besah sie mich.
"Verstehe.... Das ist wirklich blöd gelaufen.... Oh man..... Aber ihnen scheint allen viel an dir zu liegen..." meinte sie.
"Was soll ich denn jetzt machen?" fragte ich verzweifelt.
"Wie wäre es, wenn du ein paar Tage hier bleibst? Manchmal hilft das, um herauszufinden, was man will oder kann. Außerdem würde ich dich um die Uhrzeit ungern wieder zurück schicken"bot sie an und nach einigem zögern nickte ich. Womöglich war das das beste. So bekam ich etwas Abstand.
"Ich werde aber Kusanagi eine Nachricht schreiben, damit sie hier nicht plötzlich, auf der Suche nach dir, einfallen" erklärte sie und versendete die Nachricht. Erst da fiel mir auf, dass ich mein PDA gar nicht dabei hatte. Ich hatte es bei Mikoto im Badezimmer vergessen, als ich mich hergerichtet hatte.
"Und jetzt lass uns schlafen, es ist spät und ich muss morgen früh auf" meinte sie und legte sich in das große Bett. Nachdem ich den Schlafanzug, welchen sie mir gegeben hatte, angezogen hatte legte ich mich auf die andere Seite und schlief fast augenblicklich ein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch Seri wach, welche sich fertig machte. Gähnend setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
"Oh Guten Morgen"
"Morgen" murmelte ich und schlurfte in das kleine Badezimmer, um mich frisch zu machen, ehe ich wieder das Kleid von gestern anzog. Gemeinsam gingen wir zum frühstücken in die Kantine, wo mich die anderen verwundert ansahen. Wie immer, setzte sich Seri zu Fushimi und dem Vorsteher.
"Na so eine Überraschung. Was macht denn die achte Königin hier?" meinte Reisi und ich war mir sicher, dass er von meiner Anwesenheit schon lange wusste. Deswegen schnaubte ich nur und setzte mich neben Seri.
"Wir läuft es denn so?" fragte er weiter und ich sah ihn lächelnd an.
"Oh es läuft fantastisch. Mein Leben hasst mich" lächelte ich, ehe ich gelangweilt das triste Frühstück aß.
"Das nennt man wohl Streit im Paradies" gab Fushimi von sich und verdiente sich damit einen tödlichen Blick, sowie einen Tritt gegen das Schienbein.
"Au.... Tch..." grummelte er daraufhin nur.
Nach dem Frühstück mussten alle Arbeiten gehen, weshalb ich mir einfach eines der Puzzle von Munakata schnappte und mich damit in Seris Zimmer verzog.

Wächterin des DamoklesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt