Kapitel 1: Ein Umweg mit Folgen

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Sicht ?:

Puh, die Arbeit war heute wieder ziemlich anstrengend. Zuhause nehme ich erstmal ein schön heißes Bad. Aber erstmal noch eine halbe Stunde laufen. Mit diesem Vorhaben im Hinterkopf machte ich mich auf den Weg. Ich arbeitete in einem Musikgeschäft, der Chef war zwar nicht gerade der Beste und ich glaubte, er wäre sogar froh, wenn ich plötzlich nicht mehr zur Arbeit kommen würde, doch ich verdiente genug und es machte mir ansonsten auch sehr viel Spaß. Ich hielt an einer Ampel an und wartete, dass sie auf Grün sprang, damit ich mit den vielen anderen Menschen die Straße überqueren konnte. Von hier aus sah ich, dass die Straße, welche ich sonst immer nutzte, um nach Hause zu gelangen, wegen Reperaturarbeiten gesperrt war und seufzte. Das hieß, ich musste den langen Weg nehmen, der 45 Minuten dauerte. Aber es nützte nichts. Also machte ich mich an den langen Weg. Ich mochte diesen nicht sonderlich, da er durch einige Seitengassen führte und dort des öfteren zwielichtige Gestalten rumstanden. Als Frau fühlte man sich dort sowieso schon unwohl und nun war es auch schon recht dunkel.
Vorsichtig ging ich durch die Gassen, behielt den Kopf gehoben und schaute sturr geradeaus. Die sollten möglichst nicht mitbekommen, was für eine Angst ich hatte. Nach einigen Gassen, in denen ich des öfteren ein paar anzügliche Kommentare bekommen hatte, gelangte ich auf einen kleinen Hof, von dem es in mehrere Hochhäuser ging und wo die Autos der Bewohner parkten. Bereits von Weitem hatte ich ein seltsames Flackern rot-blauer Lichter wahrgenommen, jedoch hatte ich es zu dem Zeitpunkt für eine neue Werbungsleinwand gehalten. Nun jedoch hörte ich auch Kampfgeräusche. Anscheinend prügelten sich einige dieser möchtegern Gangster. Vielleicht ja mit dieser gefährlichen Bande. Wie hieß sie noch gleich? Mora? Zora? Homra? Ah ja genau, das wars! Homra! Hoffentlich nicht, denn ich wollte nicht in so einen Kampf hinein gezogen werden...
Ich beschleunigte meine Schritte und versuchte am Rand vorbei zu huschen. Ich hörte sogar, wie Waffen aufeinander prallten und wagte es dann doch, einen kurzen Blick auf den Kampf zu werfen. Im Nachhinein verfluchte ich mich dafür, denn nun konnte ich meinen Blick nicht mehr abwenden. Es war so erstaunlich!
Nicht nur, dass sie alle wirkten, als hätten sie Spaß daran, sich so unerbittlich mit Waffen zu bekriegen, nein, jeder einzelne von ihnen war von einer seltsamen Aura umhüllt, welche entweder rot war oder aber, bei denen, die alle das gleiche trugen und mit den Schwertern kämpften, blau. Es sah so faszinierend aus, fast wie in einem Film. Ich konnte nicht wegsehen. Mein Blick fiel auf zwei junge Männer, welche offensichtlich die Anführer waren. Der eine hatte schwarze Haare und trug die selbe blaue Uniform und das selbe Schwert, wie seine Mitglieder und dazu noch eine Brille. Sein Gegner war ein großer rothaariger Mann, welcher eine schwarze Jacke und Hose trug, dazu ein weißes T-Shirt, eine Kette um den Hals und eine Kette hing an seiner Hose. Zudem glaubte ich auch noch einen Armreif an seinem Handgelenk, einen Ring an seinem Finger und einen Helix an seinem Ohr zu entdecken. Er kämpfte mit bloßen Fäusten und ich fragte mich, ob das bei dem Schwert nicht weh tat, jedoch sah er nicht so aus, als hätte er Schmerzen - im Gegenteil. Beide von ihnen hatten ein Grinsen auf den Lippen. Der Rothaarige hielt mich in seinem Bann gefangen. Ich wollte wissen, ob er gewann. Dabei vergaß ich jedoch, dass ich so nahe an ihnen stand, dass ich mühelos in den Kampf hinein gezogen werden konnte. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas am Himmel und sah kurz darauf ungläubig die beiden riesigen Schwerter an. Wie war sowas möglich? Was war das? Hatte es etwas mit dem Kampf zu tun? Wäre möglich, immerhin war auch dort eines blau und eines rot. Das Blaue sah dabei aus, als wäre es soeben erst poliert worden, während das andere sehr alt und auch kaputt aussah.
Ich sah wieder zum Kampfgeschehen und das Letzte, was ich sah, war, wie die Anführer aufeinander zupreschten und die Faust gegen das Schwert knallte. Der Aufprall war so heftig, dass eine riesige Druckwelle entstand, welche mich mit sich riss.
"Aaaaaaah!" rief ich automatisch und spürte dann nurnoch einen Aufprall und wie mein Kopf auf etwas Hartes knallte, welches bedenklich knackte. Während mein Bewusstsein rasch schwand, hörte ich weit entfernt in der Stille noch ein eintöniges Piepen..... Klang wie eine Alarmanlage. Dann wurde alles schwarz.

Wächterin des DamoklesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt