Kapitel 9: Das Versprechen, dass ich nie brechen wollte.....

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Mikotos Sicht:

Belustigt sah ich zu, wie Navya schnell anfing ihr Frühstück zu essen, fast als hätte sie Angst, ich würde es ihr wegnehmen. Es gefiel mir, sie so nahe bei mir zu haben, sie strahlte eine Ruhe aus, die sich auf mich ausbreitete und mich entspannen ließ. Zudem war sie ziemlich niedlich, wenn sie so rot wurde. Deswegen hatte ich auch vor, sie noch ein wenig mehr zu ärgern. Ich war ihr nicht böse, weil sie mein T-Shirt genommen hatte, eigentlich gefiel es mir sogar ein wenig, aber sie hatte mich gestern auch geärgert, nun war sie dran und Spaß machte es auch noch.

Navyas Sicht:

Als ich fertig war, stellte ich meinen Teller auf dem Tisch vor mir ab und trank etwas. Obwohl Mikoto hinter mir saß, merkte ich, dass er total entspannt war und erlaubte mir daher, mich leicht an ihn zu lehnen. Da er gerade nicht den Anschein machte, als wolle er mir irgendwelche..... Strafen geben, nutzte ich die Zeit wieder, meine Fähigkeit bei ihm einzusetzen. Er brummte kurz leise, als ich anfing, regte sich ansonsten jedoch nicht.
"Wann machen wir den Mistkerl endlich platt, Kusanagi-San?!" beschwerte sich Yata. Er sprach bestimmt von dem Farblosen König..... Wie sollte er noch gleich heißen? Injoro? Ginoro? Hm.. Nein das war es nicht. Nashiro? Auch nicht. Yashiro? Ja das wars! Yashiro Isana! Ich fragte mich, was er wollte.
"Beruhig dich Yata. Er wird auf uns warten"
"Wie kannst du dir da so sicher sein?!"
"Ganz einfach, er hat Tatara angegriffen, so Mikotos Zorn geweckt und Munakata auf den Plan gerufen. Er hat Mikoto in der Zelle besucht und ihm gezeigt wo er sich aufhält. Er will das die Könige zu ihm kommen. Also wird er auch dort warten"
"Er hat es auf die Könige abgesehen?" Izumo nickte.
"Ja, es ist klar, dass wenn Mikoto auf der Schulinsel randaliert, dass Munakata dann dort auftaucht. Zwei Könige auf einen Streich also" Yata gab einen nachdenklichen Laut von sich. Ich versuchte zu Mikoto hoch zu sehen.
"Er hat dich besucht?"
"Mehr oder weniger....." murmelte dieser nur. Konnte dieser Kerl auch mal näher erklären, was es damit auf sich hatte?  Ich seufzte stumm und konzentrierte mich wieder auf den Kristall.

Gegen Mittag:

"Mittagessen ist fertig~ Wer will? Es gibt Lasagne!" rief Tatara und kam aus der Küche und stellte Anna, Yata, sich und Izumo einen Teller hin. Kurz holte er zwei weitere Teller, bevor er zu uns kam. Zögernd blieb er stehen und sah uns an.
"Mikoto-San?"
"Hm?" er sah zu mir hinunter.
"Darf ich etwas essen? Die kleine Königin will mal groß werden" Er lächelte.
"Ja" Er nahm seinen Teller und lehnte sich zurück, damit er essen konnte. Ich, immernoch zwischen seinen Beinen sitzend, wollte auch anfangen, als....
"Navya" Fragend sah ich zu dem roten König nach hinten.
"Hast du nicht etwas vergessen?" Ich dachte nach.
"Danke?" versuchte ich es probehalber und er wendete sich wieder seinem Essen zu. Kurz wartete ich noch, bevor ich dann auch anfing. Mittlerweile wurde mir ganz schön kalt nur mit dem kurzen T-Shirt, obwohl er diese Wärme ausstrahlte. Ich dachte nach. Was könnte er hören wollen? Hmmmm. Auf einmal kam mir das erste Gespräch mit Munakata in den Sinn. Sie hatten darum gestritten, wo ich hinging. Mikoto wollte mich aber nicht hergeben..... Ich hab eine Idee! Aber erst würde ich aufessen. Gesagt, getan. Ich aß auf und erschauderte wegen der Kälte wieder.
"Mikoto-san?" Er sah zu mir.
"Kann ich mir bitte etwas anderes anziehen? Mir wird kalt...." murmelte ich.
"Hast du die richtige Antwort gefunden?" Ich dachte noch ein letztes Mal nach. Wenn dies nicht die Antwort war, wusste ich wirklich nicht, was er meinte.
"Ich bin...... deine kleine Königin?" nuschelte ich leise und wurde rot. Ich hörte eine Gabel klirrend auf den Teller fallen und jemanden husten, vermutlich hatte er sich verschluckt. Nach einigen Momenten des Schweigens, spürte ich wieder Mikotos Atem an meinem Ohr.
"Die Antwort gefällt mir. Aber die Antwort ist nein. Darfst du nicht. Aber vielleicht bin ich ja so nett und wärme dich" raunte er und ich bekam eine Gänsehaut. Wenn möglich, wurde ich bei dem Gedanken noch dunkler.
"W-würdest du mich wärmen?" hauchte ich mehr, als das ich sprach. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
"Ich will ja nicht, dass du mir krank wirst" murmelte er und ich merkte, wie er noch wärmer wurde. Ich kuschelte mich an ihn, um mich an ihm zu wärmen. Das musste toll sein, nie zu frieren..... Ich zog die Beine auf die Couch und setzte mich seitlich hin, mein Kopf lehnte an seiner Brust und ich seufzte genießend. Er legte wieder die Arme um mich und ich fühlte mich so geborgen und beschützt wie nie zuvor. Um ihm ein wenig etwas wiederzugeben, reparierte ich weiter sein Damokles Schwert.

Wächterin des DamoklesWhere stories live. Discover now